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Die große Biographie - endlich wieder verfügbar!
Elisabeth Wellano alias Liesl Karlstadt (1892-1960) stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Ihr komisches Talent und ihre große schauspielerische Begabung verhalfen ihr bald zu Popularität und gefeierten Auftritten. Hinter dem Glanz des öffentlichen Lebens stand der private Alptraum: Zur schmerzhaften Zurücksetzung hinter ihren allgegenwärtigen Bühnenpartner Karl Valentin gesellte sich die emotionale Abhängigkeit von ihm. Erst Anfang der vierziger Jahre fand sie die Kraft zur Eigenständigkeit und zum künstlerischen Neuanfang. Mit großer…mehr

Produktbeschreibung
Die große Biographie - endlich wieder verfügbar!

Elisabeth Wellano alias Liesl Karlstadt (1892-1960) stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Ihr komisches Talent und ihre große schauspielerische Begabung verhalfen ihr bald zu Popularität und gefeierten Auftritten. Hinter dem Glanz des öffentlichen Lebens stand der private Alptraum: Zur schmerzhaften Zurücksetzung hinter ihren allgegenwärtigen Bühnenpartner Karl Valentin gesellte sich die emotionale Abhängigkeit von ihm. Erst Anfang der vierziger Jahre fand sie die Kraft zur Eigenständigkeit und zum künstlerischen Neuanfang. Mit großer Kompetenz und Sensibilität erzählt Gunna Wendt den wechselhaften Lebensweg dieser Ausnahmekünstlerin.
Autorenporträt
Gunna Wendt studierte Soziologie und Psychologie in Hannover und lebt als freie Autorin in München. Neben ihren Arbeiten für Theater und Rundfunk veröffentlichte sie Kurzgeschichten, Gedichte, Essays und literarische Biografien, unter anderem über Erika Mann und Therese Giehse. Die große Popularität und Strahlkraft des Liedes 'Lili Marleen' hat Gunna Wendt schon immer fasziniert, weshalb sie eines Tages entschied, der fiktiven Figur eine Lebensgeschichte zu schenken.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.06.2007

Das Allermeiste von Karl und Liesl
Ein kritischer Überblick der Jubiläumsneuerscheinungen
Gedenktage bieten die schöne Möglichkeit, eine bekannte Persönlichkeit aus unterschiedlichen Positionen wieder neu zu beleuchten – oder auch einfach nur, sich mit deren Werk zu beschäftigen. Im Falle von Karl Valentin hat das für den Leser durchaus erfreuliche Folgen. Die Fülle der Neuerscheinungen und Wiederveröffentlichungen zeigt vor allem mal eines: Wie vielseitig Karl Valentin als Künstler und als Mensch gewesen ist.
Zu den besten Auswirkungen der Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag zählt sicher, dass seine Werke wieder neu aufgelegt wurden. Hat man die Gesamtausgabe bisher nur mit sehr viel Glück antiquarisch (oder in versprengten Einzelbänden auf der Auer Dult) bekommen, so wird der Valentin-Fan nun durch den Piper-Verlag erlöst, der die von Helmut Bachmaier und Manfred Faust 1992 herausgegebenen „Sämtlichen Werke in neun Bänden” in einer Kassette neu veröffentlicht hat – und das zum recht zivilen Preis von 69,90 Euro. Natürlich handelt es sich da um einen unveränderten Nachdruck, und einige neuere Forschungsergebnisse und kleinere Manuskriptfunde aus jüngerer Zeit blieben logischerweise unberücksichtigt. So hat man da zwar nur fast den „ganzen Valentin” versammelt, aber doch schon das Allermeiste. Die paar Texte, die fehlen, sind im besten Fall wohl nur für Fachleute interessant. Der gemeine Leser hingegen dürfte angesichts der neueren Funde sowieso nur mit Gerhard Polt fragen: „Braucht’s des?!” Richtig, das braucht es eigentlich nicht. In der Werkausgabe ist auf rund 4000 Seiten genug Stoff enthalten, um nahezu alle Facetten des Valentinschen Schaffens kennenzulernen.
Dass er sich darin auskennt, hat der Münchner Autor Alfons Schweiggert schon zur Genüge und mit mehreren Veröffentlichungen bewiesen. In seinem hübschen biographischen Bilderbogen „Karl Valentin – Der Münchnerischste aller Münchner” (der Untertitel ist einem Zitat von Oskar Maria Graf entnommen) unternimmt er nun den Versuch, die verschiedenen Bezüge zum Theater, zum Film, zur bildenden Kunst, zur Musik, zur Literatur und zu weiteren Disziplinen darzustellen. Das Buch ist flott geschrieben und gut aufbereitet. Manchmal freilich schimmert beinahe so etwas wie Heiligenverehrung durch, und das ist dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten. (München Verlag, 144 Seiten, 16,80 Euro)
Wesentlich sachlicher kommt eine andere Neuerscheinung daher, und überhaupt: Wer auf dem neuesten Stand sein möchte, dem sei Monika Dimpfls Biographie mit dem knappen Titel „Karl Valentin” wärmstens empfohlen (Deutscher Taschenbuch Verlag, 14,50 Euro). Dimpfl hat das Leben und das Werk Karl Valentins akribisch und mit großem Faktenreichtum nachgezeichnet und sozusagen nichts ausgelassen. Auch neuere Textfunde finden Eingang in ihre Darstellung, und selbst, wer sich schon für einen passablen Valentin-Kenner hält, wird doch eine Reihe Neuigkeiten erfahren. Sicher nichts, was das Bild, das man bisher von ihm hatte, radikal in Frage stellt, dafür eher Anekdotisches.
Monika Dimpfl kam es erkennbar darauf an, so nah wie möglich an den historischen Tatsachen zu bleiben und wenig eigene Interpretation einfließen zu lassen. Ihre Biographie ist gründlich und verrät die gelernte Literaturwissenschaftlerin. Das ist einerseits ein sehr lobenswerter Ansatz. Andererseits aber wünscht man sich bei der Lektüre gelegentlich ein bisschen mehr Fleisch an diesem eh schon mageren Menschen, der da beschrieben wird. Auch wenn es, beispielsweise, von Valentin praktisch kaum Verwertbares gibt über seine merkwürdige Ehe und die jahrzehntelang andauernde Liebesbeziehung zur Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt – in einer Lebensbeschreibung sollten solche existenziell prägenden Lebensumstände vielleicht doch etwas ausführlicher behandelt werden.
Etwas näher an den Menschen Valentin kommt man auf Umwegen heran. Zum Beispiel über den biographischen Essay „Liesl Karlstadt – Münchner Kindl und Travestie-Star” von Gunna Wendt, der im kleinen Berliner Verlag Edition Ebersbach erschienen ist (127 Seiten, 14 Euro). Die tragische Lebensgeschichte der Partnerin Valentins ist für sich allein schon lesenswert. Ganz nebenbei erfährt man aber auch Vieles über den Menschen und Künstler Karl Valentin.
Am unterhaltsamsten ist aber doch immer wieder das Original, und das findet sich im Falle Karl Valentins (und Liesl Karlstadts!) halt doch nicht so sehr auf Buchseiten. Deshalb ist es besonders schön, dass der Hörverlag jetzt unter dem Titel „Karl Valentin – Im Besonderen” eine Kassette mit fünf CDs herausgebracht hat, der die erhaltenen Tonaufnahmen in die fünf Kategorien „Wahrhaftige Weltbetrachtung”, „Gesundheit”, „Frauen”, „Musik” und „Sprachliche Wirrungen” gliedert. Es handelt sich dabei gewissermaßen um die Kurzfassung der vor fünf Jahren erschienenen Valentin-Gesamtausgabe auf acht CDs, die bei Trikont erschienen ist, und enthält alles von Valentin/Karlstadt, was man immer wieder gerne hört. (49,95 Euro, die CDs sind auch einzeln erhältlich). FRANZ KOTTEDER
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