Auf der Suche nach dem schwarzen Schaf in der Gemeinschaft
Ganz Caithness steht Kopf, als ein Tierschlächter sein Unwesen treibt und aus der Herde von Douglas MacKeith ein Schaf regelrecht hinrichtet. Das ruft Alison Dexter auf den Plan, denn als private Ermittlerin will sie versuchen, den
Übeltäter ausfindig zu machen. Sie reist nicht allein, hat Backpackerin Kimberly im Gepäck und ab da keine…mehrAuf der Suche nach dem schwarzen Schaf in der Gemeinschaft
Ganz Caithness steht Kopf, als ein Tierschlächter sein Unwesen treibt und aus der Herde von Douglas MacKeith ein Schaf regelrecht hinrichtet. Das ruft Alison Dexter auf den Plan, denn als private Ermittlerin will sie versuchen, den Übeltäter ausfindig zu machen. Sie reist nicht allein, hat Backpackerin Kimberly im Gepäck und ab da keine ruhige Minute mehr. Denn das kleine schottische Dorf wird zum Schauplatz eines weiteren Verbrechens...
Sibylle Baecker entführt mit einer sehr bildhaften Schreibweise die Leser:innen direkt in die schottischen Highlands, deren dramatische Landschaften die perfekte Kulisse für ihren Krimi bilden. Auch wenn der Wind ab und an wirklich heftig durch die Ritze der Cottages pfeift und sich bedrohliche Wolken über dem kleinen Ort zusammenziehen, gelingt es Baecker, dass sich die Lesenden in der Umgebung wohlfühlen.
Kimberly ist zu beginn eine sehr verschlossene und rätselhafte Persönlichkeit, die ihr Geheimnis gut zu verbergen weiß. Auch ihre manchmal etwa schroffe, abweisende Art trägt dazu bei, dass die Mauern, die sie um sich errichtet hat, sämtliche Gefühle an ihr abprallen lassen. Es gelingt aber der Schreibenden trotzdem sehr gut, dass ihre Leserschaft Zugang zu Kimberly erhält, denn nach und nach öffnet sie sich und gibt ihre Gedanken und Emotionen preis.
Alison dagegen hat den Drang, ihre Nase in alles hineinzustecken, um mit ihren doch recht unkonventionellen Ermittlungsmethoden ans Ziel zu kommen Dass sie dabei bei den Dorfbewohner:innen aneckt, nimmt sie gerne in Kauf. Trotzdem mag ich sie, denn sie ist auf ihre Art herzlich und sie weiß,wie man den Finger in die Wunde legen muss, damit es ziept und wie sie an die Informationen kommt, die sie haben will.
Die Handlung lebt von den charakterlichen Eigenarten der schottischen Bewohner;innen, denn sie dürfen ihre Ecken und Kanten nach Herzenslust ausleben. Vorurteile, Klatsch und Tratsch, falsche Verdächtigungen und Klüngelei sind ein guter Nährboden, um dem Täter immer wieder einen Grund zu geben, sein Unwesen zu treiben.
Der Fall ist gut aufgebaut und lässt die Lesenden lange im Dunkeln tappen, denn die Autorin streut falsche Fährten genauso geschickt wie echte Hinweise, die es zu unterscheiden gilt. Kimberlys Geheimnis wird dabei auch recht spät gelüftet, was natürlich die eigenen Spekulationen um den Täter anheizt.
Zwischen Pints und Pie, Schafen und Schurken vergeht die Lesezeit wie im Flug, denn der Krimi bietet jede Menge Spannung und aufregende Ereignisse, die die Lesenden an die Seiten fesseln.