Maigret verhindert in diesem Roman einen Justizirrtum. Allein die Tatsache, dass er mit Hilfe der Justiz einen zum Tode Verurteilten zur Flucht verhilft, weil ihm sein Bauchgefühl sagt, dass Heurtin womöglich kein Mörder ist, ist schon Konstrukt genug. Im Verlauf der Geschichte, kommt es immer
wieder zu merkwürdigen Zufällen, und Maigret schreibt es sich als sein Verdienst an, dass er vor allem…mehrMaigret verhindert in diesem Roman einen Justizirrtum. Allein die Tatsache, dass er mit Hilfe der Justiz einen zum Tode Verurteilten zur Flucht verhilft, weil ihm sein Bauchgefühl sagt, dass Heurtin womöglich kein Mörder ist, ist schon Konstrukt genug. Im Verlauf der Geschichte, kommt es immer wieder zu merkwürdigen Zufällen, und Maigret schreibt es sich als sein Verdienst an, dass er vor allem eins ist: hartnäckig. Der Geheimnis umwobene Radek versucht ein Spiel mit ihm zu treiben, was natürlich scheitern muss. Maigret spielt nur Spiele, deren Regeln er selber beeinflusst. Dass die komplexe Geschichte immer wieder einer Nacherzählung bedarf, gehört zu den Schwachstellen dieses Romans. Simenon vertraut der eigenen Handlung nicht, muss zurückblickend erklären. Zufälle werden als folgerichtig ausgeschmückt und selbst Simenons Stärke interessante, widersprüchliche Charaktere zu bauen, führt diesmal ins Leere. Dass Maigret über die Justiz obsiegt, die Heurtin am liebsten gleich hinrichten würde, nachdem er zwischenzeitlich untertaucht, ist selbstverständlich. Maigret erscheint so unantastbar, so überlegen, dass Spannung nicht aufkommen will.