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Zwischen 1847 und 1935 rebellierten die Maya der Halbinsel Yucatán gegen Ihre Unterdrückung und wurden letztlich von mexikanischen Truppen besiegt. Der kanadische Fotograf Serge Barbeau hat die Nachfahren dieser Maya besucht. Im Überformat gibt der Band seine ausdrucksstarken Porträts wieder, die vom Unabhängigkeitswillen der Maya zeugen.
Serge Barbeau, der seit vielen Jahren in Mexiko lebt, besuchte die Nachfahren jener kämpferischen Maya. Bis heute spüren diese die Folgen der Auseinandersetzung und führen ein Leben voller wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Benachteiligungen. Die
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Produktbeschreibung
Zwischen 1847 und 1935 rebellierten die Maya der Halbinsel Yucatán gegen Ihre Unterdrückung und wurden letztlich von mexikanischen Truppen besiegt. Der kanadische Fotograf Serge Barbeau hat die Nachfahren dieser Maya besucht. Im Überformat gibt der Band seine ausdrucksstarken Porträts wieder, die vom Unabhängigkeitswillen der Maya zeugen.

Serge Barbeau, der seit vielen Jahren in Mexiko lebt, besuchte die Nachfahren jener kämpferischen Maya. Bis heute spüren diese die Folgen der Auseinandersetzung und führen ein Leben voller wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Benachteiligungen. Die detailreichen ganzseitigen Porträtaufnahmen zeigen auf berührende Weise die Lebenspuren, die sich in den Gesichtern der bis zu 107 Jahre alten Porträtierten eingeschrieben haben. Ihre Erzählungen führen die Ausbeutung, Zwangsarbeit und den damaligen Landraub vor Augen und zeugen vom bis heute ungebrochenen Unabhängigkeitswillen. Sie berichten zudem von der tiefen Verwurzelung in ihrem Glauben, der Maya-Erbe und christliche Religion vereint. Eine eindrucksvolle Hommage an die Maya Yucatáns.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.03.2017

Die Gesichter der Mayas und die Lehre des Volks

Welch faszinierende Gesichter! Lauter Gesichter von achtzig-, neunzig-, ja über hundertjährigen Bewohnern der Halbinsel Yucatán, die mit dem mexikanischen Staat bis heute fremdeln, sich selbstbewusst als Mayas bezeichnen und als Nachkommen jener Kämpfer verstehen, die sich während des sogenannten "Kastenkrieges" zwischen 1847 und 1901 gegen die Übermacht der mestizischen Oberschicht erhoben hatten. Runzlige Greise mit schneeweißem oder noch immer tiefschwarzem Haar, deren Charisma in den Porträts von Serge Barbeau wunderbar unprätentiös zum Ausdruck kommt. Der seit langem in Mexiko lebende kanadische Fotograf hat sich der Urbevölkerung Yucatáns über Jahre hinweg behutsam genähert und ihre Erinnerungen dokumentiert. Dabei hinterlässt sein nun auf Spanisch, Englisch und Deutsch erschienener Bild-Text-Band "Ùltimos Testigos" nicht nur wegen des einst verlorenen Unabhängigkeitskampfes ein Gefühl der Melancholie. Die Überlieferungen der würdigen Alten - zumeist Bauern, die vom Touristenboom an der "Costa Maya" nicht profitieren - sind durch die Zeiten hinweg immer fragmentarischer geworden. So sind eingefrorene Erzählbilder von Speere schwingenden Mayas und aufgespießten mexikanischen Regierungspferden zur Schrumpfform eines historischen Gedächtnisses geworden, das mangels Schulbildung nicht gepflegt werden konnte. Selbst die religiösen Riten um das "Sprechende Kreuz" und das heilige Maya-Buch "A'almaj T'aan" scheinen weniger ein Mysterium zu sein, das vor der Neugier Fremder geschützt werden muss, als ein Sammelsurium von einst Gehörtem und inzwischen halb Vergessenem. Was sich erhalten hat, ist eine zutiefst pessimistische Weltsicht: "Die Erde wird brennen, steht geschrieben. Wir Maya werden inmitten des Chaos leben." Ein Gesichter- und Anekdotenbuch im Coffee-Table-Format, das sich gleichwohl folkloristischer Verhübschung verweigert. Respekt!

mma

"Ùltimos Testigos. The last rebellion of the Maya in Yucatán" von Serge Barbeau. Hirmer Verlag, München 2016. 96 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 49,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Intensive Porträts, die den Freiheitswillen und den Stolz der Persönlichkeiten nicht verheimlichen.«
Abendzeitung