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Pollinator - Blondie
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Pollinator ist eine großartige neue Platte, die eine moderne Version des klassischen, vintage Sounds einer der einflussreichsten und legendärsten Bands der Welt abbildet.
Das berühmte New Yorker Studio The Magic Shop, insbesondere bekannt für die beiden letzten Alben von David Bowie und ein Album von Lou Reed, war die perfekte Umgebung für Blondies Kreativität. Pollinator ist das letzte Album, das vor der Schließung des The Magic Shop dort aufgenommen wurde und offenbart einen regelrechten Aufruhr aus Sound und musikalischer Farbe; seine elf Tracks führen die musikalische Unterhaltung…mehr

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Produktbeschreibung
Pollinator ist eine großartige neue Platte, die eine moderne Version des klassischen, vintage Sounds einer der einflussreichsten und legendärsten Bands der Welt abbildet.

Das berühmte New Yorker Studio The Magic Shop, insbesondere bekannt für die beiden letzten Alben von David Bowie und ein Album von Lou Reed, war die perfekte Umgebung für Blondies Kreativität. Pollinator ist das letzte Album, das vor der Schließung des The Magic Shop dort aufgenommen wurde und offenbart einen regelrechten Aufruhr aus Sound und musikalischer Farbe; seine elf Tracks führen die musikalische Unterhaltung fort, die Blondie vor über 40 Jahren begonnen haben.

Produzent John Congleton (St. Vincent, John Grant, War On Drugs, David Byrne) nahm die Band im Studio live auf, um die Essenz der Mitbegründer des Punkrock einzufangen – einem Genre, das sein Leben definiert hatte. Als es darum ging, dass Chris, Debbie und Drummer Clem Burke die Band wieder zusammenriefen, um das neue Album aufzunehmen, wurden handverlesene Musik-Pioniere kontaktiert, die in den Dekaden seit der Gründung von Blondie ihrerseits für Aufsehen gesorgt hatten. Bei den Aufnahmen gaben sich im Studio neben The Gregory Brothers („When I Gave Up On You“) auch Joan Jett und Laurie Anderson die Ehre (“Doom or Destiny”) sowie Johnny Marr von The Smiths und auch Chartkönigin Sia.
Trackliste
CD
1Doom or Destiny00:02:57
2Long Time00:04:35
3Already Naked00:04:04
4Fun00:04:17
5My Monster00:03:27
6Best Day Ever00:04:01
7Gravity00:03:48
8When I Gave Up on You00:04:03
9Love Level00:04:19
10Too Much00:03:09
11Fragments00:13:34
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.04.2017

Noch einmal mit Radau
Blondies neues Album "Pollinator" kracht rustikal

Vom Geld für ihren ersten Nummer-eins-Hit kaufte sie sich einen Mantel. Ärmellos, von Issey Miyake. "Dreihundert Dollar für etwas Unsinniges wie einen Mantel ohne Ärmel!" Debbie Harry ist heute noch schockiert darüber. Aber "Heart of Glass" von 1979 blieb nicht der einzige Hit von Blondie. Im Gegenteil sind sie die einzige amerikanische Band, die es schaffte, in Großbritannien in drei Jahrzehnten die Charts anzuführen. In den Achtzigern folgten "Call Me", "Atomic" und "The Tide Is High", in den Neunzigern "Maria", das Lied ihrer großen Wiedervereinigung. Kommende Woche veröffentlichen Blondie ihr elftes Studioalbum: "Pollinator" (BMG).

Das Cover zeigt eine Biene, also einen "Pollinator", der Pollen verteilt - das ist ein zoologischer Fachterminus, klingt nur im Deutschen erfreulicherweise wie ein Kalauer. "Es ist das erste Blondie-Cover, auf dem wir nicht mehr abgebildet sind, denn dafür sind wir jetzt einfach nicht mehr herzeigbar genug", sagte Gitarrist Chris Stein in einem Interview. Das stimmt natürlich nicht. Dreiundvierzig Jahre nach der Bandgründung sehen die Musiker immer noch aus wie die Rockstars, die sie sind. Punk hält also jung oder Rock oder Pop oder Disco oder Reggae, egal, schließlich haben sie das alles gemacht.

Mit dieser Bandbreite beeinflussten Blondie jahrzehntelang junge Künstler. Auf "Pollinator" hat die künstlerische Befruchtung die Richtung gewechselt: Sängerinnen wie Charli XCX und Sia haben Songs für sie geschrieben. "Hier wird Recycling zelebriert", erklärt Debbie Harry unsentimental. Da kommen schillernde neue Klänge dazu, aber Blondie haben sich vor Neuem noch nie gefürchtet und klingen trotzdem immer wie Blondie. Auch das neue Album ist nicht glatt poppig produziert, sondern kracht rustikal vor sich hin. Blondie machen Glamourgaragenrock für die Disco. So ist es auch bei der ersten Single "Fun"; der nur ein Buchstabe fehlt, um die Gitarre zu beschreiben: Funk. Die Glanzpunkte setzen Synthesizer und Debbie Harry, deren Stimme auch mit einundsiebzig Jahren ihre coole Leichtigkeit nicht verloren hat.

Der Sound der Sängerin ist so charakteristisch für die Musik der Band, dass Blondie immer wieder für Debbie Harrys Name gehalten wurde. Ganz falsch ist das nicht. "Die Leute haben mich immer Blondie genannt, seit ich ein kleines Mädchen war", schrieb sie im Tourbook zu "No Exit". "Aber mir wurde klar, dass ich an irgendeinem Punkt zu Dirty Harry wurde." Bei der Haarfarbe blieb sie jedoch, obwohl die 1974 aus reiner Langeweile entstand: Die Sängerin jobbte in einem Schönheitssalon in New Jersey, wo sich die Kolleginnen an Tagen mit wenig Kundschaft gegenseitig die Haare färbten.

Ein kleines bisschen sentimental wirken Blondie am Ende von "Pollinator" dann doch. "Fragments" beginnt langsam, getragen, wehmütig. "If you wanna break my heart, then stay right here." Anderthalb Minuten geht das so. Dann verdoppeln sie ihr Tempo, das Schlagzeug explodiert, die Melancholie verschwindet. Wer ist hier alt? Ihren musikalischen Sturm und Drang haben Blondie sich erhalten. Manche Gefühle bleiben eben. Den Mantel ohne Ärmel hat Debbie Harry übrigens bis heute. "Ich liebe ihn so wie am ersten Tag."

JULIA BÄHR

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