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Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Anteil Großbritanniens an den Veränderungen im europäischen Staatensystem vom Ende des Krimkrieges bis zur Gründung des deutschen Kaiserreichs, wobei theoretisch wie methodisch von der politischen Ökonomie ausgegangen wird und auf dieser Grundlage erstmals die ökonomischen Faktoren für die europäische Politik in der Mitte des 19. Jahrhunderts analysiert werden.

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Produktbeschreibung


Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Anteil Großbritanniens an den Veränderungen im europäischen Staatensystem vom Ende des Krimkrieges bis zur Gründung des deutschen Kaiserreichs, wobei theoretisch wie methodisch von der politischen Ökonomie ausgegangen wird und auf dieser Grundlage erstmals die ökonomischen Faktoren für die europäische Politik in der Mitte des 19. Jahrhunderts analysiert werden.


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Autorenporträt
Dr. phil. habil. Gabriele Metzler, geboren 1967, Studium der Geschichte; war Stipendiatin der Max-Planck-Gesellschaft. Derzeit ist sie Professorin für die Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.08.1997

Harte Zeit für weiche Hegemonie
Gabriele Metzler schreibt die britische Handelspolitik groß

Zwischen dem Ende des Krimkrieges im Jahr 1856 und der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 huldigte Großbritannien immer mehr einer Außenpolitik der Nichteinmischung gegenüber dem europäischen Kontinent. Die Tendenz verschärfte sich nach dem Tod des außenpolitisch regsamen Premierministers Lord Palmerston im Jahr 1865. Die Gründe dafür sind zahlreich: Nach dem interventionistischen Desaster auf der Krim ging England zum kontinentalen Geschehen auf Distanz, zumal seine imperialen und inneren Verpflichtungen viel Aufmerksamkeit und Kraft beanspruchten.

Als europäische Großmacht hat es dennoch nicht abgedankt, wie von Zeitgenossen und Historikern immer wieder unterstellt worden ist. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, daß die britische Weltmacht in allen Krisen und Konflikten des Kontinents, von der italienischen über die polnische, die schleswig-holsteinische bis hin zur deutschen Frage, eine maßgebliche Rolle spielte. Daß Englands europäisches Engagement während der späten fünfziger und der beginnenden sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in gewisser Hinsicht sogar noch entscheidender war, als bislang angenommen worden ist, unterstreicht Gabriele Metzler in ihrer Tübinger Dissertation. Die Autorin untersucht die britische Handelsvertragspolitik, die in dem berühmten Cobden-Vertrag aus dem Jahr 1860 ihren Höhepunkt fand.

Weil der "Handelsstaat England" (Ernst Schulin), der seit eh und je auf die wirtschaftlichen Elemente seiner äußeren Politik stärker bedacht war als andere Staaten, an der Wende von den fünfziger zu den sechziger Jahren um seine amerikanischen Märkte zu fürchten hatte, da Protektionismus und Bürgerkrieg in der Neuen Welt den britischen Handel behinderten, konzentrierte sich das englische Interesse auf den europäischen Kontinent. Europa wurde von Großbritannien aus mit Handelsverträgen überzogen; unter dem Motto "Wandel durch Handel" sollte eine neue Freihandelszone die alte Staatenwelt verändern und Englands "weicher Hegemonie" verfügbar machen.

Damit ging der Versuch einher, durch Betonung der ökonomischen Bedürfnisse Großbritanniens die innenpolitische Gestalt des alten England zu verändern. Im Konkurrenzkampf zwischen dem Board of Trade und dem Foreign Office um den maßgeblichen Einfluß auf die äußere Politik spiegelte sich die allgemeine Tendenz, die Macht der traditionellen Elite zugunsten der neuen Mittelschicht zu begrenzen. Das verlief im Inneren, auf längere Sicht jedenfalls, erfolgreicher als nach außen hin. Denn seit der zweiten Hälfte der sechziger Jahre ließ die Bereitschaft der kontinentalen Staaten - wie ausgeprägt diese auch immer gewesen sein mag -, Diplomatie durch Ökonomie zu ersetzen, merklich nach. Die deutschen Einigungskriege ließen die Luft erneut nach Eisen schmecken; die kühne Offensive, das politische durch das ökonomische Mittel zu veredeln, geriet zur Defensive, deren Probleme sich im heraufziehenden Zeitalter des Imperialismus noch spürbar verdichteten.

Gabriele Metzlers Darstellung hat das Verdienst, auf ein bislang eher übersehenes Kapitel englischer Außenwirtschaftspolitik aufmerksam gemacht zu haben. Ihr Buch gibt zu erkennen, daß sich Großbritanniens Nichteinmischungspolitik, zeitweise jedenfalls, aus militärischer Abstinenz, politischer Distanz und ökonomischer Präsenz zusammengesetzt hat. Das erinnert bis zu einem gewissen Grade an den amerikanischen Isolationismus in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts, als dem militärischen Rückzug der Amerikaner aus Europa und ihrer politischen Verhaltenheit gegenüber dem alten Kontinent ein resoluter Interventionismus im Ökonomischen entsprach.

Solche überlieferten Muster internationaler Politik freizulegen und bewußtzumachen ist eines der Ziele der neuen Reihe, in der Gabriele Metzlers Untersuchung erschienen ist: Die "Studien zur Internationalen Geschichte", die Anselm Doering-Manteuffel, Jost Dülffer, Wilfried Loth und Jürgen Osterhammel herausgeben, möchten der "Internationalen Geschichte", die im Geleitwort als "eine Disziplin in der Erneuerung" charakterisiert wird, ein Publikations- und Diskussionsforum bieten: Diesem Anliegen, dessen wissenschaftliche Plausibilität mit Metzlers Arbeit unterstrichen wird, ist viel Erfolg zu wünschen. KLAUS HILDEBRAND

Gabriele Metzler: "Großbritannien - Weltmacht in Europa". Britische Handelspolitik im Wandel des europäischen Staatensystems 1856 - 1871. Studien zur Internationalen Geschichte, Band 4. Akademie Verlag, Berlin 1997. 353 S., geb., 128,- DM.

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