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Wer an der Entwicklung der Gesellschaft manchmal verzweifeln möchte, dem sei dieses Buch empfohlen: Kompetent und in klarer, schöner Prosa zeigt es, was alles nicht zwangsläufig und unaufhaltsam ist und dass es Werte und Hoffnungen gibt, auf die zu setzen lohnt.

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Produktbeschreibung
Wer an der Entwicklung der Gesellschaft manchmal verzweifeln möchte, dem sei dieses Buch empfohlen: Kompetent und in klarer, schöner Prosa zeigt es, was alles nicht zwangsläufig und unaufhaltsam ist und dass es Werte und Hoffnungen gibt, auf die zu setzen lohnt.

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Autorenporträt
Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman >Selbs Justiz< erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman >Der Vorleser<, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel >The Reader< verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman >Das späte Leben< (2023).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2005

Bleiben wir am Nichtort
Auf Heimatsuche: In einer schaumigen Melange aus Essays formuliert der Romancier und Rechtsgelehrte Bernhard Schlink sein Verständnis für deutsche Möglichkeiten und Entfremdungen
Von Andreas Dorschel
Bernhard Schlink hat es in zwei Metiers zu etwas gebracht: der Schriftstellerei und der Rechtspflege. Mit „Vergewisserungen” legt er nun eine aus beiden gespeiste Melange von Essays, Lobreden, Zeitungsartikeln, Vorträgen und Predigten vor. Den Essay mit dem programmatischen Titel „Heimat als Utopie” mag er an die Spitze gestellt haben, da dieser die literarisch-juristische Doppelbegabung, die Schlink zu einer Art Markenzeichen seiner selbst erhoben hat, in besonderer Weise exponiert.
Heimat ist Schlink zufolge nicht der Ort, an dem man zu Hause ist, sondern dessen schönere Möglichkeit: „Für die Deutschen aus den neuen Ländern ist er” - der „Ort der Heimat” - „die neuen Länder selbst, aber anders und besser, mit allem, was an der DDR gefiel und an der Bundesrepublik Deutschland gefällt”. Dieses hölzerne Eisen einer DDR-BRD manifestiert aber nichts Geringeres als den Wunsch, eine Sache ohne ihre Eigenschaften zu erhalten, zum Beispiel Kapitalismus ohne Konkurrenz.
Daran könnte Nachdenken einsetzen. Schlink indes stellt es an dieser überlegenswerten Vorgabe zunächst einmal ein. Das Mögliche ist ganz einfach das bessere Wirkliche. Daraus folgt die Idealisierung der Verlierer und der Unterdrückten zu besseren Menschen, der Bertrand Russell vor Jahrzehnten in seinem Essay „The Superior Virtue of the Oppressed” schneidende Analysen gewidmet hatte.
Eine Befreiungsbewegung ist jener Verhimmelung des Potentialis zufolge eine recht schöne Angelegenheit, solange sie Befreiungsbewegung, ihr Ziel also im Modus dessen, was sein könnte, bleibt; sobald sie aber ihr Ziel verwirklicht, versündigt sie sich gegen die idealere Möglichkeit. Gegen Kolonialismus zu sein ist danach nur so lange eine gute Sache, wie man kolonisiert bleibt: „Nach dem Abzug der Engländer wurden der indische und der pakistanische Nationalismus mörderisch”. Wäre die Kolonialmacht doch bloß noch eine Weile dageblieben: sie hätte den Indern erlaubt, gegen sie aufbegehrend weiterhin gute Menschen zu sein.
Soll es also nach des Verfassers Ansicht immer nur dabei bleiben, von der Heimat zu träumen? Dies ist die Frage, Peripetie des Essays, die den Professor der Rechte Bernhard Schlink auf den Plan zu ruft. Hatte der Freund der „Phantasie” und „utopischen Qualität” in Schlink die Heimatliebe davor gewarnt, allzu „rechtliche Gestalt” anzunehmen - denn damit werde „Heimat vom Nichtort zum Ort” gemacht und so „denaturiert” -, so fordert der Jurist Schlink naturgemäß ein „Recht auf Heimat”. Ob dieses für einen Leipziger das Recht auf „alles, was an der DDR gefiel”, einschlösse, ist nicht so leicht herauszulesen aus einem Text, der, die „Denaturierung” des „Begriffs der Heimat” beklagend, offenbar eine so abstrakte Norm zur Beurteilung der Wirklichkeit voraussetzt wie die Natur eben dieses Begriffes.
Und doch dürfte es eine implizite Antwort auf jene Frage geben. Nach Schlink leiden „die Deutschen aus den neuen Ländern” daran, sich „entfremdet” zu fühlen. „Bei allen” aber, die sich „entfremdet” fühlen, setzt er hinzu, „kann ich das Gefühl verstehen”. Was anders als solches westdeutsche Verständnis braucht es für einen „Deutschen aus den neuen Ländern”, um sich im neuen Deutschland zu Hause zu fühlen? Vielleicht ist also Schlinks einfühlsamer Essay selbst die Verwirklichung des „Rechts auf Heimat” für „Deutsche aus den neuen Ländern”. Und vielleicht muss eine Melange so beginnen: mit zu Schaum geschlagener Milch obenauf. Hier ist es die der frommen Denkungsart. Indes ist der Kaffee darunter nicht unbedingt Mokka, eher, wie die Wiener dessen wässrige Abart nennen - ein Verlängerter.
Schlink ist ein Romancier von ganz eigener Qualität; ein bedeutender Essayist ist er nicht. Gewiss teilen beide, der Romancier und der Essayist, ein gepflegtes Deutsch. Doch bevölkern die Romane lebendige Figuren, so die Essays vorwiegend ominöse Subjekte wie „die Rückkehr des Nationalen”. Den Gelegenheiten, denen sie entstammen, standen Schlinks Texte sicherlich gut an; je besser sie es taten, desto schlechter ist ihnen bekommen, von denselben entfernt zu sein. Ein gebundenes Buch des Diogenes-Verlags ist allemal ein schönes, haltbares Produkt; wer aber wird es in zehn Jahren, sei’s mit Freude, sei’s mit ernstem Interesse, noch aus dem Bücherregal ziehen mögen, wenn er darin von Oskar Lafontaine oder Joschka Fischer lesen muss? Allenfalls doch die beiden dergestalt Verewigten.
In seinen Essays kommt Schlink mehrfach auf eine Wesenheit zu sprechen, die ihm ersichtlich sehr am Herzen liegt: „meine Generation”. Zu dieser zählte der verstorbene W.G. Sebald. Wer dessen Essaybände, vorwiegend Anlassloses enthaltend, wiederläse, vermöchte den Abstand zu ermessen zwischen der Erfüllung dieses Genres durch eine Kunst der Prosa, die der weitestreichenden Konnexionen fähig ist, und einer Ansammlung ganz eloquenter Artikel.
Bernhard Schlink
Vergewisserungen. Über Politik, Recht, Schreiben und Glauben
Diogenes Verlag, Zürich 2005. 363 Seiten, 22,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Bernhard Schlink ist eine Doppelbegabung, erfolgreicher Literat und Jurist, so Andreas Dorschel. Als Literat aber besitze er keine Doppelbegabung: an seine Romane reichten die Essays nicht heran, meint der Rezensent. Schlink sei wohl ein guter Romancier aber kein bedeutender Essayist. Die in diesem Band versammelten Beiträge sind alle zu bestimmten Gelegenheiten und Anlässen entstanden; es geht um so "ominöse Subjekte", sagt Dorschel, wie "Die Rückkehr des Nationalen", das "Recht auf Heimat", um Oskar Lafontaine und Joschka Fischer. Wer interessiert sich in ein paar Jahren noch für diese Politiker, fragt der Rezensent, der bezweifelt, dass diese Texte die Entbindung von ihrem Anlass überdauern. Ein anderer Essayist fällt ihm da ein: W.G. Sebald, der zur selben Generation wie Schlink gehörte und "Anlassloses" schrieb, das den Unterschied zwischen Schlinks "Ansammlung ganz eloquenter Artikel" und Sebalds kunstvoller und anspielungsreicher Prosa für ihn deutlich vor Augen führt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Bernhard Schlink gehört zu den größten Begabungen der deutschen Gegenwartsliteratur. Er ist ein einfühlsamer, scharf beobachtender und überaus intelligenter Erzähler. Seine Prosa ist klar, präzise und von schöner Eleganz.« Michael Kluger / Frankfurter Neue Presse Frankfurter Neue Presse