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5 Kundenbewertungen

Das neue, große Kriminal-Epos des amerikanischen Bestseller-Autors Don Winslow. In den Straßenschluchten von New York lässt der internationale Star-Autor Don Winslow ein alptraumhaft realistisches Szenario von Drogen, Menschenhandel, Mord entstehen. Er zeichnet die todbringende Allianz von staatlichen Stellen und organisiertem Verbrechen: Sie sehen sich als Elitetruppe der Polizei, eine verschworene Einheit, ausgestattet mit weitreichenden technischen und rechtlichen Möglichkeiten. Gemeinsam sollen sie für Ruhe und Ordnung in ihrem Revier sorgen, dem nördlichen Manhattan. Und genau das tun…mehr

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Produktbeschreibung
Das neue, große Kriminal-Epos des amerikanischen Bestseller-Autors Don Winslow. In den Straßenschluchten von New York lässt der internationale Star-Autor Don Winslow ein alptraumhaft realistisches Szenario von Drogen, Menschenhandel, Mord entstehen. Er zeichnet die todbringende Allianz von staatlichen Stellen und organisiertem Verbrechen: Sie sehen sich als Elitetruppe der Polizei, eine verschworene Einheit, ausgestattet mit weitreichenden technischen und rechtlichen Möglichkeiten. Gemeinsam sollen sie für Ruhe und Ordnung in ihrem Revier sorgen, dem nördlichen Manhattan. Und genau das tun sie. Hier gelten ihre Spielregeln, hier geschieht nichts ohne ihr Wissen. Doch die Truppe ist extremem Stress ebenso ausgesetzt wie extremen Risiken ... und extremen Verlockungen ... Don Winslows neues Meisterwerk - erschütternd, brutal und unnachgiebig. "Don Winslows "Corruption" ist faszinierend, eine echter Wurf. Stellen Sie sich "Der Pate" vor, aber mit Cops. So gut ist es." - Stephen King "Mit eindringlicher Menschlichkeit in den tragischen Details und mit einer epischen Monumentalität, die geradezu an Shakespeare erinnert - vermutlich der beste Cop-Roman aller Zeiten." - Lee Child "In diesem epischen Roman voll niederschmetternder moralischer Komplexität blickt Don Winslow durch die Augen eines höchst erfahrenen und korrupten Polizisten tief in die Seele des modernen Amerika. Leser von modernen Meistern wie Don DeLillo, Richard Price und Geroge Pelecanons werden reichlich belohnt werden." - Publishers Weekly "Don Winslow hat das kreiert, was wahrscheinlich zum Inbegriff des Polizei-Romans werden wird." - Booklist

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Autorenporträt
Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors. Das Sujet des Drogenhandels und der Mafia, das in vielen von Don Winslows Romanen eine Rolle spielt, lässt sich ebenso mit seinen Kindheitserfahrungen erklären: Seine Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss Carlos Marcello, der den späteren Autor mehrere Male in sein Haus einlud. Jeden Morgen um fünf setzt er sich an den Schreibtisch. Mittags läuft er sieben Meilen, in Gedanken immer noch bei seinen Figuren, um dann am Nachmittag weiterzuarbeiten. Winslow sagt von sich, dass er bislang nur fünf Tage durchgehalten habe, ohne zu schreiben. Es ist eine Sucht, die bis heute ein Werk hervorgebracht hat, dessen Qualität, Vielseitigkeit und Spannung Don Winslow zu einem der ganz Großen der zeitgenössischen Spannungsliteratur machen. Don Winslow wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Krimi Preis (International) 2011 für "Tage der Toten". Für die New York Times zählt Don Winslow zu den ganz großen amerikanischen Krimi-Autoren. Don Winslow lebt mit seiner Frau und deren Sohn in Kalifornien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.08.2017

Apokalypse in Blau
Don Winslow schreibt Bücher wie Actionfilme.
In „Corruption“ richtet er seinen Röntgenblick auf die amerikanische Polizei
VON TOBIAS KNIEBE
Der Prolog der Geschichte hat kaum begonnen, da werden schon Pumpguns gezückt, Türen gesprengt, Blendgranaten geworfen und ein Jackpot geknackt: siebzig Kilo Heroin, fünfzig Millionen Dollar Verkaufswert, der bisher größte Drogenfund in den Annalen von New York City.
Don Winslow liebt Actionszenen, er schreibt sie schnell und sparsam, manchmal so knapp wie Haikus. Sie sichern ihm seinen Stammplatz auf den Bestsellerlisten und zeugen von einer gewissen Gier nach der Drastik des Realen, für die seine Romane „Tage der Toten“ und „Das Kartell“ berühmt geworden sind. Darin ging es um die Paten und die Todesschwadronen des mexikanischen Drogenkriegs.
In seinem neuen Werk „The Force“, hierzulande in merkwürdig englischer Schreibweise als „Corruption“ im Handel, agieren allerdings keine wild gewordenen Kartellkiller, sondern amerikanische Polizisten. Allen voran Detective Dennis „Denny“ Malone – achtzehn Jahre im Dienst, Sohn eines Cops aus Staten Island, breite Schultern, irische Wurzeln. Wenn der Zugriff auf einen Großdealer erfolgt, geht er immer als Erster rein, so auch diesmal, und dann fordert er den ertappten dominikanischen Drogenkönig auf, seine Waffe herauszurücken. Was dieser auch tut. Ganz ruhig und geradezu mustergültig greift er langsam und vorsichtig in sein Armani-Sakko.
Malone schießt ihm trotzdem zweimal ins Herz. Das ist, man kann es nicht anders sagen, eine Exekution. Wie sie im blutgetränkten Mexiko vielleicht Alltag sein mag, nicht aber in einem Gemeinwesen unter der Herrschaft des Rechts, wo die blauen Uniformen noch Bedeutung haben, wo die Polizei sich als „Thin Blue Line“ der Zivilisation versteht, als die Trennlinie zwischen Ordnung und Chaos.
Gilt das hier noch? Als der große Shoot-out vorüber ist, konzentrieren sich Malone und seine beiden Detective-Partner, der schwarze Hüne Big Monty Montague und der rothaarige Italiener Phil Russo, auf das nächstliegende Problem: Wie viel von der Heroinbeute können wir wegschaffen, ohne dass wir auffliegen? Zwanzig Kilo müssten drin sein, beschließen sie. Für die Altersversorgung.
Spätestens hier sind die letzten Zweifel ausgeräumt: Denny Malone, dem man jetzt atemlos folgen wird, dessen Sprache und Weltbild die Sätze dieses Buchs prägen, als würde man ihm permanent beim Denken zuschauen, trägt zwar die goldene Polizeimarke der „Manhattan North Special Taskforce“, ist aber ein Verbrecher.
Skrupellos, kaltblütig, gerissen, durch und durch korrupt und perfekt vernetzt – ein König in seinem sehr speziellen Reich. Ein Mann zwar, der viele Jahre lang das Richtige tun wollte, der die Regeln zunächst nur gebeugt hat, um die übelsten Schurken in den Knast zu bringen, der aber irgendwann jedes Maß und jede Selbstrechtfertigung verloren hat.
Wie wird man so, scheint Don Winslow nun auf jeder Seite zu fragen – und das hebt „The Force“ sehr bald über die Actionszenen und auch die üblichen Standards des Genres hinaus. In den Jahren der Recherche, als Winslow versucht hat, die Enthauptungen und die Leichenberge in Mexiko zu verstehen, ist er innerlich zum Systemtheoretiker gereift. Seitdem sucht er die Ursachen hinter den Schlagzeilen, die ungeschriebenen Regeln, die Geldflüsse und Geschäftsstrategien, die geheimen oder auch ganz offenen Widersprüche, die jedes Verbrechen in der Gesellschaft verankern, in der es begangen wird.
Und langsam spricht sich das herum. Inzwischen kommen Leute zu seinen Lesungen, um nach dem Schicksal ihrer Verwandten im Drogenkrieg zu fragen, und manchmal hat er tatsächlich eine Antwort für sie. Andere wollen wissen, warum der Drogenboss „El Chapo“ an die USA ausgeliefert wurde, oder auch, warum so viele Leute jetzt wieder an Heroin sterben, selbst berühmte wie der Schauspieler Philip Seymour Hoffman.
Dazu gibt Winslow in einer Klarheit Auskunft, wie sie von den eigentlichen Fachleuten nicht zu erwarten ist. Er schreibt weiterhin Fiktionen, aber vielleicht nur deshalb, weil er darin leichter und gefahrloser darstellen kann, was er für sich selbst als wahr erkannt hat.
Das rückt „The Force“ mit seinen Korruptions- und Brutalitätsexzessen in ein anderes, ziemlich dramatisches Licht. Es ist auch der Polizeiroman nach den Todesschüssen und Krawallen von Ferguson, die als Referenz aufscheinen, nach Michael Brown, Trayvon Martin, Oscar Grant, nach „Black Lives Matter“, das Buch zum Hass. Denny Malone und seine Partner gehen im Bewusstsein auf die Straßen, dass Teile der Bürgerschaft, die sie beschützen sollen, sie längst für eine mörderische und rassistische Bande halten.
Das Mörderische stimmt, das Rassistische hier weniger, aber was ändert das? Neben Malone kommen sicher drei Dutzend Cops namentlich in der Geschichte vor. Kein einziger von ihnen ist ein traditioneller, ehrlicher Polizist.
Fast logisch also, dass Winslow in seiner Danksagung zwar die vielen aktiven und pensionierten Cops hervorhebt, die ihm ihre Geheimnisse verraten haben, zugleich aber schreibt, eine namentliche Erwähnung würde ihnen nur schaden. Seine Widmung gilt wiederum allen Polizisten, die im Dienst ermordet wurden, während das Buch geschrieben wurde. Es sind fast zweihundert Namen. Irgendwo zwischen diesen Polen ist der Roman positioniert: zwischen dem Gefühl, dass das offizielle Bild längst nur noch Fassade ist – und der Erkenntnis, dass jene, die im Dienst ihr Leben riskieren, am wenigsten für das ganze Schlamassel können.
In Teilen ist dies ein ganz klassischer Polizeiroman, mit den Grillfesten, den Frauen, den Geliebten, der Kameraderie in der Umkleidekabine und der ungeschriebenen Schweigepflicht, was die Verfehlungen von Cop-Kollegen betrifft.
Auch die „Straße“ ist wichtig, hier die Sozialwohnungsblocks von Harlem, wo sich zum Beispiel ein übel riechender, ewig auf Entzug zitternder Spitzel namens „Nasty Ass“ herumtreibt, der wie eine Hommage an die Figuren aus der Polizeiserie „The Wire“ wirkt.
Gelegentlich beschwört Winslow auch Stadtgeschichte, wenn etwa Malone an der ehemaligen „Lenox Lounge“ vorbeikommt: „Billie Holiday sang hier, Miles Davis und John Coltrane bliesen sich hier die Seele aus dem Leib. Jetzt sind die Fenster mit Packpapier verklebt.“
Am wichtigsten scheinen ihm aber jene Passagen zu sein, die das System hinter dem scheinbaren Wahnsinn erklären. Etwa Malones erste Begegnung mit Mary Hinman, einer kleinen, sommersprossigen Assistenz-Staatsanwältin, „kaum Einssechzig groß, ein wilder Ball aus Wut.“ Er solle im Zeugenstand einfach die Wahrheit sagen – und für die Verurteilung des Dealers sorgen, sagt sie ihm treuherzig. „Suchen Sie sich eins aus“, antwortet Malone trocken. „Beides ist nicht zu haben.“
Dann erklärt er ihr, was jeder Cop und jeder Staatsanwalt in den USA schnell genug lernt: Wer sich wirklich an die Regeln hält, mit Durchsuchungsbefehlen und Gerichtsbeschlüssen, wird kaum je einen wichtigen Dealer hinter Gitter bringen. Also lügen die Polizisten im Zeugenstand, schieben den Verhafteten fremde Waffen und fremde Drogen unter – und beruhigen sich damit, dass es ja nicht die Falschen trifft. Einmal geht so ein Plan gewaltig schief, der teuerste und arroganteste Starverteidiger kann Malone im Zeugenstand beweisen, dass eine angeblich konfiszierte Waffe aus dem Polizeiarchiv stammt. Der Richter ist stinksauer, der Fall muss schnellstens versiegelt und vertuscht werden.
Um solche Details geht es Winslow, sie atmen den Ruch des Realen – auch wenn sie eher Belästigungen sind angesichts der sonstigen Probleme, die Malone bald verfolgen. Irgendwann ist das FBI hinter ihm her, eine Staatsanwältin aus dem Team des Bürgermeisters erpresst ihn, die Heroin-Dominikaner haben Rache geschworen, die italienische Mafia will ihn tot sehen, weil er zu viel über die schmutzigen Deals der Immobilienentwicklung weiß, und die Cops einer rivalisierenden, genauso korrupten Einheit wollen ihn beim nächsten Einsatz erschießen.
So schafft der Roman, dass man innerlich doch an der Seite dieses pechschwarzen Schafs bleibt, bis New York in Flammen steht und alles zusammenbricht. Winslow hat hier nicht nur Lust auf einen krassen Antihelden – er hat auch Lust, die Verkommenheit bis ins Büro des Bürgermeisters zu verfolgen und bis in die teuersten Penthouses am Central Park. Am Ende hat er Lust auf die Apokalypse.
Wenn einer aber jahrelang mit New Yorker Polizisten spricht, um sich ganz auf ihr Denken, ihre Probleme, ihre Frustrationen einzulassen, und am Ende so wütend ist, dass er am liebsten die komplette Stadt in Schutt und Asche legen möchte – dann sollte dieses Werk der Fiktion vielleicht doch ein paar Menschen zu denken geben. Jenen zum Beispiel, die in Justiz und Politik der USA an den Schaltstellen sitzen.
Don Winslow: Corruption. Deutsch von Chris Hirte. Droemer Knaur, München 2017. 544 Seiten, 22,99 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Denny Malone trägt eine
goldene Polizeimarke, ist
skrupellos, kaltblütig, gerissen
Billie Holiday sang hier,
Miles Davis und John Coltrane
bliesen sich hier
die Seele aus dem Leib.
Jetzt sind die Fenster
mit Packpapier verklebt.“
Don Winslow
Jene, die im Dienst ihr Leben riskieren, können wohl am wenigsten für den ganzen Schlamassel. Donald Trump vor New Yorker Polizisten.
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DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.07.2017

Die Herren von Manhattan
Don Winslow ist wieder in Bestform. Das zeigt sein Roman "Corruption" über eine Gruppe New Yorker Cops

Viel auffälliger kann man den Auftritt eines neuen Thrillers kaum orchestrieren. Auf großen Plakatwänden in der U-Bahn wird für Don Winslows "Corruption" geworben, die Bestsellerautoren Stephen King und Lee Child haben superlativische Blurbs beigesteuert. Und am vergangenen Sonntag erschien dann auch noch eine ganzseitige Anzeige in der "New York Times" mit der Anmutung eines Tweets, adressiert @realDonaldTrump, und mit einem längeren Text, in dem Winslow klar, scharf und sehr präzise erläutert, warum Trumps Wiederaufnahme des ebenso kostspieligen wie seit Jahrzehnten erfolglosen Kriegs gegen die Drogen bei gleichzeitiger Lockerung der Waffengesetze eine soziale und politische "Katastrophe" sei.

Winslows neues Buch handelt zwar nicht, wie sein großer Roman "Tage der Toten" oder wie "Das Kartell", vom Drogenkrieg in Mexiko und Kalifornien, es ist ein Epos über korrupte New Yorker Polizisten, aber da gehören Waffen, Drogen, schmutziges Geld, viel Blut, brutale Morde, verkommene Politiker und alle möglichen Durchstechereien selbstverständlich dazu. Der 63-jährige Winslow ist nach ein paar Hängern auch wieder in bester Verfassung. Seine Prosa schlägt ein enormes Tempo an, das er auf mehr als fünfhundert Seiten mühelos durchhält, sie ist hart und zugleich elegant, sie hat einen giftigen Witz und durch die kurzen Sätze und die vielen Wortreihungen einen guten Beat.

Der Held sitzt anfangs im FBI-Gefängnis. Das darf man verraten, weil das Buch damit beginnt. Denny Malone, achtunddreißig, 1,88 Meter, immer schwarz gekleidet, ist Detective des NYPD, er leitet die Elitetruppe, die sich, frei nach George Lucas, "The Force" nennt (wie auch der Roman im Original). Malone gibt der Erzählung die Perspektive. Und Malones Modus Operandi erzeugt die besondere Dialektik: Mit seinen Leuten sorgt er für Recht und Ordnung, indem sie sich über das Gesetz hinwegsetzen. Sie behalten die Kontrolle über den Handel mit Drogen und Waffen. So schützen sie die Mafiosi und die Dealer, die nach ihren Regeln spielen; wer das nicht tut, dessen Ware und Erlöse werden einbehalten. Sie dienen der Altersversorgung und dem College für die Kids. So reguliert man den Markt. Sie fühlen sich wie Stars, wie die Herren des nördlichen Manhattans. Und irgendwann, wie das so ist im Drama, kommt der Tag, der fatale Moment, an dem etwas schiefgeht, und dann ist es zu spät.

Wie für seine Bücher über den Drogenkrieg hat Winslow lange und gründlich recherchiert. Es ist keine überhitzte Gangsterfilm-Phantasie mit Cops, auch wenn natürlich ein erstklassiger Film daraus werden könnte. Deswegen kann Winslow einem auch Sätze um die Ohren knallen wie "9/11 hat die Mafia gerettet", wenn er den Aufschwung im Baugewerbe durch Schuttentsorgung resümiert, oder "Korruption gehört zur DNA dieser Stadt". "Corruption" ist nicht bloß abgründig spannend, es ist auch ein Roman über Freundschaft, Schuld und Verrat - und darüber, wie eine Gesellschaft ihre zentralen sozialen Konflikte politisch nicht bewältigt. Es ist, für alle, die danach ständig rufen: eine Great American Novel.

Peter Körte

Don Winslow: "Corruption". Thriller. Aus dem Englischen von Chris Hirte. Droemer Knaur, 544 Seiten, 22,99 Euro

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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

544 Seiten, die wie "Geschossgarben rattern" - im Thema Drogenkrieg kann Don Winslow ganz und gar aufgehen, hier zeigt er, was für ein Schriftsteller in ihm steckt, so der beeindruckte Rezensent Frank Junghänel. Winslows neuer Thriller über einen New Yorker "bad cop", der zum Drogendealer wird, liest sich wie eine Reportage über Polizeiarbeit und Korruption, so der Rezensent, teils erinnert ihn die Sprache und insbesondere die Dialoge an Szenen aus Filmen oder Serien wie "The Wire". Die Spannung sowie das Schwanken zwischen Verurteilung des Protagonisten und Sympathie bleibt dabei immer erhalten, lobt Junghänel.Und am Ende gibt es sogar noch eine fulminante Abrechnungsszene bzw. -rede mit sämtlichen Übeltätern der Stadt, verspricht der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Wie Don Winslow über den korrupten Cop Denny Malone zu einem großflächigen Gesellschaftspanorama kommt, das ganz Manhattan als Schmierseifen-Sumpfgebiet enttarnt, ist großartig, spannend und voll überraschender Wendungen. Ami-Zeug, aber ziemlich gut gemacht." buchreport 20170823