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Hört nur, was Opa für ein toller Hecht war, als er so alt war wie sein Enkel jetzt! Er war stets der Mutigste, kletterte auf die höchsten Bäume und sprang in die tiefsten Seen ohne die Gefahr, in die er sich begab, auch nur zu ahnen. Opa war einfach Klasse - und er hatte einen Schutzengel...
Er war stets der Mutigste, kletterte auf die höchsten Bäume und sprang in die tiefsten Seen - nicht ahnend, welchen Gefahren er sich aussetzte ... Wie war das möglich? Weshalb liefen brenzlige Situationen meistens glimpflich ab? Opa hatte das ganz große Glück, dass jemand auf ihn aufpasste! Wenn sein…mehr

Produktbeschreibung
Hört nur, was Opa für ein toller Hecht war, als er so alt war wie sein Enkel jetzt! Er war stets der Mutigste, kletterte auf die höchsten Bäume und sprang in die tiefsten Seen ohne die Gefahr, in die er sich begab, auch nur zu ahnen. Opa war einfach Klasse - und er hatte einen Schutzengel...
Er war stets der Mutigste, kletterte auf die höchsten Bäume und sprang in die tiefsten Seen - nicht ahnend, welchen Gefahren er sich aussetzte ...
Wie war das möglich? Weshalb liefen brenzlige Situationen meistens glimpflich ab? Opa hatte das ganz große Glück, dass jemand auf ihn aufpasste! Wenn sein Enkel ihn besuchte, hing Opa gern seinen Erinnerungen nach: "Junge, mir konnte keiner was. Jeden Morgen lief ich über den großen Platz zur Schule. Ich hatte es eilig und mein Ränzel war schwer. Einmal hätte mich fast ein Bus erwischt ..."
Autorenporträt
Bauer, Jutta
Jutta Bauer wurde 1955 in Hamburg geboren und studierte an der dortigen Fachhochschule für Gestaltung. 2009 erhielt sie im Rahmen des Deutschen Jugendliteraturpreises den Sonderpreis für das Gesamtwerk Illustration. Im Jahr 2010 gewann sie den Hans-Christian-Andersen Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.11.2001

Nur die Kittelschürze fehlt
Jutta Bauer feiert die Kostbarkeit des Selbstverständlichen

Das fängt ja gut an, das neue Leben von Opas Engel mit Opas Enkel: Der Kleine ist gerade aus dem Krankenhaus hinaus in den hellen Nachmittag geschlendert und kickt nun ein Steinchen hoch über den Kopf nach hinten. Die Flugbahn weist genau auf Opas Engel, der dem Kind gefolgt ist; denn Opa braucht ihn nicht mehr. Nun kriegt er also zur Begrüßung einen Stein an den Kopf.

Opas Engel ist dergleichen gewöhnt. Immer wieder sehen wir ihn im Laufe von Opas Lebensgeschichte unter den Treffern seines lebhaften Schützlings zusammenzucken - Opa ahnt ja nicht, wie nah da jemand um ihn ist und auf ihn achtet. Im Gegenteil: "Junge, mir konnte keiner was", prahlt er vor seinem Enkelkind, als er im Krankenhaus liegt und sein Leben Revue passieren läßt. "Ich hatte viel Glück", lautet sein letzter Satz. Wir, die wir nicht nur seine Geschichte gehört, sondern auch Jutta Bauers Bilder dazu gesehen haben, wissen es besser: Er hatte einen Engel. Der ist mit blauer Tusche durchsichtig-dünn in die kräftigen Aquarellbilder hineingestrichelt, und nur wir können sehen, wie er eingreift. Von dem Moment an, wo der kleine Erstkläßler fast vom Bus überfahren wird, bis zum sanften Einschlafen im Krankenhausbett hat Opas Engel alle Hände voll zu tun.

Zwar ist er durchsichtig, dieser Engel, aber gar nicht zart und ätherisch. Opas Engel ist robust wie eine dieser altmodischen Omas, die immer ein bißchen nach Apfelkuchen riechen und stets ein Pflaster bei sich haben, für alle Fälle. Es fehlt nur noch die Kittelschürze, sonst ist alles da: der dünne kleine Knoten am Hinterkopf, die kundigen Hände und die gemütliche Figur, die keine Problemzonen kennt.

Dieser Engel in Gestalt einer Kittelschürzen-Oma aber leistet nun Schwerstarbeit zu Wasser, zu Lande und in der Luft, um Opa sicher durch sein Leben zu bringen. Wir sehen ihn - wusch! - gerade noch rechtzeitig unter dem Ast ankommen, von dem Opa fällt. Wie ein Sporttaucher zischt er durchs Wasser, um Opa aus dem Teich zu ziehen. Eines der anrührendsten Bilder zeigt ihn auf dem Meeresgrund, wo er angestrengt einen Haifisch in Schach hält, während Opa oben am Strand mit seinem Enkel planscht. Und da Opa aus der Generation der heutigen Urgroßväter stammt, sehen wir auch, wie er ihn durch die Hitlerzeit begleitet. Dünn ist der Engel da, und sein Gesicht ist voller Gram.

Dies ist viel mehr als ein weiteres Kinderbuch zum derzeit sehr beliebten Schutzengel-Thema. Es geht hier um die Kostbarkeit des Selbstverständlichen: wach und vital durch die Welt gehen, in schwierigen Zeiten zuversichtlich bleiben, Kinder und Enkel aufwachsen sehen und nach einem langen Leben in Frieden sterben zu dürfen. Von dieser Kostbarkeit zu zeichnen und zu erzählen, ganz ohne Pathos und Ergriffenheit, sondern so, daß Kinder lachen müssen, wenn sie das Buch anschauen, das ist eine Kunst.

MONIKA OSBERGHAUS

Jutta Bauer: "Opas Engel". Carlsen Verlag, Hamburg 2001. 48 S., geb., 22,- DM. Für jedes Alter.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.10.2001

Sein Glück ist ein Engel
Der Großvater erzählt dem Enkel sein Leben
Sein Glück ist ein Engel! So viele Möglichkeiten gibt es, vom Leben zu erzählen! Fasziniert hört der Enkel am Krankenhausbett seinem kranken Opa zu. Als er noch ein Kind war: „Junge, mir konnte keiner was!” Und wirklich, immer ging alles gut für ihn aus. Auf dem Schulweg erwischte ihn einmal fast der Bus, aber nur fast. Wenn er auf hohe Bäume kletterte oder allzu kühn in tiefe Seen sprang oder vom großen Hund bedroht wurde – im letzten Moment ging alles gut. Als Soldat im Kriegt trafen ihn die Granaten nicht. Auch nach dem Krieg, in der bitteren Notzeit, glückte ihm alles (mögliche). Einmal, beim Hausbau, traf ihn fast ein Ziegelstein, der von oben fiel. Und später, als er sich verliebte, das war wunderbar. Als er Vater wurde, und als er mit seinem ersten Auto im Gebirge beinah aus der Kurve flog. Dann wurde er Großvater. Als er mit seinem Enkel beim Bad im Meer vom gefährlichen Hai verschont blieb – immer ging alles gut. „Ich hatte viel Glück”, sagt der Großvater zufrieden. Was er nicht weiß und was nur die Bilder der Geschichte zeigen: Sein Glück ist ein Engel, der ihn stets im letzten Augenblick rettet.
Zum Schluss heißt es:„ Großvater wurde müde und schloss die Augen. ” Leise verlässt sein Enkel das Zimmer. Der Engel nimmt Abschied vom Opa. Und während der Enkel draußen über den großen Platz hopst, folgt ihm, fast unsichtbar, Opas Engel. „Was für ein schöner Tag es war”, lautet der letzte Satz in diesem ungewöhnlichen Bilderbuch.
Engel, gibt’s die? Jutta Bauer, in ihrem neuen Bilderbuch, glaubt daran und bewirkt auf engelhafte Weise kleine und große Wunder. Es ist übrigens ein deutlich weiblicher Engel, also eine Engelin, die Opas Leben begleitet. Auch fehlt es dabei nicht an engelhaft komischen Einfällen; denn dieser Engel hat Humor! Nur einmal wendet er sich hilflos mit Grauen ab. Das war, als – wie auf dem Bild zu sehen – Menschen abtransportiert wurden und als Opa und sein Jugendfreund Josef, der am Rock den Gelben Stern trägt, zum letzten Mal beisammen sind. Danach hat er den Josef nie mehr gesehen.
Mit Szenen dieser Art holt Jutta Bauer eine Stück Authentizität in ihr Bilderbuch. Dank engelhafter Einfälle hat sie einen wunderbaren Weg gefunden, den Kindern auch die Zeitgeschichte im Großvaterleben nahe zu bringen. (Hier darf angeknüpft und weiter erzählt werden!)
Das eigentliche Ereignis sind aber die farbigen Bilder – allesamt Ausschnitte aus dem wirklichen Leben. Jutta Bauer ist geradezu eine Meisterin des Cartoons. Selten hat mich ein Bild so angerührt wie das Schlussbild, als der Engel (oder die Engelin) mit zärtlicher Geste Abschied nimmt vom Opa, den sie sein Leben lang beschützt hat. Und nun dem Enkel folgen wird, als Liebe und Erinnerung des Großvaters. Bei aller Ernsthaftigkeit ein im besten Sinn heiteres, ja beglückendes Bilderbuch.(ab 5Jahre)
HANS-JOACHIM GELBERG
JUTTA BAUER: Opas Engel. Carlsen Verlag 2001. 48 Seiten, 22 Mark.
Illustration aus Jutta Bauer: Opas Engel.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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  • "Luchs" (Die Zeit, Radio Bremen, u.a.) September 2001
  • "Fällt aus dem Rahmen" (Eselsohr) Oktober 2001
  • "Die 7 besten Bücher für junge Leser" (Deutschlandfunk, Focus) Oktober 2001
  • "Bilderbuch des Monats" (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach) November 2001
  • "Die Kinder- und Jugendbuchliste" (Saarländischer Rundfunk, WDR, Radio Bremen) Winter 2001
  • "Religiöses Buch des Monats" (Borromäusverein, Bonn und St. Michaelsbund, München) Februar 2002
  • "Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis" (Deutsche Bischofskonferenz) März 2002
  • Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2002 - Sparte Bilderbuch
  • Vlag en Wimpel-Adward 2002, Niederlande
  • "Illustrationspreis für Kinder- und Jugendbücher" ? Empfehlungsliste (Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik) September 2002
  • "Eine Liebeserklärung an das Leben, die keine Altersbeschränkung erlaubt.", eselsohr