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Was passiert, wenn man erkennt, dass die Vorstellungen, die andere sich von uns machen, nicht mehr zu uns selbst passen? Vorstellungen, die unsere Freunde, unsere Partner, unsere Kinder oder unsere Eltern von uns haben und die uns, bei aller Freundschaft und Liebe, auch festlegen und manchmal fremd bestimmen? Wie findet man zu seinem eigenen Leben, seiner eigenen Stimme? Wie enttäuscht man Erwartungen, um selbstbestimmt leben zu können? Was lernt man aus den eigenen Enttäuschungen - von anderen Menschen, vielleicht auch vom Leben, aber auch von uns selbst? Fragen, denen Michael Bordt in einem…mehr

Produktbeschreibung
Was passiert, wenn man erkennt, dass die Vorstellungen, die andere sich von uns machen, nicht mehr zu uns selbst passen? Vorstellungen, die unsere Freunde, unsere Partner, unsere Kinder oder unsere Eltern von uns haben und die uns, bei aller Freundschaft und Liebe, auch festlegen und manchmal fremd bestimmen? Wie findet man zu seinem eigenen Leben, seiner eigenen Stimme? Wie enttäuscht man Erwartungen, um selbstbestimmt leben zu können? Was lernt man aus den eigenen Enttäuschungen - von anderen Menschen, vielleicht auch vom Leben, aber auch von uns selbst? Fragen, denen Michael Bordt in einem klugen, kurzen Essay nachspürt. Statt gutgemeinter Ratschläge schlägt er eine neue, befreiende Sicht auf Enttäuschungen vor, die gewohnte Denkmuster auf den Kopf stellt und den Blick frei macht für die Schönheit und die Verletzbarkeit des eigenen Lebens.Nur wer bereit ist, andere zu enttäuschen, wird sein eigenes Leben finden.
Autorenporträt
Michael Bordt ist Jesuit und Professor an der Hochschule für Philosophie in München, deren Präsident er 2005 bis 2011 war. Er studierte Theologie und Philosophie und promovierte in Oxford. Habilitation an der Université de Fribourg. Als Vorstand des Instituts für Philosophie und Leadership veranstaltet er u. a. Workshops für Führungskräfte im Topmanagement großer Konzerne und für Familienunternehmen. Zahlreiche Publikationen, darunter im Elisabeth Sandmann Verlag erschienen Die Kunst, sich selbst zu verstehen (2015), Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen (2017) und Die Kunst, unserer Sehnsucht zu folgen (2020).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Der Philosoph Michael Bordt benötigt zwar gerade 106 Minuten für die ungekürzte Lesung seiner gesellschaftlichen Denkschrift. Doch der Hörer sollte weit mehr Zeit einplanen, denn Bordts Worte hallen nach. Sein Thema hat wohl nahezu schon jeden Menschen beschäftigt und der Umgang damit vor Herausforderungen gestellt. Die Beziehung zwischen Kind und  Eltern ist per se konfliktbeladen. Der Lebenswandel auf der einen Seite passt häufig nicht zu den Wünschen und Erwartungshaltungen auf der anderen zusammen. Zu entsprechen oder aufzulehnen ist für Bordt der falsche Weg, der die Ablösung von Kind und Eltern verhindert und Ursache für wiederkehrende Konflikte ist. Mit gravierenden Folgen: "Solange ich mich noch an den Eltern abarbeite, habe ich noch nicht ins eigene Leben gefunden", sagt er, der das Hörbuch sehr würdevoll interpretiert. Der 58-Jährige ermutigt, auch mal auf den Tisch zu hauen, um Akzeptanz zu erreichen, die für die Eltern-Kind-Beziehung die notwendige Basis darstellt. Der Philosoph findet immer wieder Leitsätze, die einen den Pause-Knopf drücken lassen, um sich selbst zu reflektieren.

© BÜCHERmagazin, Olaf Ernst (ole)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.11.2017

Robuste Verletzbarkeit

Die Planstelle "Philosophischer Ratgeber" ist im deutschen Buchmarkt von Wilhelm Schmid besetzt. Das ficht den Jesuiten Michael Bordt nicht an, ein eigenes Gärtlein anzulegen: Der Autor, Jahrgang 1960, ist Professor für Ästhetik, philosophische Anthropologie und Geschichte der Philosophie an der Hochschule der Jesuiten in München. Dort hat er ein Institut für Philosophie und Leadership ins Leben gerufen. Seine gesammelten Erfahrungen kondensiert er zu Denkanstößen in Buchform, zuletzt etwa "Die Kunst, sich selbst zu verstehen" (2015). Nun geht es um die Eltern. Das passt in die Großwetterlage: Wir erleben derzeit eine Flut von Büchern über die Enkelgeneration, die Klarheit über ihre Prägungen sucht. Ausgangspunkt ist die Überlegung: "Gibt es jemanden, den Sie gerne enttäuschen würden?" Vermutlich stünden auf einer solchen Liste bei vielen Lesern die Eltern weit oben. Daran will der Autor arbeiten, denn er ist überzeugt - "nur wer mit seinen Eltern seinen Frieden gefunden hat, kann ein innerlich freier Mensch werden". Viele Eltern missbrauchen unbewusst das Vertrauen des Kindes, was dieses als schwere Enttäuschung erlebt und häufig nie bewältigt. Bordt plädiert deshalb im Erwachsenenalter für eine "robuste Verletzbarkeit" im Umgang mit den Eltern. Aber wie steht es mit der Dankbarkeit, mit der emotionalen Rückgabepflicht für erbrachte Aufzuchtleistungen? Im Idealfall müssten die Eltern zulassen, enttäuscht zu werden. Für einen Ordensmann ist Bordt erstaunlich zurückhaltend, was das Thema Glauben angeht, aber an den entscheidenden Wegmarken hält er es doch mit dem Rebellen Jesus.

hhm.

Michael Bordt: "Die Kunst, die Eltern zu enttäuschen". Vom Mut zum selbstbestimmten Leben. Elisabeth Sandmann Verlag, München 2017. 96 S., geb., 10,- [Euro].

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»Denkanstöße in Buchform.« Hannes Hintermeier Frankfurter Allgemeine Zeitung 20171111