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»Ein sehr lesenswertes und ausgesprochen schönes Buch.« Rhein-Neckar-Zeitung
»Der Palästinakonflikt ist nicht irgendein Konflikt. Er ist die Wunde, die mein Leben schmerzhaft begleitet und prägt. Und so, wie jeder Araber ein Stück Wüste mit sich trägt, tragen viele Araber und Juden diese Wunde mit sich. Auch wenn ich seit über dreißig Jahren in Deutschland in Sicherheit und Frieden lebe, meldet sich dieser Konflikt Woche für Woche mit Hartnäckigkeit zurück.«
Rafik Schamis sehr persönlich und poetisch geschriebene Tagebuchnotizen umfassen den Zeitraum von Oktober 2001 bis Mai 2002. Sehr
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Produktbeschreibung
»Ein sehr lesenswertes und ausgesprochen schönes Buch.« Rhein-Neckar-Zeitung

»Der Palästinakonflikt ist nicht irgendein Konflikt. Er ist die Wunde, die mein Leben schmerzhaft begleitet und prägt. Und so, wie jeder Araber ein Stück Wüste mit sich trägt, tragen viele Araber und Juden diese Wunde mit sich. Auch wenn ich seit über dreißig Jahren in Deutschland in Sicherheit und Frieden lebe, meldet sich dieser Konflikt Woche für Woche mit Hartnäckigkeit zurück.«

Rafik Schamis sehr persönlich und poetisch geschriebene Tagebuchnotizen umfassen den Zeitraum von Oktober 2001 bis Mai 2002. Sehr direkt und kritisch beleuchtet er wichtige Aspekte der Terroranschläge vom 11. September, des Palästinakonflikts und der arabischen Welt und entwirft dabei ein buntes Kaleidoskop nachdenklicher, aber auch humorvoller und ironischer Impressionen - getragen vom Wunsch nach einer friedlichen Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern.
Autorenporträt
Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren. 1971 kam er nach Deutschland, studierte Chemie und schloss das Studium 1979 mit der Promotion ab. Heute lebt er in Marnheim (Pfalz). Schami zählt zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache. Sein Werk wurde in bislang 34 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 2015 sowie dem Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis und dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2018. Seit 2002 ist Rafik Schami Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Im Sommersemester 2010 hatte er die Brüder-Grimm-Professur der Universität Kassel inne.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.05.2003

Unwissenheit gebiert Terror
Israelis und Palästinenser kennen sich viel zu wenig
RAFIK SCHAMI: Mit fremden Augen. Tagebuch über den 11. September, den Palästinakonflikt und die arabische Welt. Palmyra Verlag, Heidelberg 2002. 148 Seiten, 19,90 Euro.
Der Erzähler Rafik Schami berichtet, er bekomme des öfteren Ärger mit seinen erdichteten Figuren. Dies um so gewisser, je länger sie auf ihren nächsten Auftritt in seinen blumigen Geschichten warten müssen. Schami ist als erfolgreicher Autor sehr gefragt. Lesungen, Interviews und Fernsehauftritte halten ihn oft vom Schreiben ab. Kein Wunder, dass das Personal seines „seit über zwanzig Jahren in Arbeit befindlichen Liebesromans einen rüden Ton” anschlägt.Trotz dieser Misshelligkeit hat er sich nach den Terroranschlägen vom 11.September 2001 von seinem Verleger dazu überreden lassen, ein politisches Tagebuch zu führen, das vom Oktober 2001 bis Mai 2002 reicht.
Als politischer Mensch habe er sich einem solchen Wunsch nicht verschließen können – zumal als einer, der für beide Seiten im gegenwärtigen Nahostkonflikt Verständnis hat, bekennt Schami. 1946 in Damaskus geboren und in Syrien aufgewachsen, ging er 1971 nach Deutschland ins Exil. Er lebt zwischen den Kulturen – was die Chancen eines ausgewogenen Urteils mehrt, aber auch den Nachteil hat, dass diese „dritte Position” ihm gelegentlich eine unangenehme Rolle auferlegt.
Das gilt immer dann, wenn sich der Syrer bedrängt fühlt, die Araber und den Islam gegen Pauschalurteile zu verteidigen. Oder, wenn er sich, umgekehrt, herausgefordert sieht, gegen den arabischen Antisemitismus anzugehen. Als Angehöriger einer historischen Minderheit, der christlichen Aramäer, hat er jedoch gelernt, sich intellektuell zwischen den Fronten zu behaupten und andere zu überzeugen.
Die meisten seiner Tagebuchnotizen sind dem Konflikt um Palästina gewidmet. Er sei „nicht irgendein Konflikt', schreibt er. „Er ist die Wunde, die mein Leben schmerzhaft begleitet und prägt.” Immer wieder streut er Nachrichten über die Opfer der Intifada und der israelischen Vergeltungsschläge in seine Chronik ein.Das mutet auf den ersten Blick trivial an. Alle Welt kennt die Fakten. Man hakt sie mittlerweile kommentarlos ab. Indem aber Schami diese Meldungen mit seinen Gedanken über den Nahostkonflikt verwebt, macht er das Entsetzen über das endlose Töten und Zerstören spürbar. Schami ist „tieftraurig über jeden Verlust, unabhängig davon, auf welcher Seite er entsteht”. Und er schämt sich über die Unfähigkeit beider Seiten zum Frieden.
Diese Unfähigkeit hat viel mit der unter beiden Konfliktparteien verbreiteten Unwissenheit zu tun. Die Palästinenser leben neben den Israelis oder mitten unter ihnen, aber sie kennen ihre Nachbarn kaum. Sie wissen nichts über die ideologische Macht des Zionismus, die den Staat Israel im Innersten zusammenhält. Verstünden sie die Mechanismen der bürgerlichen Demokratie, die dort herrscht, „würden sie”, so Schami, „keinen einzigen Terroranschlag gegen Zivilisten verüben, denn das stärkt nur die Rechtsradikalen bei der Besatzungsmacht”.
Den Israelis wiederum kann man den Vorwurf nicht ersparen, dass viele von ihnen blind sind für die tieferen Ursachen des Terrorismus: die Besatzung. Sie begreifen nicht, „dass die Palästinenser Opfer sind, historische Opfer der jüdisch-israelischen Leidensgeschichte und insofern mit ihnen verwandt”. Schami fügt an: „Die Palästinenser wurden in ihrer Geschichte von allen arabischen Regimen missbraucht, mundtot gemacht, verfolgt und bekämpft.”
Der Autor zeigt auch einen Weg zum Frieden auf. Die Palästinenser, so sein Vorschlag, sollten ihren eigenen Staat in endgültigen Grenzen erhalten, und gleichzeitig sollten sich die beiden Staaten gegenseitig ohne Wenn und Aber anerkennen. So könnten sie sich dem Aufbau gemeinsamer, von außen geförderter Projekte widmen. Dies alles müsse unter dem Schutz einer multinationalen Einsatztruppe, nicht aber der UN geschehen. Ein nüchterner, anspruchsvoller Plan – aber aktuell ohne Chance. Schami wäre aber nicht der phantasievolle Autor, der einfühlsame Menschenfreund und der souveräne Gebieter über eine zauberhafte Märchenwelt, wenn er den Frieden nicht zuallererst von dem Willen und der Fähigkeit der Erwachsenen abhängig machen würde, ihren Kindern nach dem Beispiel ihrer Vorfahren von der Weisheit des Zusammenlebens der Juden, Christen und Muslime zu erzählen.
Schami hat ein erfreulich unkonventionelles Buch geschrieben, das mit um so größerem Interesse und Gewinn zu lesen ist, als er nicht mit der Attitüde des besserwisserischen Islam- oder Nahost-Experten daherkommt, den wir aus den Medien kennen. Er konfrontiert uns vielmehr nachdenklich, mitunter auch ironisch und humorvoll, mit seinen Erkenntnissen und Erfahrungen. FRANK NIESS
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"Rafik Schami hat ein erfreulich unkonventionelles Buch geschrieben, das mit um so größerem Interesse und Gewinn zu lesen ist, als er nicht mit der Attitüde des besserwisserischen Islam- oder Nahost-Experten daherkommt, den wir aus den Medien kennen. Er konfrontiert uns vielmehr nachdenklich, mitunter auch ironisch und humorvoll, mit seinen Erkenntnissen und Erfahrungen." Frank Niess in der 'Süddeutschen Zeitung'

"Die Widmung dieses Buches - für die israelischen und palästinensischen Kinder - hat mich sehr beeindruckt. Gerade in diesen Zeiten dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren, daß Schamis Vision doch noch eines Tages Wirklichkeit wird." Alfred Biolek in der Sendung 'Boulevard Bio'

"Ein sehr lesenswertes und ausgesprochen schönes Buch." Rhein-Neckar-Zeitung