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Als Kind hat Petra Reski die sentimentalen Geschichten, die ihre Familie über Ostpreußen erzählte, nicht mehr hören können. Doch dann führt sie der Zufall in das Heimatdorf ihres Vaters. In den Bewohnern des Dorfes findet sie ihre Großeltern wieder. Die Erzählungen vom Leben und Überleben verbinden sich mit der Geschichte ihrer Familie. Und der lang vergessene Klang der Sprache ruft Erinnerungen an die Kindheit wach. Eine sehr persönliche Annäherung an das Thema Heimat. Und eine ungewöhnliche Familiengeschichte, wunderbar witzig und melancholisch erzählt wie ein großer Roman

Produktbeschreibung
Als Kind hat Petra Reski die sentimentalen Geschichten, die ihre Familie über Ostpreußen erzählte, nicht mehr hören können. Doch dann führt sie der Zufall in das Heimatdorf ihres Vaters. In den Bewohnern des Dorfes findet sie ihre Großeltern wieder. Die Erzählungen vom Leben und Überleben verbinden sich mit der Geschichte ihrer Familie. Und der lang vergessene Klang der Sprache ruft Erinnerungen an die Kindheit wach. Eine sehr persönliche Annäherung an das Thema Heimat. Und eine ungewöhnliche Familiengeschichte, wunderbar witzig und melancholisch erzählt wie ein großer Roman

Autorenporträt
Reski, Petra
Petra Reski wurde 1958 im Ruhrgebiet geboren. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Redakteurin beim stern und bei Cosmopolitan, bevor sie sich 1991 als freie Autorin in Venedig niederließ. Seither ist sie für Zeitschriften wie GEO, Amica, Brigitte, Zeit und Merian sowie für den Rundfunk tätig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.02.2001

Europa

"Ein Land so weit" von Petra Reski. List Verlag, München 2000. 342 Seiten. Gebunden, 44 Mark. ISBN 3-471-78567-1.

In diesem Buch wird viel und oft geweint. Anlässe dazu gibt es zur Genüge: Verlust der Heimat, der Tod von geliebten Menschen, Abschiede, Enttäuschungen, Demütigungen. Daß aus diesem Stoff kein sentimentales Rührstück, sondern eine teils melancholische, teils heitere Familiengeschichte wurde, ist Petra Reskis Verdienst. In der Ich-Form erzählt sie, wie sie zufällig auf einer Polen-Reise in der Nähe des Heimatortes ihrer Großeltern vorbeikommt und sich dort umzuschauen beginnt. Da spürt sie in Reußen bei Allenstein, heute Olsztyn in Ostpreußen, jenes Gefühl, das sich auf den Familienfesten zwar angedeutet hatte und von dem alle anderen Gäste offensichtlich befallen waren, das ihr aber stets fremd geblieben war - Heimatverbundenheit. Sie hat das Glück, in Reußen auf drei alte Ostpreußinnen zu treffen, die 1945 nicht fliehen konnten oder wollten. Die Lebensgeschichten dieser drei Frauen vermischen sich mit denen der Großeltern. Die Erzählungen und Gespräche kreisen um Vergangenheit und Gegenwart, um die Vor- und Nachteile des Zurückgebliebenseins. Das Buch bedient dabei die Klischees über Ostpreußen: die Weite der Landschaft, die einsamen Seen, die Dörfer, in denen die Zeit stehengeblieben scheint. Gleichzeitig ist sich Reski dieser Klischees bewußt und deutet auf ihre Brüchigkeit. Nach einem heftigen Sommergewitter wird sie auf einem Pferdewagen zum Geburtsort ihres Großvaters in der Nähe von Reußen mitgenommen. Als sie die Lindenallee hinter sich läßt, sich der Blick weitet, steht die Erzählerin vor der Kulisse einer Plattenbausiedlung eines Vororts von Olsztyn. Das Dorf ihres Großvaters existiert nicht mehr. Das Buch ist mit Sympathie geschrieben für jene, die flohen, jene, die blieben, und jene, die nach 1945 dort neu angesiedelt wurden. Enttäuschend an dem Buch ist das Unentschiedene, Unentschlossene: Für einen Roman ist es literarisch zu wenig geformt, für eine Reisereportage wurden zu viele Sentimentalitäten und Familienanekdoten hineingepackt. (jüs)

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