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Der ehemalige Boxer Terry Malloy (Brando) hätte Erfolg haben können, schindet nun jedoch für seinen Boss Johnny Friendly (Lee J. Cobb) im korrupten Hafenviertel. Terry plagen Schuldgefühle, nachdem er einen aufbegehrenden Arbeiter ungewollt in eine tödliche Falle gelockt hat. Doch erst die Liebe zu Edie Doyle (Eva Marie Saint), der Schwester des Getöteten, lässt Terry erkennen, wie tief er gesunken ist. Als sein zwielichtiger Bruder Charley (Rod Steiger) brutal ermordet wird, weil er Terry nicht umbringt, setzt Terry alles daran, Friendlys dunkle Machenschaften zu…mehr

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Produktbeschreibung
Der ehemalige Boxer Terry Malloy (Brando) hätte Erfolg haben können, schindet nun jedoch für seinen Boss Johnny Friendly (Lee J. Cobb) im korrupten Hafenviertel. Terry plagen Schuldgefühle, nachdem er einen aufbegehrenden Arbeiter ungewollt in eine tödliche Falle gelockt hat. Doch erst die Liebe zu Edie Doyle (Eva Marie Saint), der Schwester des Getöteten, lässt Terry erkennen, wie tief er gesunken ist. Als sein zwielichtiger Bruder Charley (Rod Steiger) brutal ermordet wird, weil er Terry nicht umbringt, setzt Terry alles daran, Friendlys dunkle Machenschaften zu untergraben.

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Interviews - Filmdokumentation - Fotogalerie - Filmkommentare - Filmografien - Booklet
Autorenporträt
Elia Kazan wurde 1909 in Istanbul als Sohn griechischer Eltern geboren. Er war Regisseur, Autor, Produzent und Schauspieler. 1913 zog die Familie in die USA. 1947 gründete er mit Lee Strasberg das Actors Studio. Ab 1944 realisierte er vor allem Spielfilme: u. a. 1947 Tabu der Gerechten (Oscars für den besten Film und die beste Regie); 1951 Endstation Sehnsucht; 1952 Viva Zapata; 1954 Die Faust im Nacken (Oscar für die beste Regie) mit Marlon Brando und 1955 Jenseits von Eden mit James Dean. 1999 wurde er mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er starb 2003 in Kalifornien.

Marlon Brando, Jahrgang 1924, ist einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des 20. Jahrhunderts - auch nach seinem Tod im Jahr 2004, bei dem er nicht nur ein Vermögen von ungefähr 20 Millionen Dollar und eine Inselkette in der Südsee hinterließ, sondern auch einen Roman.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.1998

Alice im Einwanderwunderland
Die Rückkehr des Sozialen ins Kino: Das Arnoldshainer Filmgespräch bezieht Stellung

Dreißig Sekunden am Tag gehe es ihr gut, und auf siebzig Jahre hochgerechnet, sei das Ergebnis doch gar nicht schlecht: So zieht in Laetitia Massons Film "Haben (oder nicht)" von 1995 die arbeitslose junge Alice, allein unterwegs in Frankreich, selbstironisch Bilanz. Nachdem Utopien abgewirtschaftet haben und Sozialprogramme nicht greifen, bleibt dieser Alice im Einwanderland nur die individuelle Glückssuche mit fraglichem Ausgang. Ganz anders leben und leiden die von der Schließung ihrer Zeche bedrohten nordenglischen Bergleute in Mark Hermans "Brassed Off" (1996): Wenn sie gemeinsam arbeiten und protestieren, in der gleichen Siedlung wohnen und zusammen in ihrer Blaskapelle spielen, nimmt der Film, der noch einmal die Solidarität von gestern beschwört, nostalgisch Abschied von einer überholten Lebensform. "Die Rückkehr des Sozialen im Film" war das Thema der diesjährigen Arnoldshainer Filmgespräche. Ein weites Feld eröffnete sich, in dem Laetitia Massons und Hermans Filme polare Positionen und Erzählweisen vertraten.

Die Wochenendtagung, veranstaltet vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik und der Akademie Arnoldshain, war vollgepackt mit Referaten und Filmen. Daß der Begriff des Sozialen im Laufe vieler Diskussionen und verschiedener sozial- und kunstwissenschaftlicher Erklärungsansätze nur vieldeutiger wurde, charakterisiert sowohl den pluralistischen Zeitgeist als auch die Offenheit der aufschlußreichen Veranstaltung. Referenten und Teilnehmer - auch letztere meist Filmkenner, darunter viele Filmwissenschaftsstudenten - waren weniger an Trennschärfe als an Trends interessiert, weniger an Definitionen als an Darstellungsweisen. An einer Palette neuerer Filmausschnitte analysierte Yvonne Spielmann (Siegen) dekonstruktivistisches Kalkül, Metaphorik und Farce-Elemente. Wer wollte, konnte heutige Definitionsprobleme gespiegelt sehen in der politischen wie ästhetischen Bandbreite engagierter Leinwandproduktionen der zwanziger Jahre, die der Filmhistoriker Uli Jung (Trier, Luxemburg) skizzierte: Beispielsweise wurden Eisensteins avantgardistisches Revolutionsmodell "Panzerkreuzer Potemkin" und Charlie Chaplins melancholische Komödie "Gold Rush", die etwa gleichzeitig in deutschen Kinos liefen, von der damaligen Kritik gleichermaßen als Sozialfilme etikettiert.

Einleuchtend konkretisierte sich das vage Soziale in der Filmauswahl der Tagung: In allen Filmen, so sehr sie sich stilistisch unterschieden, spielten Arbeitssuchende eine zentrale Rolle. Vorgestellt wurden neben "Haben (oder nicht)" und "Brassed Off" auch Elia Kazans Klassiker "Die Faust im Nacken", Wolfgang Beckers Berliner Reigen der Randexistenzen "Das Leben ist eine Baustelle" und Aki Kaurismäkis lakonische Geschichte von Pleite und Neubeginn "Wolken ziehen vorüber", die mit Understatement das Prinzip Hoffnung hochhält.

Viel erschloß der Rückgriff auf Kazans bahnbrechendes Werk von 1954, das, gestützt auf eine Serie von Zeitungsreportagen, die mörderische Korruption bei der Jobvergabe in einem New Yorker Hafenviertel aufdeckt. Wenn schließlich der Leser zum Erlöser wird, indem er im Widerstand gegen den Boß blutig sein Leben riskiert, verklärt Kazan den mutigen einzelnen durch visuelle Anspielungen auf Jesu Passion. Wegweisend für viele Sozialfilme war sichtlich Kazans ästhetische Doppelstrategie, in der sich dokumentarische und melodramatische Elemente wechselseitig steigern. Wie schon die italienischen Neorealisten drehte Kazan an authentischen Schauplätzen, zugleich aber perfektionierte er eine theatralische Choreographie. Wenn er hier den jungen Marlon Brando in der Hauptrolle gemäß Lee Strasbergs "Method Acting" eigene Emotionen lebendig umsetzen läßt, fördert er einen neuen Schauspielerstil, der beispielsweise noch bis in Mike Leighs Probemethoden fortwirkt. Auch Kazans Ansatz, hochkarätige Schauspieler mit Laien zum Ensemble zu verbinden, wurde vielfach weiterentwickelt, etwa bei Ken Loach.

Was der Tagung fehlte, war ein Film Loachs, dessen Name doch oft fiel. Aufgedrängt hätte sich "Raining Stones", der Arbeitslosenfilm, der christliche Motive neu sieht und besonders in der Abendmahlszene am Ende tradierte Ikonographie kühn in den Alltag holt. Zudem spielt hier ebenso wie in Beckers "Das Leben ist eine Baustelle" Ricky Tomlinson die zweite Hauptrolle. Es hätte sich gelohnt, ein solches Verbindungsglied zwischen dem britischen und dem deutschen Kino von beiden Seiten zu sehen. EVA-MARIA LENZ

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