Staudenraritäten haben bei aller Vielfalt meistens eine Gemeinsamkeit: Sie lassen sich oft schwer halten oder vermehren und erfordern in der Regel das, was man als grünen Daumen bezeichnet. Sonst wären es ja keine Raritäten. Anders als Gartengestalter legen Pflanzensammler (und ich zähle mich definitiv zu dieser Gruppe) ihre Gärten nach dem Prinzip an: Das Wohl der Pflanze geht vor Optik. Der ideale Standort muss sein, sonst kann man es gleich lassen, denn die ökologische Breite dieser Primadonnen der Pflanzenwelt ist oft gering.
Auf 200 Seiten zeigt Dirk Mann Gattungen und Arten, die man
garantiert in keinem Baumarkt findet (nun ja, auch da gibt es Ausnahmen, wie z. B. die mittlerweile als Verbrauchsartikel kultivierten Lewisien ...) und die durchaus als ungewöhnlich gelten können. Es…mehrStaudenraritäten haben bei aller Vielfalt meistens eine Gemeinsamkeit: Sie lassen sich oft schwer halten oder vermehren und erfordern in der Regel das, was man als grünen Daumen bezeichnet. Sonst wären es ja keine Raritäten. Anders als Gartengestalter legen Pflanzensammler (und ich zähle mich definitiv zu dieser Gruppe) ihre Gärten nach dem Prinzip an: Das Wohl der Pflanze geht vor Optik. Der ideale Standort muss sein, sonst kann man es gleich lassen, denn die ökologische Breite dieser Primadonnen der Pflanzenwelt ist oft gering.
Auf 200 Seiten zeigt Dirk Mann Gattungen und Arten, die man garantiert in keinem Baumarkt findet (nun ja, auch da gibt es Ausnahmen, wie z. B. die mittlerweile als Verbrauchsartikel kultivierten Lewisien ...) und die durchaus als ungewöhnlich gelten können. Es sind jetzt keine übertriebenen Raritäten, sondern Pflanzen, für die es auch ausreichende Bezugsquellen in Spezialgärtnereien gibt. Ein Fokus liegt auf Steingartenpflanzen, aber auch in China/Japan mit ihrer einzigartigen Flora.
Die Auswahl ist aus meiner Sicht sehr gut gewählt, darunter viele sehr attraktive und nicht übermäßig schwer zu haltende Arten, von denen ich nicht wenige selber seit Jahren mit großer Freude im Garten habe. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, gehörten einige dieser Vertreter längst ins Standardsortiment. Andere Beispiele im Buch sind dagegen nur für Experten zu empfehlen, wobei die Informationstiefe nicht in allen Fällen ausreicht, um die Pflanzen erfolgreich zu halten. Vor allem, wenn Dirk Mann ganze Familien oder Gattungen betrachtet, werden die spezifischen Ansprüche auf Artenebene nicht immer ausreichend gewürdigt. Die Haltung von Orchideen, Primeln oder Gentianaceen kann man nun mal nicht auf zwei Seiten abhandeln. Solche Kapitel können höchstens Anregungen geben, erfordern aber im eigenen Interesse unbedingt Nachrecherchen. Andererseits regen sie vielleicht den einen oder anderen an, sich mit dem jeweiligen Thema näher zu beschäftigen.
Die Struktur folgt grundsätzlich dem Alphabet, regelmäßige Einschübe behandeln spezielle Haltungsformen (Alpinhaus, Trockenmauern, Moorbeete ...) oder stellen Spezialgärtnereien vor. Am Schluss finden sich auch noch seriöse Bezugsquellen (die meisten kenne ich aus eigener Erfahrung), wobei hier die Vorlieben des Autors offenbar vor Vollständigkeit gehen.
"Staudenraritäten" ist eine gute Anregung, sich auch mal Ungewöhnliches in den Garten zu holen und vermittelt die ansteckende Freude am Pflanzensammeln mit schönen Abbildungen und gibt qualifizierte, manchmal etwas zu summarische Haltungs- und Vermehrungstipps.