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Reichtum gilt als gut, sogar als begehrenswert. Selbst wer nicht nach ihm strebt, würde ihn kaum zurückweisen, und wer anderen ihren Reichtum nicht gönnt, gilt schnell als neidisch. Christian Neuhäuser stellt in seinem neuen Buch solche Selbstverständlichkeiten in Frage und behauptet: Man kann nicht nur reich, man kann auch zu reich sein. Er zeigt, dass das gesellschaftliche Streben nach immer mehr ein Zusammenleben in Würde gefährdet und argumentiert für einen Umgang mit dem erreichten Wohlstand, der deutlich verantwortungsvoller ist als derjenige, den wir gegenwärtig pflegen.

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Produktbeschreibung
Reichtum gilt als gut, sogar als begehrenswert. Selbst wer nicht nach ihm strebt, würde ihn kaum zurückweisen, und wer anderen ihren Reichtum nicht gönnt, gilt schnell als neidisch. Christian Neuhäuser stellt in seinem neuen Buch solche Selbstverständlichkeiten in Frage und behauptet: Man kann nicht nur reich, man kann auch zu reich sein. Er zeigt, dass das gesellschaftliche Streben nach immer mehr ein Zusammenleben in Würde gefährdet und argumentiert für einen Umgang mit dem erreichten Wohlstand, der deutlich verantwortungsvoller ist als derjenige, den wir gegenwärtig pflegen.


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Autorenporträt
Christian Neuhäuser ist Professor für Praktische Philosophie an der TU Dortmund. Zuletzt erschienen: Unternehmen als moralische Akteure (stw 1999) und Reichtum als moralisches Problem (stw 2249).

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.04.2018

Gegen das oberste Prozent
Christian Neuhäuser stellt Reichtum unter grundsätzliche Vorbehalte

Die aktuelle Reichtumsstudie der Bank Credit Suisse liest sich wie eine Anklage: Das reichste Prozent der Menschheit, so ihr Befund, verfügt mittlerweile über mehr als die Hälfte des weltweiten Vermögens. Und auch in Deutschland besitzt das oberste Prozent der Haushalte laut Ökonomen fast ein Drittel des gesamten Vermögens. Philosophische Beiträge zur ökonomischen und sozialen Ungleichheit gehen in der Regel von den Benachteiligten aus und erörtern, inwieweit ihnen zu helfen ist. Christian Neuhäuser, Philosoph an der Technischen Universität Dortmund, wählt nun die komplementäre Perspektive und argumentiert, dass Reichtum grundsätzlich ein moralisches Problem darstellt.

Reich ist ein Akteur für Neuhäuser dann, "wenn er über deutlich mehr Geld verfügt, als man üblicherweise benötigt, um auf angemessene Weise auf sich selbst achtgeben und sich selbst als gleichrangigen Menschen respektieren zu können". Wann das der Fall ist, lässt sich kaum eindeutig und allgemeingültig bestimmen. Als Richtwert schlägt Neuhäuser vor, Menschen als reich zu bezeichnen, wenn sie über mehr als das Doppelte oder Dreifache des durchschnittlichen nationalen Nettoeinkommens verfügen.

Zum moralischen Problem wird Reichtum für Neuhäuser, wenn er die Selbstachtung anderer Menschen bedroht. Den Begriff der Selbstachtung knüpft er dabei an den der Würde: Weil Menschen eine unveräußerliche Würde haben, sei ihr Anspruch auf Selbstachtung fundamental. Allerdings bleibt Neuhäusers Erklärung, wie Reichtum diese Selbstachtung und damit die Würde anderer Menschen bedroht, unscharf. Die Grundidee ist offenbar, dass Reichtum eine ökonomische Abhängigkeit und soziale Abgrenzung erzeugen kann, die eine Begegnung auf Augenhöhe unmöglich machen.

"Moralisch problematischer Reichtum sollte schlicht verboten werden", fordert Neuhäuser. Doch eigentlich müsste er den Reichtum dann gleich ganz verbieten. Denn für ihn wird Reichtum noch auf eine zweite Art zum moralischen Problem - nämlich dann, wenn sich das Geld leicht dafür einsetzen ließe, Menschen zu einem Leben ins Selbstachtung zu verhelfen. In Anbetracht des Ausmaßes globaler Not wäre diese Bedingung aber praktisch immer erfüllt.

Die entscheidende Frage ist folglich, wo die Grenze zwischen dem für Neuhäuser vollkommen legitimen Bestreben nach Wohlstand und jenem nach problematischem Reichtum verläuft. Der Vorschlag, das Doppelte oder Dreifache des Durchschnittseinkommens als Kriterium für Reichtum zu nehmen, greift schon deswegen zu kurz, weil er die massive Bedeutung von Vermögen und Erbschaften außer Acht lässt. Jemand, der als Privatier vom Ertrag des Erbes lebt, ist aber eher oder zumindest auf ganz andere Art reich als etwa eine Ärztin, die für ein gleich hohes Einkommen arbeitet - und setzt sich auch anders von der Gesellschaft ab.

Ein zweites Problem liegt in der Wahl der Vergleichsgruppe. Der Maßstab für Reichtum bestimmt sich nach Neuhäuser an den Durchschnittseinkommen innerhalb einer Gesellschaft. Doch wer in Norwegen über ein gewöhnliches Einkommen verfügt, wäre in einem Land wie Haiti sehr reich. "Ich glaube, dass sich dieser Widerspruch zwischen den beiden Perspektiven nicht einfach auflösen lässt", schreibt Neuhäuser und bekundet die Hoffnung, dass eine Abkehr von der gesellschaftlichen Reichtumsorientierung, welche die Politik anzustoßen hätte, auch zu einer gleichmäßigeren Verteilung des globalen Wohlstands führen würde. Doch das scheint fraglich. Norwegen ist ein Land, in dem Statusgüter eher verpönt sind und in dem es nach Neuhäusers Definition auch besonders wenige Reiche gibt. Trotzdem ist unklar, wie Haiti in absehbarer Zukunft Norwegens Wohlstandsniveau erreichen könnte.

Neuhäuser greift mit seinem Buch ein wichtiges Thema auf und verortet es kenntnisreich in der weiteren philosophischen Debatte. Die These, dass ein ökonomisches Auseinanderdriften einer Gesellschaft auch dann ein Problem ist, wenn niemand in existentieller Weise arm ist, überzeugt. Was am Reichtum zum moralischen Problem wird, scheint sich aber durch die damit einhergehende Ungleichheit zu erklären (keine Begegnung auf Augenhöhe) sowie durch die korrespondierende Armut (unterlassene Hilfeleistung). Damit bleibt unklar, wie viel der Begriff des Reichtums selbst leistet.

FRIEDEMANN BIEBER

Christian Neuhäuser: "Reichtum als moralisches Problem".

Suhrkamp Verlag, Berlin 2018. 281 S., br., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Tim Reiß bewundert die Unerschrockenheit, mit der der Philosoph und Wirtschaftsethiker Christian Neuhäuser sich dem Problem extremer finanzieller Ungleichheit aus ethischer Perspektive widmet. Die Gründe für eine absolute Deckelung von Vermögen und Einkommen durch einen Spitzensteuersatz von 100 Prozent liefert der Autor gleich mit. Dass der zweite Teil des Buches sozusagen zurückrudert, indem der Autor hier kleine Reformschritte vorschlägt, scheint Reiß hingegen fragwürdig. Wie weit sich der Autor auf Grundsatzdiskussionen der Wirtschaftswissenschaften einlässt, findet er bei aller Selektivität der Kritik im Buch allerdings mutig. Als Hinweis auf die prinzipielle Möglichkeit rationaler Argumentation für ein Reichtumsverbot scheint ihm der Band allemal verdienstvoll.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Neuhäusers Buch könnte dazu beitragen, dass die Debatten über die Ungleichverteilung gesellschaftlichen Reichtums nicht mehr vorschnell als Ausdruck eines Ressentiments abgetan werden.« Tim Reiss DIE ZEIT 20180719