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Einer der größten Liebesromane der Weltliteratur. Anna, die schöne Frau des hohen Petersburger Beamten Karenin, hat sich leidenschaftlich in den Grafen Wronski verliebt. Sie bekennt sich offen zu ihrer Liebe und verläßt ihren Mann. Aber die vornehme Gesellschaft verzeiht ihr diesen provozierenden Verstoß gegen die Konventionen nicht. Verzweifelt kämpft Anna um ihren Sohn und um ihre Liebe ...

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Produktbeschreibung
Einer der größten Liebesromane der Weltliteratur. Anna, die schöne Frau des hohen Petersburger Beamten Karenin, hat sich leidenschaftlich in den Grafen Wronski verliebt. Sie bekennt sich offen zu ihrer Liebe und verläßt ihren Mann. Aber die vornehme Gesellschaft verzeiht ihr diesen provozierenden Verstoß gegen die Konventionen nicht. Verzweifelt kämpft Anna um ihren Sohn und um ihre Liebe ...
Autorenporträt
Lew Tolstoi (geboren 1828) entstammte einem alten russischen Adelsgeschlecht. Mit neun Jahren wurde er bereits Vollwaise und unter die Vormundschaft der Schwester seines Vaters gestellt. 1844 studierte er in Kasan zunächst orientalische Sprachen, wechselte dann an die juristische Fakultät. Nach Abbruch des Studiums erste erfolglose Versuche, in Jasnaja Poljana, dem Stammgut der Familie, seine utopischen Landreformen durchzuführen. Ab 1851 diente er in der Kaukasusarmee; 1854/55 Teilnahme am Krimkrieg; 1856 Ende der Militärzeit. 1860 unternahm Tolstoi eine einjährige Auslandsreise (Deutschland, Frankreich, Italien, England, Belgien). Nach seiner Heirat wohnte er in Jasnaja Poljana und Moskau. In diesen Jahren intensivierte er seine Reformvorhaben und richtete Dorfschulen nach Rousseauschem Vorbild ein. Sein literarisches Schaffen erreichte einen ersten Höhepunkt mit "Anna Karenina" und 1899 "Auferstehung". Vor allem die beiden ersten Romane begründeten Tolstois Weltruhm. In den Jahren 1879-82 sagte er sich endgültig vom Adel los und ging auf die Position der patriarchalischen Bauernschaft über. In seinen letzten Lebensjahren genoß Lew Tolstoi weltweite moralische Autorität, was den Heiligen Synod, die oberste Kirchenbehörde Russlands, jedoch nicht daran hinderte, ihn 1901 zu exkommunizieren. Während der Revolution 1905 stellte er sich auf die Seite der russischen Bauernschaft, lehnte aber entsprechend seiner Lehre revolutionäre Gewalt kategorisch ab. Im November 1910 floh er - alt und krank - heimlich aus Jasnaja Poljana. Lew Tolstoi starb am 20.11. 1910 auf der Bahnstation Astapowo.

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.10.2009

Eifersucht und Eisenbahn
Leo Tolstois „Anna Karenina” in neuer Übersetzung
„Schreiende Widersprüche” hatte 1908 Lenin in seinem Aufsatz über Tolstois „Anna Karenina” entdeckt, einem Werk, das damals längst schon in den Kanon der Weltliteratur aufgenommen gewesen war. Diese Karriere hat Tolstois Roman vor allem wegen der Geschichte seiner Titelheldin gemacht, einer Ehefrau aus den obersten Rängen der Gesellschaft, die sich in den jüngeren Offizier Wronski verliebt und mit ihm die Ehe bricht. Wronski setzt für dieses Abenteuer alle Aufstiegschancen aufs Spiel, die Eifersucht aber treibt Anna schließlich zum Selbstmord und den Geliebten zur Teilnahme am Kampf der Montenegriner gegen die Türken, in dem auch er, verzweifelt über den gescheiterten privaten Aufstand, den Tod zu finden hofft. Diese Tragödie aus weiblicher Verführungskunst, Leidenschaft und Liebestod ist ein bewährtes Erzählschema des 19. Jahrhunderts und trägt dazu bei, Tolstois Werk bis heute in Erinnerung zu halten, wenngleich inzwischen häufiger der Film als die Lektüre das Gedächtnis auffrischt.
Die Widersprüche, die Lenin in diesem monumentalen Werk von mehr als tausend Seiten erkannte, konnte er am glatten Handlungsgang der Ehebruchsgeschichte nicht beobachtet haben. Vielmehr spricht Lenin von den latenten „Widersprüchen der Epoche selbst”, die sich im Roman niedergeschlagen haben. Das Werk Tolstois fällt in eine Phase des Umbruchs der russischen Gesellschaft, die 1861 mit der Aufhebung der Leibeigenschaft beginnt und in die russische Revolution mündet. Mit „Anna Karenina” setzt Tolstoi die Geschichte Russlands, die er in „Krieg und Frieden” begonnen hatte, in seine Gegenwart hinein fort. An einer Geschichte der Epoche Peters II., die er beschreiben wollte, war er gescheitert. Der Selbstmord einer Anna Stepanowa Sykowa aber, die sich in der Nähe von Jasnaja Poljana, dem Gut Tolstois, aus Eifersucht vor einen Eisenbahnzug warf, gab ihm die Idee eines zeitgeschichtlichen Romans ein. 1873 begann Tolstoi die Arbeit am Roman, 1876, so lässt sich erschließen, findet im Roman Annas Selbstmord statt, 1877/78 erschien diese romanhafte Kulturgeschichte Russlands endgültig in der Buchfassung.
In künstlerischer Hellsicht entwarf Tolstoi ein Gemälde dieser Übergangsepoche voller privater Zweifel und heraufziehender politischer Unruhen. Die Handlungslinie der Ehebruchsgeschichte unterbricht er durch viele, in kleine Kapitel verpackte private Ereignisse, die zugleich die Krise der Menschen in einer Welt zwischen Tradition und Moderne, zwischen neuer Technik und altgedientem Handwerk, zwischen Glaube und Unglaube, hergebrachter Ordnung und politischer Utopie spiegeln.
„Die Gedanken eines Menschen und die der Gesellschaft erfahren eine Art kreuzweiser Bestäubung”, so beschreibt Victor Schklowski in einer Biographie Tolstois dessen literarisches Verfahren. Die Ehebruchsgeschichte wird vom Zeitgemälde zur Nebensache herabgestuft, sie ist nur ein Teil dieses großen Gemäldes.
Wer „Anna Karenina” vollständig liest und sich nicht mit Zitat oder Erinnerungen an eine tragisch-pikante Ehebruchsgeschichte begnügt, wird ein größeres Werk antreffen: ein Epos des russischen Lebens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Fast möchte es der Leser, wenn er sich in der Beschreibung der St. Petersburger und Moskauer Aristokratie, ihrer Jagden, Bälle, Familientreffen, Hochzeiten, Geburten verloren hat, wenn er aus der bäuerlichen Arbeit des Gutsbesitzers Konstantin Dmitrijewitsch Lewin wieder auftaucht, bedauern, dass Tolstoi für sein Zeitgemälde keinen besseren Titel fand als „Anna Karenina”, der die Rezeption auf eine Figur konzentriert, die nicht einmal die Hauptfigur genannt werden kann. Die religiösen Skrupel und intellektuellen Zweifel Lewins etwa, der Züge des Autors selbst trägt, nehmen mehr Raum ein und sind intellektuell gewichtiger als die sündige Liebe einer unzufriedenen Ehefrau.
Die Kunst der Charakterisierung ist an Tolstoi oft genug gerühmt worden, und sie entfaltet sich vor allem in diesem Ehebruchsroman mit den vielen, meist verwandtschaftlich verbundenen Figuren, von denen sich nicht einmal sagen ließe, welches Haupt-, welches Nebenfiguren seien: Lewin mit seinen politischen und religiösen Zweifeln? Oder der Beamte Karenin, der sich aus der arroganten Ironie allem Menschlichen gegenüber in einen spiritistischen Aberglauben flüchtet? Oder gar Stepan Arkadjewitsch Oblonski, die Frohnatur, die aus all den Zweifeln und Katastrophen, die ihn umbrausen, immer wieder unbeschädigt auftaucht?
Von ihnen und vielen anderen wird der Leser ein guter Bekannter, denn der innere Monolog – ein von Tolstoi gern verwandtes Stilmittel; selbst der Jagdhund Lanska spricht gelegentlich mit sich über seine Jagdbeute – öffnet ihm die verborgenen Kammern der Seelen, die nichts anderes sind als Seismographen der Zeit.
Der ungläubige Bräutigam
Tolstoi erweist sich nicht nur als Künstler des inneren Monologs, sondern auch als einer des Dialogs. Seine Enthüllungen über den Alltag des Ehelebens sind singulär in der Literaturgeschichte, und sie enthüllen sich immer durch ein eheliches Streitgespräch, durch die Kippelei der jungvermählten Kitty mit ihrem Mann oder durch die zerstörerischen Debatten zwischen Anna und Wronski.
Zwar verlangt Tolstoi, und das nicht selten, viel Geduld von seinem Leser, etwa wenn er zu wiederholten Malen ausführlich die Jagd auf Schnepfen und Bekassinen beschreibt. Er belohnt die Ausdauer dann aber auch wieder durch unvergessliche Szenen, wie die, da der junge Vater, verbannt vor die Türe eines Zimmers, die Geburtswehen seiner Gattin miterleidet, oder jene, da der ungläubige Bräutigam gezwungen ist, vor der Hochzeit zu beichten. Die Begegnung der Konkurrenten Karenin und Wronski am Bett der im Kindbettfieber mit dem Tod ringenden Anna ist ebenso ungewöhnlich wie Annas Aufklärung über Empfängnisverhütung, die sie ihrer vom Kindersegen erschöpften Schwägerin angedeihen lässt. Die letzte Szene des Romans aber gehört Lewin, dem alle Fragen in der Schwebe bleiben – und unendliches Fragen über die „schreienden Widersprüche” der Zeit – dies eigentlich ist das Thema dieses grandiosen Romans.
Vor dem Gewicht einer solchen Zeitanalyse spielt die Qualität einer Übersetzung kaum eine Rolle. Rosemarie Tietze folgt dem gegenwärtigen Trend des Übersetzens, der mit philologischer Akribie besonderen Wert auf die sprachlichen Besonderheiten des Originals legt. Dadurch kann es in der deutschen Sprache zu Unebenheiten, sogar Verständnisschwierigkeiten kommen. Die Eleganz früherer Übertragungen, etwa der von Fred Ottow (1964), geht verloren, größere Werktreue jedoch ist gewonnen. Es wäre kleinliche Mäkelei, wollte man bei einem solchen Volumen an werkgetreuer Übersetzung einzelne Worte auf die Waagschale legen, zumal ein gewissenhafter Kommentar neben sachlichen Informationen an entsprechenden Stellen auch Hinweise auf Schwierigkeiten der Übertragung gibt und auf die Art, wie sie gelöst wurden.
HANNELORE SCHLAFFER
LEO TOLSTOI: Anna Karenina. Ein Roman in acht Teilen. Übersetzt und kommentiert von Rosemarie Tietze. 1285 Seiten. Carl-Hanser-Verlag, München 2009.
Greta Garbo in „Anna Karenina”, 1935 Abb.: Scherl
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