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Die sogenannte Syphilisfrage ist von Beginn an ein Thema der Nietzscheforschung. Das vorliegende Buch versucht diese Frage zu beantworten, indem es sich auf eine aufwändige Spurensuche bis zurück zur Syphilis der Renaissance-Päpste begibt. Wie war in verschiedenen Zeiten der Umgang mit der Krankheit und der fortwährenden Furcht, infiziert zu sein? Mit welchen Subtexten bringen Dichter und Denker zur Zeit Nietzsches das Thema zur Sprache? Und wie gab Nietzsche selbst in seinen Werken und Briefen davon Kunde? Das Buch betrachtet Nietzsche im europäischen Kontext des 19. Jahrhunderts, in dem die…mehr

Produktbeschreibung
Die sogenannte Syphilisfrage ist von Beginn an ein Thema der Nietzscheforschung. Das vorliegende Buch versucht diese Frage zu beantworten, indem es sich auf eine aufwändige Spurensuche bis zurück zur Syphilis der Renaissance-Päpste begibt. Wie war in verschiedenen Zeiten der Umgang mit der Krankheit und der fortwährenden Furcht, infiziert zu sein? Mit welchen Subtexten bringen Dichter und Denker zur Zeit Nietzsches das Thema zur Sprache? Und wie gab Nietzsche selbst in seinen Werken und Briefen davon Kunde? Das Buch betrachtet Nietzsche im europäischen Kontext des 19. Jahrhunderts, in dem die Angst vor der Lustseuche allgegenwärtig war. Christian Niemeyers Nietzsche-Lektüre im Zeichen der Syphilis eröffnet überraschende Deutungsmöglichkeiten im Werk Friedrich Nietzsches.
Autorenporträt
Christian Niemeyer, Jahrgang 1952, Dr. phil. habil., gilt als einer der führenden deutschsprachigen Nietzscheforscher. Er lehrte von 1989 bis 1993 als Professor für Sozialpädagogik an der FU Berlin und von 1993 bis 2017 an der TU Dresden und ist seit 2003 geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift für Sozialpädagogik. Er ist Autor von über 300 Artikeln und einer Vielzahl von Büchern zur Sozialpädagogik, zur Jugendbewegung sowie (seit 1998) 12 Büchern zu Nietzsche, davon besonders beachtet und sowohl ins Spanische als auch ins Portugiesische übersetzt: Nietzsche-Lexikon (2009; 22011; Hrsg.), zuletzt: Nietzsche auf der Couch. Psychologische Lektüren und Relektüren, 2017.

Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensent Micha Brumlik empfiehlt nachdrücklich diese Nietzsche-Monografie des Psychologen und Nietzsche-Forschers Christian Niemeyer, der darin eine steile These vorlege: Anhand von Nietzsches Syphilis-Erkrankung versucht Niemeyer die Berechtigung der nationalsozialistischen Einvernahme von Nietzsche zu widerlegen, klärt Brumlik auf. Mit großem Interesse folgt der Rezensent dem versierten Nietzsche-Spezialisten zunächst auf einer "Spurensuche" durch medizinische und medizinhistorische Schriften zu Nietzsches Todesursache, schließlich der Frage, wie die Krankheit Nietzsches Schriften prägte, um den Autor zuletzt auf einer umfangreichen Reise durch die Literaturgeschichte der Syphilis von Rousseau bis Schnitzler zu begleiten. Der These, dass Nietzsches menschenfeindliche Äußerungen auf Selbsthass zurückgehen, kann der Kritiker gut folgen, auch weil Niemeyer deren Nähe zur nationalsozialistischen "Rassenhygiene" nicht anzweifelt. Vor allem aber empfiehlt er das Buch mit Blick auf die aktuelle Pandemie: Wie Krankheiten den Zeitgeist prägen, ist hier vorbildlich nachzulesen, meint er.

© Perlentaucher Medien GmbH