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4 Kundenbewertungen

»Das richtige Buch für das Ende der Welt.« LA Times Lizzie Benson, Bibliothekarin mit Hang zu apokalyptischen Gedanken, geht seit Jahren ihrer Berufung als Amateur-Psychologin nach: Sie kümmert sich um ihren Ex-Junkie-Bruder und ihre gottesfürchtige Mutter. Dieses Talent ist auch gefragt, als ihre alte Mentorin Sylvia Liller ihr einen Vorschlag unterbreitet: Lizzie soll die Fanpost zu ihrem alarmistischen Podcast »Hölle und Hochwasser« beantworten. So stürzt sie sich in die Auseinandersetzung mit besorgten Linken, die die Klimakatastrophe kommen sehen, ebenso wie mit den Ultrakonservativen und…mehr

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Produktbeschreibung
»Das richtige Buch für das Ende der Welt.« LA Times Lizzie Benson, Bibliothekarin mit Hang zu apokalyptischen Gedanken, geht seit Jahren ihrer Berufung als Amateur-Psychologin nach: Sie kümmert sich um ihren Ex-Junkie-Bruder und ihre gottesfürchtige Mutter. Dieses Talent ist auch gefragt, als ihre alte Mentorin Sylvia Liller ihr einen Vorschlag unterbreitet: Lizzie soll die Fanpost zu ihrem alarmistischen Podcast »Hölle und Hochwasser« beantworten. So stürzt sie sich in die Auseinandersetzung mit besorgten Linken, die die Klimakatastrophe kommen sehen, ebenso wie mit den Ultrakonservativen und deren Sorge um den Untergang der westlichen Zivilisation. Wie aber, fragt Lizzie sich immer häufiger, kann sie ihren privaten Garten wässern, wenn die ganze Welt in Flammen steht? »Dieses Buch ist so großartig. Wir sind nicht bereit dafür und haben es nicht verdient.« Ocean Vuong »Ein geschliffenes Meisterwerk, bemerkenswert und von tiefer Resonanz« LA Times

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Autorenporträt
Jenny Offill, Jahrgang 1968, lebt in Brooklyn und zählt zu den wichtigsten amerikanischen Autorinnen ihrer Generation. "Amt für Mutmaßungen", ihr zweiter Roman, wurde in den USA und auch in Deutschland hymnisch besprochen und wurde von der New York Times unter die zehn besten Bücher des Jahres gewählt. "Wetter" stand auf der Shortlist des Women's Prize for Fiction und gelangte auf Anhieb unter die Top-Ten der New York Times Bestsellerliste. Auch dieser Roman wurde u.a. von der New York Times und Esquire zu den besten Romanen des Jahres gezählt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FAS-Rezension

Rezensent Tobias Rüther lernt, dass es geht, Einbildungskraft und absolute Gegenwärtigkeit in einem Roman zu vereinen. Jenny Offills neues Buch ist für ihn ein gelungenes Beispiel, weil die Konflikte darin sich aus der Gegenwart speisen; es geht um Trump, Klimawandel, Beziehungen, aber eben nicht auf eindeutige Weise, wie Rüther feststellt, sondern so, als wäre es "nur" eine Wahrnehmung, ein ungutes Gefühl und inneres Zittern. Für Rüther ein starker, unheimlicher Einblick ist das polarisierte Amerika von heute.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.06.2021

Wie kurz bevor es losgeht
Jenny Offill formt aus dem Reizklima der Gegenwart einen bestechenden Roman: "Wetter"

Das amerikanische Literaturmagazin Bookforum hat gerade eine Umfrage gemacht, in welcher Form sich Kunst, Literatur und Aktivismus heute "authentisch" äußern könnten. Was mitten hinein in die Debatte führt, wie sich so etwas wie eine autonome Kunst behaupten kann angesichts der Forderungen nach ethnischer, sozialer, sexueller und ökologischer Repräsentation. "Ich wünsche mir, dass künftige Autorinnen und Autoren den Druck zurückweisen, für eine bessere Gesellschaft zu schreiben", antwortete die Schriftstellerin Ottessa Moshfegh. "Wir brauchen Romane, die in einem amoralischen Universum leben, abseits der politischen Agenda, wie sie in sozialen Medien beschrieben wird. Wir haben unsere Einbildungskraft aus gutem Grund." Und: "Figuren müssen sich in Romanen frei ins Dunkle und Falsche bewegen. Wie sollen wir uns sonst besser verstehen."

Das stimmt, und doch führt eine Kollegin Ottessa Moshfeghs, die amerikanische Schriftstellerin Jenny Offill, in ihrem neuen Roman vor, dass sich das nicht ausschließen muss: eine Geschichte zu erfinden mit den Mitteln der Einbildungskraft, ausbuchstabiert in formaler Präzision, schwebend, was ihr identifikatorisches Potential angeht - aber zugleich komplett von heute. Eine Geschichte, deren Konflikte sich aus der unmittelbaren Gegenwart speisen, die in fast unheimlicher Vollständigkeit sämtliche Reizthemen und Psychosen auflistet, die gerade umgehen, vom Klimawandel über Beziehungstherapeutik zu Ernährungsfragen und Trump. Sie sind der Stoff, aus dem Jenny Offills "Wetter" gemacht ist, und doch ist nichts an diesem Roman eindeutig, und es ist gerade diese Uneindeutigkeit, die "Wetter" so stark macht.

Lizzie, die Erzählerin, ist verheiratet mit Ben, der einen Doktor in Philosophie besitzt und Computerspiele entwickelt, die beiden haben einen Sohn, Eli. Lizzie arbeitet in einer Bibliothek - und für Sylvia, eine prominente Intellektuelle und Chronistin heutiger Transformationsprozesse (man hat als Vorbild sofort jemand wie Rebecca Solnit im Kopf). Lizzie steht immer wieder direkt an den neuralgischen Orten einer fragilen, im Grunde atomisierten Öffentlichkeit, sie zählt die Menschen auf, die zu ihr an den Schalter kommen, einen älteren Herrn, der sie nach dem Passwort für seinen E-Mail-Account fragt und unwirsch reagiert, als sie ihm nicht helfen kann, eine junge Frau mit abgekauten Fingernägeln, die aus der Bibliothek das Klopapier klaut, einen rotgesichtigen Typen, der nach einem Vortrag Sylvias über schmelzende Gletscher über das Wetter in Amerika reden will.

Und immer weil Lizzies Wahrnehmungsapparat hypergenau sämtliche Schwingungen der eigenen und der fremden Seelen um sie herum aufzeichnet, weil sie selbst zu ihrem Hund telepathisch Kontakt aufzunehmen versucht, ahnt man, wie unter dem mühsam zusammengehaltenen zivilen Äußeren all dieser Figuren ein bis zum Zerreißen gespanntes Inneres zittert. Vor Angst, vor dem, was da kommt. Am Rande der Wahrnehmung wird Trump Präsident. Lizzie lernt, wie man mit einer Batterie und Kaugummipapier Feuer machen kann. Und eine Lampe aus einer Dose Thunfisch. Überlebenstechniken. Sie registriert Veränderungen: dass alle sich plötzlich mit dem eigenen Atmen beschäftigen beispielsweise, aber sie versteht nicht, wann das angefangen hat und was es vorantreibt. "Als wäre das alles irgendwie passiert, als ich nicht da war."

Aber Lizzie ist da, mittendrin - und sie bereitet sich vor, indem sie sich zurückzieht. Und wappnet. Sie lernt einen Kriegsreporter kennen, Will, und beginnt eine Art Affäre mit ihm, die im Grunde darin besteht, von ihm zu lernen, was zu tun ist, wenn es zuschlägt. Als Ben mit Eli für drei Wochen verreisen will, kommt sie nicht mit, angeblich, um sich um ihren drogenkranken Bruder zu kümmern, der gerade Vater geworden ist, was alles nur noch schlimmer gemacht hat, eigentlich aber, um bei Will zu sein. Und sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Worin der auch immer besteht. Infiziert von einer apokalyptischen Stimmung, die sich aus mehreren Quellen gleichzeitig speist, aus der Furcht vor der ökologischen Katastrophe einerseits, andererseits aus der Furcht vor dem Zivilisationsbruch, der droht, weil die Mitte nicht mehr zu halten scheint, bewegt sich Lizzie also "frei ins Dunkle und Falsche" genau so, wie es Ottessa Moshfegh gefordert hatte, "damit wir uns besser verstehen".

Und was "wir" am Ende dieses sich in kurzen Absätzen voranbewegenden, bestechenden Romans besser verstehen: das ist das Ausmaß der Latenz eines Umbruchs, den viele zu spüren glauben, den auf einen Begriff zu bringen aber fast unmöglich ist, weil er sich in so vielen Formen und Ängsten zeigt. Was das polarisierte Amerika wieder vereint, aus dem Jenny Offills "Wetter" erzählt, das ist, dass beide Teile diese Umbruchsatmosphäre spüren, aber jeweils anders deuten. Für die einen droht der Untergang des weißen Abendlandes, für die anderen der Aufstand des weißen Abendlandes.

"Er sagt, es fühle sich so an wie kurz bevor es losgeht", erzählt Lizzie einmal von Will, dem Kriegsreporter. "Das ist abartig, aber man lernt, darauf zu reagieren. Selbst wenn alle sich einreden, es passierte nichts, liegt es irgendwie in der Luft. Das Ganze ist eher physisch als verstandesmäßig, sagt er. Wie gesträubte Nackenhaare? Wie das gesträubte Fell bei einem Hund? Ja, sagt er." Nur dem Mond, sagt Lizzie irgendwann, geht es gut. "Niemand macht sich Sorgen um den Mond."

TOBIAS RÜTHER.

Jenny Offill, "Wetter". Aus dem Englischen übersetzt von Melanie Walz. Piper, 224 Seiten, 20 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Jenny Offill hat einen grandiosen Roman geschrieben, der wie kaum ein zweiter die Stimmungslagen der amerikanischen Gegenwart einfängt: Klimaangst, Geschlechterdebatten, Identitätspolitik, Trumpismus.« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20211017