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«Eine Weile nachdem er das Wort Pause ausgesprochen hatte, drehte ich durch und landete im Krankenhaus. Die Pause war eine Französin. Natürlich war sie jung, und ich vermute, dass Boris schon lange scharf auf seine Kollegin gewesen war, bevor er sich auf ihre signifikanten Bereiche stürzte ...» Von einer der großen Denkerinnen der US-Literatur: ein erfrischend frecher, geistreicher und amüsanter Roman über den sogenannten Geschlechterkrieg. «Die intellektuelle Demut und die Wissbegier sind Siri Hustvedts Schwestern.» DIE ZEIT

Produktbeschreibung
«Eine Weile nachdem er das Wort Pause ausgesprochen hatte, drehte ich durch und landete im Krankenhaus. Die Pause war eine Französin. Natürlich war sie jung, und ich vermute, dass Boris schon lange scharf auf seine Kollegin gewesen war, bevor er sich auf ihre signifikanten Bereiche stürzte ...»
Von einer der großen Denkerinnen der US-Literatur: ein erfrischend frecher, geistreicher und amüsanter Roman über den sogenannten Geschlechterkrieg.
«Die intellektuelle Demut und die Wissbegier sind Siri Hustvedts Schwestern.»
DIE ZEIT
Autorenporträt
Uli Aumüller übersetzt u. a. Siri Hustvedt, Jeffrey Eugenides, Jean Paul Sartre, Albert Camus und Milan Kundera. Für ihre Übersetzungen erhielt sie den Paul-Celan-Preis und den Jane-Scatcherd-Preis. Siri Hustvedt wurde 1955 in Northfield, Minnesota, geboren. Sie studierte Literatur an der Columbia University und promovierte mit einer Arbeit über Charles Dickens. Bislang hat sie sieben Romane publiziert. Mit 'Was ich liebte' hatte sie ihren internationalen Durchbruch. Zuletzt erschienen 'Die gleißende Welt' und 'Damals'. Zugleich ist sie eine profilierte Essayistin. Bei Rowohlt liegen von ihr die Essaybände 'Nicht hier, nicht dort', 'Leben, Denken, Schauen', 'Being a Man', 'Die Illusion der Gewissheit'  und 'Eine Frau schaut auf Männer, die auf Frauen schauen' vor.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2011

Die Schule der Frauen aus der Provinz

Siri Hustvedts neuer Roman "Der Sommer ohne Männer" ist eine faszinierende Recherche über das Leben von Müttern und Töchtern, Freundinnen und Rivalinnen, alten und jungen Frauen.

Auf den ersten Blick ist das ein konventioneller Roman über eine Frau, die in eine Krise schlittert und sich aus eigener Kraft wieder hochrappelt. Aber das scheint nur so. Je mehr die Geschichte sich entrollt, desto deutlicher zeigen sich die Konturen eines ganz anderen Szenarios. Es geht dem Leser dabei wie dem Zirkusbesucher. Vor seinen aufgerissenen Augen lockt der Zauberer plötzlich ein paar Tauben aus dem Hut und lässt sie wild in der Manege flattern. Siri Hustvedts neues Buch "Der Sommer ohne Männer" bespricht tatsächlich nur vordergründig das stets wiederkehrende Thema von Treulosigkeit, Liebesverrat und dem Versuch eines klimakterisch gebeutelten Ehepaares, sich aus der Falle der sexuell dahindümpelnden Paarbeziehung zu befreien. In Wahrheit hat die amerikanische Schriftstellerin ein exzellentes Frauenbuch geschrieben: über Mütter und Töchter, über Freundinnen und Rivalinnen, über alte und junge Frauen. Federleicht, gefühlssicher und verblüffend. Dabei gelingt es ihr, weibliche Empfindungen diskret und unaufgeregt auf den Punkt zu bringen.

Aber von Anfang an. Der Paukenschlag, der die Ehe von Mia, der erfolgreichen New Yorker Dichterin, und Boris, dem berühmten Neurowissenschaftler, erschüttern lässt, ist das Wort "Pause". Dies nach dreißig Ehejahren, in denen sich die Lyrikerin für ihren Mann aufopferte, das eigene Schreiben vernachlässigte, stundenlang putzte, den Haushalt machte, sich mit dem Einkauf herumschlug. Sie weihte ihr Leben ganz dem "Herrn des Universums", einem phallischen Übermenschen, der immer gerade auf dem Weg war zu irgendeinem Kongress. Die "Pause" ereilt das schicke Paar in Form einer Französin mit einem echten, aber nicht signifikanten Busen, glänzend braunen, aber schlaffen Haaren und einem nicht unerheblichen Verstand. Und, natürlich, die "Herausforderung" ist zwanzig Jahre jünger als die treue Gattin. Dergestalt erschüttert, vermutet diese, dass ihr Ehemann mit den schneeweißen Locken und den Fettansätzen am Kinn es schon länger auf bedeutsame Bereiche der Französin abgesehen habe.

Die Betrogene tobt. Sie schreit. Sie verflucht ihn. Dann landet sie im Krankenhaus in einem Bett in der Psychiatrie, zugedröhnt von Psychopharmaka. Eifersucht und Wut, Demütigung und Hass vernebeln ihre Wahrnehmung. Der Gatte nämlich, der Neurowissenschaftler und Rattenforscher, denkt nicht daran, eine der Beziehungen zu beenden. Selbst in der Krise ein Meister des Kalküls, hält er sich beide Wege offen. Er verlässt zwar die Frau und zieht zur Geliebten - aber mit undeklariertem Ziel. Da besinnt sich die gekränkte Frau ihrer eigenen Werte. Sie verlässt Brooklyn und fährt für einen Sommer nach Minnesota, in das Provinznest, in dem sie aufwuchs. Sie würde die Zeit mit ihrer alten Mutter verbringen, Blumen auf das Grab des toten Vaters bringen und zur Ablenkung die Mädchen des Dorfs in einem Lyrikkurs unterrichten.

Wie wenn sich Siri Hustvedt des etwas schablonenhaften Erzählgerüstes bewusst gewesen wäre, das mit der stereotypen Formel von der unschuldig in Not geratenen Heldin spielt sowie die kollektiven Erlösungs- und Happy-End-Phantasien des Lesers zuverlässig bedient, verlässt sie an dieser Stelle abrupt die eingeschlagene Fährte. Der Liebesverrat untermalt das Geschehen von jetzt an nur noch wie ein aus der Ferne grollender Basso continuo. Sie betritt neues Terrain. Weit weg scheinen das Ehedesaster und die amourösen Verwirrungen - dafür geraten jetzt die Frauen in den Blick. Und da spielt die Schriftstellerin ihre Stärken aus. Siri Hustvedt verfügt nämlich über eine raffinierte Mischung aus einer präzisen Beobachtungsgabe, einem kalt analysierenden Blick und der Herzenswärme einer Frau, der keine menschlichen Abgründe fremd sind, sowie einem unsentimentalen Zug dem eigenen Geschlecht gegenüber.

Dass gerade das "schwache" Geschlecht meisterhaft darin ist, süß lächelnd vergiftete Pralinés zu überreichen - und insofern jedem Mann haushoch überlegen ist -, führt diese Schriftstellerin brillant vor. Schon auf den ersten Seiten zeichnet sie mit wenigen Strichen das Bild der Rivalin - ein scheinbar wohlwollend gerechtes Konterfei, das durch ein paar winzige, kaum sichtbare Einsprengsel in eine grimmige Karikatur kippt. Wie sehr Frauen andererseits die hinterhältigen Strategien anderer Frauen durchschauen, auch das belegt Siri Hustvedt virtuos im Porträt der Mädchengruppe, die das Lyrikseminar der Erzählerin besucht. Diese soziologische Analyse und psychologische Studie pubertierender Mädchen ist unheimlich spannend zu lesen. Die Begabteste der Klasse wird systematisch von ihren Kolleginnen gemobbt. Sie hat sich Neid und Eifersucht durch ihr ungewöhliches Talent und ihre scheinbare Perfektion eingehandelt. Die hübschen, engelsgleichen Mädchen, die der Lehrerin so wohlmeinend entgegenkommen, demaskieren sich als Teufelinnen, die mit sadistischem Vergnügen zur Verzweiflung treiben, wer sich ihrer Macht nicht unterwirft. Einmal fotografieren sie die nackte Alice heimlich und stellen ihre Bilder auf Facebook. Dann wieder demütigen sie die Pubertierende oder locken die Gequälte zum Rendezvous mit einen Verehrer, der niemals kommt.

Als so meisterliche wie einfühlsame Studie des Frauenlebens entpuppt sich auch das Gegenstück: das Porträt der "fünf Schwäne", jener steinalten Witwen, denen die Erzählerin im Altersheim begegnet. Es sind die Freundinnen ihrer Mutter, die hochbetagt und ziemlich robust sind. Ihre Männer sind lange schon gestorben. Vergessen wurden sie nicht, doch sie klammern sich nicht an die Erinnerung, sondern haben mit den Stärken und Schwächen ihrer Ehemänner abgerechnet. Die Damen, die zusammen mit der Mutter im Ostflügel des Heims in einer gewissen Autonomie leben, stoßen zwar den Rollator vor sich hin, haben sonst noch "alle Tassen im Schrank", wie sie selbstironisch vermelden.

Schon lange konnte man kein so zartes und illusionsloses, so feines und intelligentes Porträt einer Mutter-Tochter-Beziehung lesen wie in Siri Hustvedts neuem Roman. Je länger die fünfundfünfzigjährige Mia mit ihrer mutigen, aufrechten, noch im Alter rebellischen und unangepassten Mutter zusammen ist, desto näher kommen sich die beiden Frauen - vielleicht zum ersten Mal im Leben. Auch die Mutter vermag die unglückliche Tochter zu trösten. Ohne viel Aufhebens deckt sie die Untiefen der eigenen Ehe auf und teilt dabei ohne Erklärungen die Essenz ihrer Lebenserfahrung mit: dass ungeteiltes Glück selten sei und die Beziehung zu Männern, aufs Leben hin gesehen, ein relativer Faktor und also kein ultimatives Ziel im Leben. Mit einmal und schon fast über die Hintertüre entpuppt sich der Eheroman "Der Sommer ohne Männer" als eine unspektakuläre, aber eigenwillige Recherche des Frauenlebens und einer Wiederauferstehung des verlorenen Glücks aus dem Unglück.

PIA REINACHER

Siri Hustvedt: "Der Sommer ohne Männer". Roman.

Aus dem Englischen von Uli Aumüller. Rowohlt Verlag, Reinbek 2011. 252 S., geb., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.03.2011

Die fünf Schwäne
Alles, was sie hatte, war ein ungetreuer Gatte: Siri Hustvedts neuer Roman „Der Sommer ohne Männer“
„Die zitternde Frau. Eine Geschichte meiner Nerven“ hieß Siri Hustvedts letztes Buch. Es war ein autobiographisch motivierter Parforceritt quer durch die neurologische und psychoanalytische Fachliteratur, der jenem heftigen Zittern auf die Spur kommen wollte, das die Autorin zum ersten Mal bei einer Gedenkrede auf ihren Vater ergriff, zweieinhalb Jahre nach dessen Tod 2004, und das ihr seither bei öffentlichen Auftritten zum unberechenbaren Begleiter geworden ist. Nach diesem kühnen und befremdlichen Buch, in dem sich die 1955 in Minnesota geborene Autorin einen intellektuellen Schaukampf gegen sich selbst lieferte, kommt nun ein neuer Roman der Amerikanerin mit norwegischen Wurzeln auf den Markt, die mit Paul Auster eines der glanzvollsten New Yorker Intellektuellenpaare bildet.
„Der Sommer ohne Männer“ ist ein Ehebruchsroman, der mit autobiographischen Suggestionen nicht spart und zugleich verblüffend entspannt ist. Er wirkt wie ein entschlossener Schritt in die Entkrampfung, so als habe sich die Autorin gesagt, es solle nun genug sein mit den intellektuellen Spiegelgefechten ihrer früheren Romane, wenigstens einmal wolle sie sich so etwas leisten wie einen typischen Frauenroman. Dass man dennoch nicht unter Niveau unterhalten wird, dafür sorgen schon das Vorbild Jane Austen und Siri Hustvedts immer spürbare Intelligenz.
Mit Humor und einer großen Portion Selbstironie erzählt sie eine der ältesten und banalsten Geschichten der Welt noch einmal neu: die Geschichte von der Frau in mittleren Jahren, deren Mann sich in eine jüngere verliebt. Die Französin mit „signifikantem Busen“ und beachtlichem Verstand ist eine Kollegin des Ehemanns, der die sechzig bereits überschritten hat und als Neurowissenschaftler arbeitet. Sie bekommt erst gar keinen Namen, heißt nur die „Pause“, denn eine solche will Boris sich nehmen. Nach dreißig Jahren Ehe reicht schon das Wort, um aus der Ich-Erzählerin des Romans, der Dichterin Mia Fredricksen, eine „Geisteskranke“ zu machen.
In der Psychiatrie diagnostiziert man eine akute psychotische Störung, „auch bekannt als Durchgangssyndrom, was bedeutet, dass man wirklich verrückt ist, aber nicht lange“. Schon nach eineinhalb Wochen kann die Dichterin die Klinik verlassen. Auch New York und die gemeinsame Wohnung in Brooklyn lässt sie hinter sich, um eine Zeit lang aufs Land zu ziehen, in das fiktive Provinznest Bonden in Minnesota, wo sie aufgewachsen ist. Dort mietet sie ein kleines Häuschen am Stadtrand, ganz in der Nähe der Mutter, die nach dem Tod des Vaters in einer Wohnanlage für Senioren lebt.
Die Mutter und ihre betagten Freundinnen, die sie insgeheim „die fünf Schwäne“ nennt, eine junge Familie im Nachbarhaus und sieben pubertierende Mädchen, die sie im Schreiben unterrichtet, bilden mit ihren großen und kleinen Dramen das Netz weiblicher Lebensläufe, das sie auffängt. Was der Roman einen Sommer lang vorführt, ist eine Art Erdungsprozess, dessen heilsame Wirkung die Erzählerin selbst am meisten verblüfft. Als ihre New Yorker Psychoanalytikerin, mit der sie einmal pro Woche telefoniert, eines Tages sagt, es höre sich so an, als würde sie sich gut unterhalten, muss sie ihr schockiert recht geben. Da hat sie allerdings auch schon einiges hinter sich.
Die Demütigung des Verlassenwerdens wird schließlich nicht kleiner, nur weil man weiß, wie banal sie ist. Und so lässt Siri Hustvedt ihre Hauptfigur wüten und zetern, dass es eine Freude ist: Nach der ersten Mail des untreuen Gatten, in der er arglos fragt, wie es ihr geht, würde sie ihm am liebsten „einen Klumpen Spucke“ zurückschicken.
Wenn sie sich an die Ruhe erinnert, mit der er „mucksmäuschenstill“ seine Ellbogen gebraucht, flucht sie auf die „Magie von Autorität, Geld, Penissen“. Sobald sie allein ist, malträtiert sie die Sofakissen stellvertretend für den Ehemann, den „gottverdammten Herrn des Universums“.
Und wenn sie daran denkt, wie oft sie seine Texte korrigiert hat und ihm mit Hegel, Kant und Hume auf die Sprünge half, dann kann sie nur böse ätzen über die lächerlichen Widmungen, mit denen man sich in seinen Kreisen nach einer langen Liste von Kollegen und Stiftungen bei der Familie bedankt: „Ohne die unermüdliche Unterstützung und unschätzbare Geduld meiner Frau Muffin Pickle sowie meiner Kinder Jimmy junior und Topsy Pickle wäre dieses Buch nicht geschrieben worden.“ Dabei weiß sie genau, wie die Widmung in ihrem Fall lauten müsste: „Ohne den beidseitigen präfrontalen Cortex meiner Frau Mia Fredricksen würde es dieses Buch nicht geben.“
Die Konkurrenzsituation im Hause Auster-Hustvedt ist trotz komödiantischer Übersteigerung recht gut zu erkennen. Fast scheint es, als lege es die Autorin darauf an, dass der Leser die Attacken ihrer Erzählerin auch auf Paul Auster höchstpersönlich bezieht, so wie man in der hypersensiblen Mia trotz des roten Haares durchaus die Autorin entdecken darf und in ihrer umwerfend schönen Tochter Daisy, die zwischen den Eltern zu vermitteln versucht, Sophie Auster, die reale Tochter und Sängerin.
Aber natürlich ist das vor allem ein Spiel, das den Leser und die Leserin, die oft und freundlich angesprochen werden, bei der Stange halten soll. Interessanter als der Wahrheitsgehalt der autobiographischen Suggestion ist die Tatsache, dass sich Siri Hustvedt zum ersten Mal auf das Feld des Frauenromans begibt, der immer im Verdacht steht, intellektuell nicht satisfaktionsfähig zu sein. Das bedeutet mehr, als den ewigen Vergleich mit dem Gatten, der am Ende des Romans als „prominenter amerikanischer Romancier“ herbeizitiert wird, für eine Runde auszusetzen. Es ist gleichsam eine Absage mit erhobenem Haupt: eine Absage an das Gesetz des Vaters und seiner Nachfolger, an den ewigen Wettstreit um die männliche Gunst, als seinesgleichen angesehen zu werden.
Am Ende des Romans will Boris auch seine „Pause“ beenden und zu Mia zurück. Die merkt verblüfft, dass sie sich aus dem ehelichen Geflecht gelöst hat und gerade im Begriff ist, sich an ein Leben ohne ihn zu gewöhnen. „Mach mir den Hof“, fordert sie ihn per Mail heraus, und er antwortet, „hochromantisch“, wie sie kommentiert: „Okay“. Und selbst der ominöse Mr. Niemand, der sie mit Mails traktiert und in abgedrehte philosophische Dispute über Gott und die Welt verwickelt, hält plötzlich die Klappe, ohne dass seine Identität gelüftet wird.
MEIKE FESSMANN
SIRI HUSTVEDT: Der Sommer ohne Männer. Roman. Aus dem Englischen von Uli Aumüller. Rowohlt Verlag, Reinbek 2011. 251 Seiten, 19,95 Euro.
Hier begibt sich Siri Hustvedt
erstmals und selbstbewusst auf
das Gebiet des Frauenromans
Wie man mit erhobenem Haupt dem Wettlauf um die männliche Gunst eine Absage erteilt: Die amerikanische Autorin Siri Hustvedt vor ihrem Haus in Brooklyn, New York. Foto: Chris Maluszynski / Moment / Agentur Focus
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Katharina Granzin hat sich offenbar ganz wohl gefühlt in Siri Hustvedts Sommerfrische, in die sich die Ich-Erzählerin Mia nach der Trennung von ihrem Mann und einem daraus resultierenden Psychiatrie-Aufenthalt zurückgezogen hat. Die amerikanische Autorin versammelt hier als handelnde Figuren ausschließlich Frauen gemischten Alters, die sich jede auf ihre Weise künstlerisch ausdrücken, stellt die Rezensentin fest. Damit hat sie den Roman, dessen Klugheit und Verspieltheit sie sehr einnimmt, als "verhaltensbiologische" Versuchsanordnung gelesen, der man als Ergebnis vielleicht ablesen kann, dass das Leben selbst eine "Form der Kunst" darstellt, wie Granzin mutmaßt. Trotz der konsequenten Abwesenheit von Männern sind sie aber als Gesprächsstoff und Sehnsuchtsobjekt allgegenwärtig, stellt die Rezensentin fest, die die Lektüre offenbar genossen hat.

© Perlentaucher Medien GmbH
Katharina Granzin hat sich offenbar ganz wohl gefühlt in Siri Hustvedts Sommerfrische, in die sich die Ich-Erzählerin Mia nach der Trennung von ihrem Mann und einem daraus resultierenden Psychiatrie-Aufenthalt zurückgezogen hat. Die amerikanische Autorin versammelt hier als handelnde Figuren ausschließlich Frauen gemischten Alters, die sich jede auf ihre Weise künstlerisch ausdrücken, stellt die Rezensentin fest. Damit hat sie den Roman, dessen Klugheit und Verspieltheit sie sehr einnimmt, als "verhaltensbiologische" Versuchsanordnung gelesen, der man als Ergebnis vielleicht ablesen kann, dass das Leben selbst eine "Form der Kunst" darstellt, wie Granzin mutmaßt. Trotz der konsequenten Abwesenheit von Männern sind sie aber als Gesprächsstoff und Sehnsuchtsobjekt allgegenwärtig, stellt die Rezensentin fest, die die Lektüre offenbar genossen hat.

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Mit Humor und einer großen Portion Selbstironie erzählt. Süddeutsche Zeitung
Ein exzellentes Frauenbuch ... Federleicht, gefühlssicher und verblüffend. FAZ