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Berühmt wurde der Doktor durch Irene Disches Buch "Großmama packt aus". Seinen ersten Auftritt hatte er 1990 in dieser brillanten Erzählung, in der ihn seine Tochter in ein Altenheim bringt.
Der Doktor verstand es immer, sich und den Seinen ein Heim zu verschaffen, trotz aller Zumutungen durch die "Banditen" eines bösartigen Jahrhunderts. Zunächst wohnte er an der Donau, dann am Hudson River. Nun soll er sein Heim verlassen, um es gegen ein anderes einzutauschen. Der jüdische Nobelpreisträger für Chemie erinnert sich: an die Frauen, von denen er viele hatte, Zescha zum Beispiel, die es…mehr

Produktbeschreibung
Berühmt wurde der Doktor durch Irene Disches Buch "Großmama packt aus". Seinen ersten Auftritt hatte er 1990 in dieser brillanten Erzählung, in der ihn seine Tochter in ein Altenheim bringt.

Der Doktor verstand es immer, sich und den Seinen ein Heim zu verschaffen, trotz aller Zumutungen durch die "Banditen" eines bösartigen Jahrhunderts. Zunächst wohnte er an der Donau, dann am Hudson River. Nun soll er sein Heim verlassen, um es gegen ein anderes einzutauschen. Der jüdische Nobelpreisträger für Chemie erinnert sich: an die Frauen, von denen er viele hatte, Zescha zum Beispiel, die es schon lange nicht mehr gibt, was der Doktor gelegentlich vergisst; oder Gretel, seine geschiedene Frau, die von ihm nichts mehr wissen will. Und dann ist da noch die hübsche Tochter, die der Doktor, von der '"Altersheimer-Krankheit" geplagt, ständig mit anderen Frauen verwechselt und die ihn in sein neues Heim bringen soll. Das Taxi wartet schon.
Autorenporträt
Irene Dische wurde in New York geboren. Heute lebt sie in Berlin und Rhinebeck. Bei Hoffmann und Campe erschienen unter anderem der Romanerfolg Großmama packt aus (2005), der Erzählungsband Lieben (2006), die Neuausgabe ihres gefeierten Debüts Fromme Lügen (2007) und zuletzt der Roman Schwarz und Weiß (2017).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2007

Gut gelaunt zur letzten Runde
Irene Dische und ihr „Doktor”
Wenn man ruhig in seinem Büro oder Labor sitzt und plötzlich gefragt wird: „Na, wie fühlen Sie sich an Ihrem ehemaligen Arbeitsplatz?”, dann ist man entweder ein Mobbing-Opfer, oder man leidet an dem, was ganz ähnlich klingt wie „Altersheimer-Krankheit”. Letzteres trifft auf den „Doktor” zu, eine Figur aus Irene Disches Bestseller „Großmama packt aus”, die in einer 1990 erstmals veröffentlichten und jetzt neu herausgegebenen Erzählung (Der Doktor braucht ein Heim. Aus dem Amerikanischen von Reinhard Kaiser. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2007. 45 Seiten, 10 Euro) ein literarisches Eigenleben führt. Der betagte Nobelpreisträger für Chemie schwelgt noch ein wenig in seinen verschwimmenden Erinnerungen, bevor er sich von seiner Tochter, die er für eine hübsche Nachbarin hält, gut gelaunt zu seinem letzten Wohnsitz bringen lässt.
Eine jüdische Intellektuellen-Biographie, die ein knappes Jahrhundert umfasst, ist hier kunstvoll in literarische Kurzform gebracht worden, und das aus der Perspektive eines Erzählers, dem es nicht mehr gegeben ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Von Drohobyc über Wien nach New York hat ihn sein Weg geführt, und gesäumt war er von Frauen, die nun quicklebendig sein Gedächtnis bevölkern. Da kann man schon mal vergessen, dass die geliebte Schwester längst unter der Erde ist oder dass die Ex-Gattin nichts mehr von einem wissen will. . . Irene Dische hat sich mit liebevollem Respekt und melancholischem Humor in die Weltwahrnehmung eines ermüdenden Geistes versetzt. Ein weises kleines Buch für Alternde und solche, die es nie werden wollen. maid
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