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Don DeLillos Meisterwerk nun im Kino Als »Cosmopolis« 2003 erschien, wurde der Roman international als literarisches Meisterwerk gefeiert, das DeLillos Rang als einer der wichtigsten Autoren der Welt abermals unterstrich. Heute wirkt DeLillos Roman im Angesicht der weltweiten Finanzkrise beinahe prophetisch und ist aktueller denn je.David Cronenberg hat »Cosmopolis« nun mit Robert Pattinson und Juliette Binoche verfilmt. Die Geschichte: Eric Packer, 28 Jahre alt, ist ein reicher, gewissenloser Börsenspekulant. Unterwegs in seiner Stretchlimousine zu einem Friseurtermin, führt ihn sein Weg über…mehr

Produktbeschreibung
Don DeLillos Meisterwerk nun im Kino Als »Cosmopolis« 2003 erschien, wurde der Roman international als literarisches Meisterwerk gefeiert, das DeLillos Rang als einer der wichtigsten Autoren der Welt abermals unterstrich. Heute wirkt DeLillos Roman im Angesicht der weltweiten Finanzkrise beinahe prophetisch und ist aktueller denn je.David Cronenberg hat »Cosmopolis« nun mit Robert Pattinson und Juliette Binoche verfilmt. Die Geschichte: Eric Packer, 28 Jahre alt, ist ein reicher, gewissenloser Börsenspekulant. Unterwegs in seiner Stretchlimousine zu einem Friseurtermin, führt ihn sein Weg über die 47. Straße quer durch Manhattan. Das Herz von New York steht an diesem Frühlingstag im April 2000 kurz vor dem totalen Kollaps. Der amerikanische Präsident ist in der Stadt, gewalttätige Globalisierungsgegner demonstrieren und ein Sufi-Rapper wird unter großer Anteilnahme seiner Anhänger zu Grabe getragen. Mitten durch dieses Chaos schleicht Packer mit seinen Sicherheitsbeamten, seiner Frau, seiner Liebhaberin und seinem Leibarzt im Schritttempo voran, ohne wirklich vorwärts zu kommen - und am Ende seiner 24-stündigen Odyssee durch Manhattan verliert er mehr, als er sich je hat vorstellen können. »Schwindelerregend intelligent geschrieben, ein irritierendes Buch von großer diagnostischer Qualität« (Frankfurter Rundschau)
Autorenporträt
Don DeLillo, 1936 geboren in New York, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Theaterstücken. Sein umfangreiches Werk wurde mit dem National Book Award, dem PEN/Faulkner Award for Fiction, dem Jerusalem Prize und der William Dean Howells Medal from the American Academy of Arts and Letters ausgezeichnet. 2015 erhielt Don DeLillo den National Book Award Ehrenpreis für sein Lebenswerk.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.06.2012

NEUE TASCHENBÜCHER
Das Weiße ist lebenswichtig für
die Seele – „Cosmopolis“
Occupy, Börsenwahn, Spekulationsblasen . . . Es ist alles schon drin in diesem Buch, erkennt man heute, „Cosmopolis“ von Don DeLillo, 2003 erschienen, vor dem Start der Krise, nun wieder aufgelegt, zum Start des Films, den David Cronenberg nach dem Buch drehte, der Meister des modernen Leib- und Seelenverfalls (am 5. Juli). Die Finanzkrise, erzählt ganz von innen heraus, aus einer der protzigen weißen Stretchlimousinen, die gepanzert ist und proustisiert – mit Kork schallgeschützt! Denn der Insasse dieser Luxuszelle ist ein Sensibler, Eric Michael Packer, Ende zwanzig, im Film verkörpert in aller Unschuld von Robert Pattinson. Ich bin mir selbst zum Rätsel geworden, sagt er, ein Augustinus von Wall Street. Der Junge hat alles, weiß alles, will alles. Aber was kann man wollen, wenn alles möglich ist. Sein Reich bröckelt.
Ein Frühlingstag im Jahr 2000, Packer will einmal quer durch New York, trifft ein paar Frauen, seinen alten Friseur. Studiert den anarchischen Karneval auf den Straßen, die verstopft sind – der Präsident ist in der Stadt. In der Nacht wird Eric erleben, was es bedeutet, den Tod zu bringen, am Ende wird er selber tot sein.
Ein wildes, aggressives Buch, über das Amerika, das in seinem Wahn sich in der Krise vollendete. Immer wieder erliegt DeLillo dem eigenen Erzählfuror, und doch gibt es die zärtlichsten rettenden Momente: „Er stand in der Lyriknische vom Gotham Book Mart und blätterte in Gedichtbänden. Er schmökerte immer in dünnen Büchern, einen halben Finger breit oder weniger, und wählte Gedichte zum Lesen nach Länge und Breite aus. Er suchte nach Gedichten von vier, fünf, sechs Zeilen. Er analysierte solche Gedichte genau, dachte sich in jede Andeutung hinein und seine Gefühle schienen in dem weißen Raum um die Zeilen herumzuschweben. Es gab Zeichen auf den Seiten, und es gab die Seite selber. Das Weiße war lebenswichtig für die Seele des Gedichts.“ Weil er sich nicht sinnvoll im Raum bewegen kann, will der Junge Räume kaufen, um jeden Preis.
Fritz Göttler
Don DeLillo:
Cosmopolis. Roman. Aus dem Englischen von Frank Heibert. KiWi, Köln 2012.
205 Seiten, 8,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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» Cosmopolis ist der vorläufige Höhepunkt einer literarischen Arbeit, die wie keine andere die Wucherungen der amerikanischen Seele katalogisiert und analysiert.« Literaturen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.2003

Trauer der Vollendung
In seinem neuen Roman "Cosmopolis" beschwört Don DeLillo den Tag, an dem die Welt unterging

Billy Wilder hat immer wieder gerne die Anekdote erzählt, wie die großen Ideen zu den großen Autoren kommen. Man legt sich einen Notizblock neben das Bett, für den Fall, daß einem im Traum der geniale Einfall erscheint. Man schreibt im Halbschlaf ein paar Stichworte nieder und schaut am nächsten Morgen voller Vorfreude auf ein Blatt Papier, auf dem bloß steht: "Boy meets girl." Oder: ein Mann, ein Tag, eine Stadt, eine Straße, ein Auto. Ein paar dürre Worte, aus denen alles Mögliche werden kann, aber ebensogut auch nichts.

So hat es auch bei Don DeLillo angefangen. Aus dem Mann wurde ein Milliardär an einem Tag im April 2000. Die Stadt heißt New York, und eine weiße, mit allen erdenklichen High-tech-Apparaturen ausgestattete Stretchlimousine fährt auf der 47. Straße von der Ost- zur Westseite Manhattans. Der Mann spekuliert mit Währungen und riskiert an diesem Tag sein ganzes Vermögen, er ist schlaflos und gebildet, er ist morgens aufgebrochen, um sich die Haare schneiden zu lassen, er ißt, hat mehrfach Sex, steht im Stau, trifft seine Topberater im Fond der Limousine, er gerät in eine Demonstration von Globalisierungsgegnern, in die Trauerprozession für einen Rapper, in die Dreharbeiten für einen Film, und in Hell's Kitchen, kurz nach dem Besuch beim Friseur, läuft er einem Attentäter vor den Revolver, am Ende eines langen Tages Reise in den Tod.

Natürlich hatten alle erwartet, daß Don DeLillo, der Mann für die ganz großen Themen, in "Cosmopolis" von den Nachbeben erzählen würde, die der Fall der Türme ausgelöst hat, und deshalb schleppten die meisten amerikanischen Rezensenten diese Erwartung wie einen stummen Vorwurf mit sich herum. Die einen waren enttäuscht und nannten das Buch "töricht" oder "öde wie einen Wim-Wenders-Film", die anderen gaben für Plot, Dialoge und Figuren schlechte Noten, beteuerten aber, daß DeLillo irgendwie doch ein großer Schriftsteller sei. Der "New Yorker" trat die Flucht nach vorne an und inszenierte eine Art Schwergewichtstitelkampf der konkurrierenden Weltboxverbände. John Updike kletterte zur Rezension in den Ring, doch am Ende kam dabei nur ein wenig Schattenboxen heraus, weil Updike alles pries, was ihn an Updike erinnerte, und über alles mäkelte, was DeLillo zu DeLillo macht. Keine Identifikationsfiguren, kaum "wirklich Gefühltes" - "nouveau roman trifft auf Manhattans Geographie unterm Mondlicht der Science-fiction", resümierte der mittlere Realist und schickte noch einen Punch hinterher: "Wer wissen will, wie es ist, ein Master of the Universe zu sein, sollte lieber Tom Wolfe lesen."

Der Prophet schweigt

Aber warum sollte einer wie DeLillo schreiben, was die Rezensenten gern gelesen hätten? Warum sollte einer, der über Jahrzehnte die medialen Echos und Rückkopplungen, die Furcht und die Paranoia, den Terror und die Gewalt, die Rätselbilder des amerikanischen Traums mit einer Hellsichtigkeit geschildert hat, die manchen ihrerseits paranoid erschien, warum sollte der Prophet von dem erzählen, was eingetreten ist?

DeLillo hat einen Essay über den 11. September geschrieben, eine Auftragsarbeit für "Harper's Bazar", der "In den Ruinen der Zukunft" hieß und kein allzu überzeugender Essay war. Don DeLillo weiß das selbst, wenn er in einem Interview zur Veröffentlichung von "Cosmopolis" sagt: "Die Ereignisse des 11. September haben bei Künstlern in vielen Sparten das Gefühl ausgelöst, sich dringend ausdrücken zu müssen. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern Romanautoren davon berührt werden. Der Roman ist von Natur aus ein langsam keimendes Wesen, das sich dagegen sträubt, in die Existenz gedrängt zu werden. Ich habe meinen Essay über den 11. September kurz nach den Ereignissen geschrieben. Alles, was ich sonst noch dazu sagen kann, ist, daß ich zwanzig Jahre gebraucht habe, um zu begreifen, daß ich in der Lage, daß ich willens sein könnte, einen Roman über die Ermordung Präsident Kennedys zu schreiben."

Wer die Selbstkritik darin nicht sieht, braucht vermutlich eine Sehhilfe, und deshalb ist es auch wenig ergiebig, darüber zu grübeln, ob "Cosmopolis" nun ein schwächerer oder ein stärkerer Roman des 66jährigen 9ist. Vielleicht ist es ja eher so, daß einer, der seit langem den Zukunftshorizont der Gegenwart mit Röntgenblick betrachtet hat, von einem Schock befallen wird, wenn nahezu alles eintrifft, wovon er in Rätseln und Gleichnissen gesprochen hat.

Wer Einfühlung sucht, wer in die Psychologie der Figuren eintauchen möchte, der ist bei DeLillo noch nie auf seine Kosten gekommen. Ihn hat immer viel mehr interessiert, was die Figuren umgibt, was jenseits ihres Wahrnehmungshorizontes liegt, die vielfältigen Kräfte, die ihr Leben formen, und seine Prosa entfaltet immer dort ihren magischen Sound, wo sie zwischen den subjektiven Empfindungen und den rein deskriptiven Passagen schwebt.

"Cosmopolis" mag vordergründig von der Selbstzerstörung eines Tycoons handeln, den der Überdruß gepackt hat an seinen teuren Hunden und dem Hai im Aquarium, an seinen 48 Zimmern im 104-Millionen-Dollar-Apartment. Doch dieser Eric Packer ist nur eine Chiffre für die Welt der großen zerplatzenden Börsenblase. Der Tag im April ist das Ende einer Ära, der Ära des Cyberkapitals, und dieser Zeitraum füllt die Lücke zwischen dem Ende des kalten Krieges und der "gegenwärtigen Periode des Terrors", wie DeLillo sie nennt. In diesem Jahrzehnt ist die Nachkriegswelt im Zeitraffer gealtert und die Worte sind es mit ihr. Wenn Packer über den Anachronismus von Worten wie "Computer" oder "Walkie-Talkie" räsoniert, dann spricht natürlich DeLillo aus ihm, dessen Sprache sich zum unheimlichen Präzisionsinstrument entwickelt hat, das er ständig neu justiert.

Daß diese Ära nur ein kurzes, fiebriges Intermezzo war, daran läßt das Buch keinen Zweifel. Die weit ausgreifenden narrativen Bögen von "Unterwelt", die von der Subgeschichte des kalten Krieges, vom symbolischen Fallout der Bombe und dessen Niederschlag in der populären Kultur erzählten, sind dem Stakkato und der Skizze gewichen. Nicht die Welt, die Zeit ist aus den Fugen, und so handelt "Cosmopolis" davon, wie unsere Chronologie porös wird. Wo "Körperzeit" (2001) nach einer "unerzählerischen Zeit" suchte, da kehrt hier ein altes Gefühl zurück, das Thomas Pynchon schon in "Die Enden der Parabel" beschrieben hat: Tyrone Slothrop, der taumelnde Held, hört die V2-Rakete kommen, nachdem sie explodiert ist. Eric Packer, der taumelnde Tycoon, sieht auf seinem Monitor immer wieder vor sich, was erst in Sekundenbruchteilen geschehen wird: die Hand, die er ans Kinn legen wird, sich selbst mit geschlossenen Augen, schließlich seinen eigenen Tod. Und sein "chef of theory", eine Frau, die Vija Kinski heißt, weil DeLillo auch ein Verehrer von Werner Herzogs alten Filmen ist, sagt ihrem Meister: "Alle Zweifel entstehen aus vergangener Erfahrung. Doch die Vergangenheit verschwindet. Früher kannten wir die Vergangenheit, aber nicht die Zukunft. Das ändert sich. Wir brauchen eine neue Theorie der Zeit."

Klar, auch hier spricht der Autor aus seiner Figur, ein Autor, der in einem Interview über die späten neunziger Jahre gesagt hat: "Wir lebten alle in der Zukunft, zumindest für eine Weile." Und kaum zufällig hat DeLillo den Schriftsteller einmal mit einem Delphin oder einer Fledermaus verglichen, die Signale in den Raum senden und manchmal Echos zurückbekommen. Es ist dieses besondere Sensorium, das in DeLillos Büchern immer zu spüren war: für die Giftwolke, die über "Weißes Rauschen" schwebte, für die Terroristen, die in "Mao II" oder in "Die Namen" einem rätselhaften Ritual folgten. Am ehesten läßt sich dieser Radar mit dem vergleichen, was man aus dem Alltag kennt: wenn ein Filmbild überlagert wird vom Ton der nächsten Szene, wenn man im Kopfhörer die ersten Takte eines Stückes hört, bevor es wirklich begonnen hat.

Die Zukunft ist vorbei

In solchen Momenten, wo sein Plot aus der zeitlichen Ordnung stürzt und die Zukunft die Gegenwart attackiert, ist DeLillo im übrigen gar nicht so weit entfernt von den Szenarien eines Michael Crichton, der aus Quantenschaum Spannungseffekte schlägt und Analogien zwischen agentenbasierter Software und biologischen Populationen konstruiert. Eric Packer sucht in den Zyklen der natürlichen Welt, im Brutverhalten der Heuschrecken oder im Muster der Weizenernte, nach der Formel, die sich mit den Rhythmen des Marktes synchronisieren läßt. In seinen Phantasien malt er sich eine Form der Datenkompression aus, die den menschlichen Körper jenseits des Fleisches als Harddisc fortexistieren läßt.

Woran diese Cyberphantasmen scheitern, das ist, noch einmal, die Idee der winzigen Asymmetrie, der Kontingenz, die durch DeLillos Werk geistert als eineiiger Zwilling der fatalen Koinzidenz, und dieser Flügelschlag eines Schmetterlings reicht bis in die Form des Romans: "Cosmopolis" besteht aus zwei gleich langen Teilen und vier Kapiteln; nach dem ersten und dem dritten Kapitel folgen jeweils die Bekenntnisse des Attentäters. Die Asymmetrie liegt darin, daß erst der zweite Einschub von der Planung des Mordes, der erste hingegen vom erfolgten Attentat erzählt.

Wenn man so will, ist "Cosmopolis" ein Buch des Abschieds: von einer vergangenen Zukunft und auch von einer bestimmten Weise, im Netz der Fiktionen die Welt zu beschreiben. Vielleicht ist es auch ein Dokument des geordneten Rückzugs, nachdem die Wirklichkeit all die gar nicht so vagen Ahnungen eingeholt hat, und es ist DeLillos einzigartige Fähigkeit, daß man das Echo der Erschütterungen spürt, ohne daß von ihnen die Rede ist. Die allfällige Phrase, daß nichts mehr so sein wird, wie es war, verwandelt seine Prosa in eine offene Frage. "Was wollte er noch, das nicht postum war?" ist einer der letzten Gedanken des Spekulanten. Das ist nichts anderes als die Trauer der Vollendung.

PETER KÖRTE

Don DeLillo: Cosmopolis. A Novel. Scribner, New York 2003. 209 Seiten. 25 Dollar. Die deutsche Ausgabe erscheint im Herbst bei Kiepenheuer & Witsch.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Vor kurzem erst hätten die beiden Shooting Stars der amerikanischen Literaturszene, Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides, den literarischen Ansatz eines Thomas Pynchon oder Don DeLillo für überholt erklärt, wundert sich Christoph Schröder. Weit gefehlt, denn "Cosmopolis", der jüngste Roman des mittlerweile 66-jährigen DeLillo, der diese Woche auf Deutsch erscheint, straft dieses Statement Lügen, befindet der Rezensent. "Cosmopolis" sei verstörend, brillant geschrieben und superintelligent, schwärmt Schröder, ein "historischer Roman aus dem Cyberspace" von großer diagnostischer Qualität, der beweise, das sich die "radikal-technoide Ästhetik" eines DeLillo noch lange nicht erledigt habe. Charaktere, Psychologie gebe es in dem Roman von gut 200 Seiten kaum, gibt Schröder zu, dagegen ertöne der kühle charakteristische DeLillo-Sound, der sich mit einem "kalten Schnitt" und präzisem analytischem Besteck in das Milieu der Global Players wagt. Formal beschreibt der Roman die Fahrt eines solchen Global Players zum Friseur quer durch die Stadt, die so zu einer Art Stationendrama im Finanzmilieu wird - mit tödlichem Ausgang. Denn, so lautet Schröders Schlussfolgerung, dem permanenten Zahlenrausch und der unentwegten Beschleunigung der Zeit durch Datenströme sei nur noch durch anachronistische Akte Einhalt zu gebieten. Insofern, sinniert der Rezensent, sei dieser Roman womöglich der Abschied von einer Ära, die viele noch als Zukunft betrachteten.

© Perlentaucher Medien GmbH
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"Es ist DeLillos einzigartige Fähigkeit, dass man das Echo der Erschütterungen spürt, ohne dass von ihnen die Rede ist."
(Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

"DeLillo hat seine eigene Stimme, harsch, zerklüftet, beunruhigend eloquent."
(Anthony Burgess, The Saturday Review)

"Wieder denkt DeLillo über die moderne Welt in einer Sprache und in Bildern nach, wie es hintergründiger kein zeitgenössischer Schriftsteller könnte."
(San Francisco Chronicle)

"Die Realität ist immer eine Mischung dessen, was uns vorgegaukelt wird und was wir uns dazu vorstellen."
(Don DeLillo)

"Schwindelerregend intelligent geschrieben."
(FR)

"Ein buch, in dem nichts unmöglich erscheint."
(Der Spiegel)

"DeLillo ist einer unserer geistreichsten Schriftsteller." -- New York Times

"Don DeLillo genügt ein Tag im Leben eines Besessenen, um ein unwiderstehliches, intelligentes und atmosphärisch dichtes Porträt einer kurzen, aber wilden Zeit zu entwerfen." -- HANDELSBLATT