Der heutige Umgang mit Renaissancemusik ist vor allem rezeptiv und weniger produktiv. Musik im Stil der Renaissance wird nicht mehr neu erfunden, wohl aber aufgeführt, analysiert und erforscht. Ziel ist daher ein adäquater rezeptiver Umgang mit Renaissancemusik, sei es nun als Interpret oder als Wissenschaftler. Ausgehend von der Grundfrage, unter welchen Bedingungen Musik damals produziert wurde, beleuchtet dieser Band die relevanten Themen rund um die Tätigkeit des Komponierens. Die zeitgenössische Musiktheorie mit den Teilbereichen Mensuralnotation, Moduslehre und Kontrapunkt bildet einen…mehr
Der heutige Umgang mit Renaissancemusik ist vor allem rezeptiv und weniger produktiv. Musik im Stil der Renaissance wird nicht mehr neu erfunden, wohl aber aufgeführt, analysiert und erforscht. Ziel ist daher ein adäquater rezeptiver Umgang mit Renaissancemusik, sei es nun als Interpret oder als Wissenschaftler. Ausgehend von der Grundfrage, unter welchen Bedingungen Musik damals produziert wurde, beleuchtet dieser Band die relevanten Themen rund um die Tätigkeit des Komponierens. Die zeitgenössische Musiktheorie mit den Teilbereichen Mensuralnotation, Moduslehre und Kontrapunkt bildet einen Schwerpunkt des Buches. Studierende und Interessierte finden hier einen fundierten Überblick über alle Aspekte von Renaissancemusik und erlangen mit diesem Wissen ein differenziertes Gespür für die stilistischen Eigenarten der Epoche, die immerhin über mehr als 150 Jahre reicht.
Guido Heidloff Herzig studierte in Ko¿ln Schulmusik und Germanistik sowie Gesang und Tonsatz. Nach Lehraufträgen an den Musikhochschulen in Ko¿ln, Weimar und Hannover ist er seit 2006 Professor fu¿r Musiktheorie an der HMTM Hannover. Neben dem Unterricht in Musiktheorie betätigt er sich seit dem Studium auch als Sänger. Durch seine Mitgliedschaft in namhaften Vokalensembles wie Singer Pur oder Josquin Capella konnte er u¿ber die theoretische Beschäftigung hinaus auch viel praktische Erfahrung in Renaissancemusik sammeln.
Inhaltsangabe
Inhaltsverzeichnis Einleitung7 1 Renaissance als Epoche9 1.1 Renaissance als Begriff 9 1.2 Regionen und Generationen12 1.2.1 Dufay, Binchois und die burgundische Hofkapelle13 1.2.2 Johannes Ockeghem und der französische Hof 14 1.2.3 Josquin und die italienischen Kapellen15 1.2.4 Die Nachfolgegeneration Josquins18 1.2.5 Die Palestrina-Generation 19 Literatur21 2 Der Komponist und sein Werk .22 2.1 Musik als Beru22 2.2 Ausbildung22 2.3 Anstellung24 2.4 Künstlertum und Werkbegriff28 2.4.1 Das musikalische Kunstwerk29 2.4.2 Die Rolle des Komponisten30 Literatur33 3 Die Theorie des Komponierens34 3.1 Musiktheoretisches Schrifttum in der Renaissance34 3.2 Lesen der originalen Notation36 3.3 Quellen37 3.4 Weiße Mensuralnotation42 3.4.1 Notationszeichen43 3.4.2 Mensur45 3.4.3 Imperfektion 47 3.4.4 Kolorierung49 3.5 Mensur und Zeitgestaltung52 3.5.1 tactus 52 3.5.2 Diminution53 3.5.3 Augmentation57 3.5.4 Proportion 59 3.5.5 Proportionskanons60 3.5.6 Exkurs: Moderne Notation64 Literatur66 3.6 Tonsystem66 3.6.1 Tonnamen68 3.6.2 voces oder cantus69 3.6.3 Modus76 3.6.4 Vorzeichen, musica recta und musica ficta91 Literatur 97 3.7 Kontrapunkt98 3.7.1 Zweistimmiger Kontrapunkt98 3.7.2 Klauseln und Kadenz103 3.7.3 Kontrapunkt für mehr als zwei Stimmen103 3.7.4 Mehrstimmige Satzmodelle 107 3.7.5 Dissonanzen114 Literatur118 4 Gattungen119 4.1 Gattung als theoretische Disziplin119 4.2 Messe120 4.3 Motette123 4.4 Liturgische Gattungen127 4.5 Weltliche Gattungen129 Literatur133 5 Die Praxis des Komponierens134 5.1 Denkprozesse134 5.1.1 Synchrone Notationskonzepte134 5.1.2 Merktechniken135 5.1.3 Schreibarbeit137 5.2 Formale Gliederung138 5.2.1 cantus-firmus-Prinzip138 5.2.2 Zahlen141 5.2.3 Freie formale Gliederungsmethoden144 5.3 Mehrstimmige Ausarbeitung146 5.3.1 Erweiterter zweistimmiger Diskantsatz147 5.3.2 Vereinigter mehrstimmiger Diskantsatz148 5.3.3 Mehrstimmiger durchimitierte151 Literatur152 Literaturverzeichnis 153 Glossar155