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"Löcher ist spannend, romantisch und von einer unaufdringlichen, fein gesponnenen Weisheit." - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Schon der Anfang ist unglaublich: Stanley Yelnats geht nichts ahnend unter einer Brücke durch, als ihm die riesigen, übel riechenden Turnschuhe eines berühmten Baseballspielers auf den Kopf fallen. Und weil sein Vater an einem bahnbrechenden Recycling-Verfahren mit gebrauchten Turnschuhen arbeitet, hält Stanley die müffelnden Treter für ein Zeichen und nimmt sie mit. Pech, dass die Polizei schon nach dem Dieb sucht. Der Jugendrichter lässt Stanley die Wahl:…mehr

Produktbeschreibung
"Löcher ist spannend, romantisch und von einer unaufdringlichen, fein gesponnenen Weisheit." - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Schon der Anfang ist unglaublich: Stanley Yelnats geht nichts ahnend unter einer Brücke durch, als ihm die riesigen, übel riechenden Turnschuhe eines berühmten Baseballspielers auf den Kopf fallen. Und weil sein Vater an einem bahnbrechenden Recycling-Verfahren mit gebrauchten Turnschuhen arbeitet, hält Stanley die müffelnden Treter für ein Zeichen und nimmt sie mit. Pech, dass die Polizei schon nach dem Dieb sucht. Der Jugendrichter lässt Stanley die Wahl: Jugendgefängnis oder 18 Monate Camp Green Lake. Er entscheidet sich für das Camp. Die Hitze dort ist unerträglich, der Alltag hart, doch so schnell gibt Stanley nicht auf.
Autorenporträt
Louis Sachar, geb. 1954 in East Meadow, New York, studierte Wirtschaftswissenschaften und anschließend Jura. Er arbeitete als Rechtsanwalt und schrieb in seiner Freizeit Kinderbücher, die bald schon so erfolgreich waren, dass er sich ganz dem Schreiben widmen konnte. Heute lebt er mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter in Kalifornien. STANLEY YELNATS wurde in den USA mit sämtlichen renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit der Newbery Medal und dem National Book Award for Young Peoples Literature. Birgitt Kollmann, geboren 1953 in Duisburg, studierte in Heidelberg Englisch, Spanisch und Schwedisch. Sie arbeitete als Übersetzerin im Bereich Entwicklungshilfe. Nach sechs Jahren Aufenthalt in Südamerika ist sie heute als freie Übersetzerin tätig und lebt mit ihrer Familie bei Darmstadt. Wolf Erlbruch (1948 - 2022) war Kunstprofessor an der Fachhochschule Wuppertal und einer der großen zeitgenössischen Bilderbuchkünstler.
Rezensionen
"Eines der komischsten Jugendbücher." (FOCUS) "Der preisverdächtige Roman ist abenteuerlich, faszinierend und verrückt, ist dicht und bizarr in der Figuren- und Milieuzeichnung, ist zum Weinen und komisch zugleich." (Darmstädter Echo) "Die Mischung aus hartem Realismus und legendenhafter Verdichtung in diesem Abenteurroman liest sich wunderbar, und die Spannung, wie es ausgeht, hält bis zuletzt." (Ellen Pomikalko in der Berliner Morgenpost) "LÖCHER ist ein tolles Buch - eine Mischung aus schräger Familiengeschichte und spannendem Abenteuer, aus Krimi und Märchen. Wer gern knobelt, kann schon beim Lesen auf die Lösung der geheimnisvollen Ereignisse kommen, alle anderen dürfen sich überraschen lassen." (Südwestrundfunk Stuttgart) "Der Roman ist auch die Geschichte einer absurden Besserungspädagogik, die kriminelle Kinder - im Wortsinn - in die Wüste schickt und vorgibt, sie durch harte Arbeit zu nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft machen zu können. ... Ein Kinderbuch, komplex schon, aber nicht kompliziert, dazu in lesefreundlichen Lettern auf Volumenpapier gedruckt. So richtig zum Verschleckern also an ein, zweikurzweiligen Nachmittagen." (Bulletin Jugend&Literatur) "... sprüht nur so von außergewöhnlichen Einfällen. Ein Muss für alle Fantasiesüchtigen." (Zeitung zum Sonntag, Freiburg) "Diese Geschichte hat mit Fug und Recht die höchsten amerikanischen Jugendliteraturauszeichnungen bekommen." (Süddeutsche Zeitung)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.11.2000

Bestsellerliste
Kinderbücher
November
1. - 4.  JOANNE K. ROWLING: Harry Potter. Bd. 1- 4. Carlsen, 26 Mark. Bd. 3: 30 Mark, Bd. 4 : 44 Mark (ab 10 Jahre). Zauberei, Freundschaft, Internatsleben: ein Feuerwerk der Fantasie.
5. LOUIS SACHAR: Löcher. Beltz & Gelberg, 26 Mark (ab 14 Jahre). Der Familienfluch wird gebannt, als ein dicker, unglücklicher Junge bizarre, gefährliche Abenteuer mit Mut und viel Gefühl besteht. 6. CORNELIA FUNKE: Die wilden Hühner und das Glück der Erde. Dressler, 19,80 Mark (ab 10 Jahre). Die Mädchenbande erlebt eine aufregende Zeit auf einem Pferdehof. 7. GERHARD HADERER / LEO LUKAS: Jörgi, der Drachentöter. Ueberreuter, 29,80 Mark (ab 12 Jahre). Österreichische Politsatire als Bilderbuch. 8.  SÖREN OLSSON / ANDERS JAKOBSSON: Berts allerletzte Katastrophen. Oetinger, 18,80 Mark (ab 12 Jahre). Die pubertären Spinnereien des gehemmten Knaben sind für Jugendliche ein Kultbuch. 9. WOLFGANG HOHLBEIN: Der Rabenritter. Ueberreuter, 39,80 Mark (ab 12 Jahre). Fantasy-Roman. 10. LIEVE BAETEN:Kleiner, schrecklicher Drache. Oetinger, 22 Mark (ab 3 Jahre). Zwei Kleine schließen ein vergnügliches Bündnis gegen die Großen.
Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (AvJ). Erstellt von Campo-Data-Book, auf der Basis der Nennungen von 1000 Kinderbuchabteilungen im Buchhandel.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Sagenhaft skurriler Jugendroman, den man wirklich gelesen haben muss."
ARD

"Dieses Buch ist unglaublich urkomisch und traurig zugleich."
Märkische Allgemeine

"Die Handlung ist einfach schräg und zum Heulen komisch. Die Charakterisierungen der Hauptfiguren sind treffend gelungen. Sachar hat mich als junge Leserin mit seinem einfachen geradlinigen Erzählstil überzeugt."
Nordkurier/Treptow Tageblatt

"Löcher ist spannend, romantisch und von einer unaufdringlichen, feingesponnenen Weisheit."
FAZ

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2000

Länge, Breite, Tiefe je einsfünfzig
Skurril, intelligent und trocken wie der Wüstensand: Louis Sachars Jugendroman "Löcher"

Das Lieblingswort aller Verlierer ist "wenn". Wenn, ja wenn, beginnt das Lied, das Stanley seinen Vater als Kind so gern singen hörte. Wenn in grauer Vorzeit nicht einer ihrer Urahnen dieses Schwein gestohlen hätte, zum Beispiel, wäre alles anders gekommen. Dann läge nicht dieser Fluch des Mißerfolgs auf der Familie, dann wäre Papa ein berühmter Erfinder und Stanley hätte man nicht wegen Diebstahls verknackt - unschuldig, versteht sich. Aber so sitzt Stanley in der Besserungsanstalt ein, und dort gräbt er Löcher. Einsfünfzig tief und einsfünfzig weit und jeden Tag genau eines. Abertausende solcher Löcher klaffen bereits am Green Lake, an dem gar nichts grün ist. Es gibt allerdings auch keinen See.

Wo Stanley und seine schwer erziehbaren Kumpel graben, gibt es in alle Himmelsrichtungen nichts als Wüste, flirrende Hitze und gelb gefleckte Eidechsen. Der Biß dieser Tiere ist tödlich, sie sind allergisch gegen Zwiebeln, und sie treiben sich gern in - na, wo wohl - tiefen Löchern herum. Graben, so rechtfertigen die Betreiber des Lagers die Existenz der Löcher, bildet den Charakter. Das ist natürlich Quatsch, denkt der Rezensent, da steckt mehr dahinter, und so macht er sich Gedanken über die Metaphysik des Loches und darüber, was Louis Sachar uns mit alldem scheinbar planlosen Geschaufel wohl sagen will. Glücklicherweise will Sachar hauptsächlich eines: uns mit einer Geschichte in Trance versetzen, die strahlt, anrührt und begeistert. Und deshalb läßt er Stanley beim Graben etwas finden.

"Löcher" ist eines jener Bücher, über deren Inhalt man kaum ein Wort verlieren darf, weil man sonst automatisch zum Spielverderber wird. Daher nur so viel: Hier geht es um Kostbareres als um den Schatz, den Stanley schließlich ausgräbt. Es geht um die ganz großen, schicksalhaften Dinge.

"Löcher" erzählt eine Geschichte, die vor mehr als hundert Jahren begann, eine Geschichte von Ehre und Gewissen, von Schuld und Sühne, von Liebe und Tod, Bestimmung und Erlösung. Eine ganz und gar altmodische Sache also. Ein Märchen, eine Familiensaga mit mythologischen Zügen. Weil ein Märchen alles darf, kommt der Leser gar nicht auf den Gedanken, sich über die vielen Löcher zu wundern. Oder über die vielen Zwiebeln. Noch nicht einmal über diese Frau, die sich die Nägel mit Klapperschlangengift lackiert, um damit ihren Schutzbefohlenen das Gesicht zu zerkratzen. Überhaupt gibt es hier jede Menge Groteskes, Absurdes, Grausames, Skurriles. Die wunderbare Schlußszene des Buches liest sich, als hätte Quentin Tarantino eine seiner bitterbösen Geschichten für eine Schülerzeitung verfaßt (und darin alle Waffen durch gelb gefleckte Eidechsen ersetzt.)

Man mag gar nicht daran denken, was daraus hätte werden können: vermeintlich böse Jungen mit goldenen Herzen in der Besserungsanstalt, pädagogisch betüddelt von einem gutmenschelnden RobinWilliams-Verschnitt - nach genau diesem Muster sind derlei Erzählungen sonst gern zugeschnitten. Tatsächlich gibt es sie auch hier, die sattsam bekannten Mannbarkeitsrituale, die Freundschaft mit dem berühmten Außenseiter, die bösen, bösen Lagerleiter. Doch Sachar handelt all das wie nebenher ab; was schon tausendmal erzählt wurde, nimmt er einfach mit und stellt es geschickt in den Dienst seiner Geschichte. Seiner Hauptfigur Stanley fehlt wirklich alles, was amerikanische Helden normalerweise ausmacht. Er ist zu dick, von eher intuitiver als analytischer Intelligenz, und wo andere gegen ihr Schicksal aufbegehren würden, läßt er einen vorsichtigen, aber überaus gesunden Pragmatismus walten. Er versteht es, die Dinge des Lebens von mehr als nur einer Seite zu sehen - wundert es da, daß ihm die Rolle desjenigen zufällt, der die Familie von ihrem Fluch erlöst?

"Löcher" ist spannend, romantisch und von einer unaufdringlichen, feingesponnenen Weisheit. Sachar versteht es, die Wüste mit drei Sätzen so zu beschreiben, daß dem Leser noch Seiten später die Zunge am Gaumen klebt. Mit knappen Mitteln baut er eine Atmosphäre auf, die nur einem Ziel verpflichtet ist: Sein Held hat darin zu arbeiten, zu leben, zu atmen. Da ist nichts Prätentiöses, da ist kein Wort zuviel. Als Dreingabe findet sich ein Humor, der so fein wie Wüstensand ist und mindestens ebenso trocken. Einziger Vorwurf: Etwas knapper bemessene Fußmärsche durch die Wüste hätten es auch getan. Aber sonst: fünf von fünf Schaufeln. Löchern. Echsen. Sternen.

ANDREAS STEINHÖFEL.

Louis Sachar: "Löcher - Die Geheimnisse von Green Lake". Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2000. 296 S., geb., 26,- DM. Ab 12 Jahre.

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