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»Isabel Allende zu lesen heißt den Duft Lateinamerikas zu riechen, eine Großfamilie kennen zu lernen und mit skurrilen Geschichten überhäuft zu werden ... Wer etwas über Geschichte und Politik Chiles, über die Menschen des Landes erfahren möchte und nicht zuletzt über Allendes außergewöhnliche Familie: Die Autorin erzählt es ... Mit so viel Aufrichtigkeit, Sprachwitz, Humor und Ironie, daß es eine Freude ist.« Kölner StadtanzeigerCharmant und schwungvoll erzählt Isabel Allende von ihrer Heimat, jenem langgestreckten Land am Rand der Welt, das sie nach dem Militärputsch 1973 verlassen mußte.…mehr

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Produktbeschreibung
»Isabel Allende zu lesen heißt den Duft Lateinamerikas zu riechen, eine Großfamilie kennen zu lernen und mit skurrilen Geschichten überhäuft zu werden ... Wer etwas über Geschichte und Politik Chiles, über die Menschen des Landes erfahren möchte und nicht zuletzt über Allendes außergewöhnliche Familie: Die Autorin erzählt es ... Mit so viel Aufrichtigkeit, Sprachwitz, Humor und Ironie, daß es eine Freude ist.« Kölner StadtanzeigerCharmant und schwungvoll erzählt Isabel Allende von ihrer Heimat, jenem langgestreckten Land am Rand der Welt, das sie nach dem Militärputsch 1973 verlassen mußte. Ausgehend von ihrer eigenen Geschichte und der ihrer Familie schreibt sie vom Stolz, von der Großzügigkeit und der Borniertheit ihrer Landsleute, von Machos und mutigen Frauen, von all dem, was ihr Chile liebenswert und unausstehlich macht - vor allem aber davon, was es bedeutet, ein Land zu verlieren und ein Zuhause zu finden.
Autorenporträt
Isabel Allende, geboren 1942 in Lima, ist eine der weltweit beliebtesten Autorinnen. Ihre Bücher haben sich millionenfach verkauft und sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. 2018 wurde sie - und damit erstmals jemand aus der spanischsprachigen Welt - für ihr Lebenswerk mit der National Book Award Medal for Distinguished Contribution to American Letters ausgezeichnet. Isabel Allendes gesamtes Werk ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Rezensionen
»Isabel Allende zu lesen heißt, den Duft Lateinamerikas zu riechen, eine Großfamilie kennenzulernen und mit skurrilen Geschichten überhäuft zu werden ... Wer etwas über Geschichte und Politik Chiles, über die Menschen des Landes erfahren möchte und nicht zuletzt über Allendes außergewöhnliche Familie: Die Autorin erzählt es ... mit so viel Aufrichtigkeit, Sprachwitz, Humor und Ironie, daß es eine Freude ist.« Kölner Stadt-Anzeiger 20230724

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.11.2006

Vom Geisterhaus ins Seniorenheim
Isabel Allendes Lebensroman
Wenn das Werk vollbracht ist, hat der Künstler zu schweigen – darauf wollte sich das Publikum zum Leid der Theoretiker noch zu keiner Zeit so recht einlassen. Das Verhältnis von Leben und Literatur kann eine verdammt interessante Angelegenheit sein. Die Frage, was an einem Buch, einem Kunstwerk tatsächlich Schöpfung ist und was nur das dem Leben Abgeschöpfte, wird deshalb immer wieder neu gestellt. Am liebsten natürlich dem Autor persönlich, selbst wenn der dazu gar nichts Wesentliches zu sagen vermag. Dichterlesungen funktionieren allein aus diesem Grund. Sie scheitern, wenn der Autor glaubt, es ginge nicht um ihn als Mensch, sondern um sein neues Buch. Vom Publikum wird die Lesung als Teil des Rituals eher billigend in Kauf genommen. Soll die Sache wirklich gelingen, muss sich der Autor schon ein paar irdische Details abringen lassen – und nachher leibhaftig unterzeichnen.
Für ihre weltweise – und nur ein kleines bisschen eitle – Ehrlichkeit kann man die Schriftstellerin Isabel Allende deshalb kaum genug loben: „Fast alle Leben ähneln sich”, schreibt die Chilenin in ihrem neuen Buch „Mein erfundenes Land”, „ich habe mich darum bemüht, den kleinen Begebenheiten meines Lebens Glanz zu verleihen, und so meine eigene Legende geschaffen, damit ich dereinst, wenn ich im Seniorenheim auf den Tod warte, etwas habe, womit ich die anderen alten Leutchen unterhalten kann.” Darum geht es. Aber auch wenn das erst einmal nicht gerade viel zu sein scheint, ist es am Ende wohl doch das Allerschwierigste. Und es ist der Autorin des 1982 erschienen Weltbestsellers „Das Geisterhaus”, deren Bücher sich inzwischen 35 Millionen mal verkauft haben und in 27 Sprachen übersetzt wurden, gelungen.
Auf gerade einmal 200 Seiten erzählt Isabel Allende komisch und lakonisch, wie das Leben in ihre Bücher findet. Ihr aufregendes Leben, das sie als Nichte des ermordeten sozialistischen Staatschefs Salvador Allende zwang, aus ihrer Heimat Chile zu fliehen, und das sie nach vielen Jahren als Weltnomadin schließlich nach Kalifornien führte, wo sie heute mit ihrem zweiten Mann Willie, einem amerikanischen Anwalt, lebt. Komisch ist „Mein erfundenes Land”, wenn sich die mittlerweile 64-Jährige einen Spaß daraus macht, zu berichten, wie sie 1994 während der Arbeit an „Aphrodite” wochenlange Entdeckungsreisen durch das Schwulenviertel San Franciscos und seine Pornoläden unternahm: „Es ist ein Jammer, daß ich dieses Wissen erst so spät in meinem Leben erwarb, jetzt kann ich es nicht mehr anwenden: Willie hat es abgelehnt, ein Trapez an die Decke zu hängen.” Lakonisch ist das Buch, weil dieser Episode mit bemerkenswerter Schonungslosigkeit das Geständnis folgt, wie sehr ihr damals das Schreiben dabei geholfen habe, die Depression zu überwinden, in die sie der Tod ihrer Tochter gestürzt habe, die nach langem Koma an einer seltenen, genetisch bedingten Krankheit gestorben war.
Subtil ist das alles nicht. Eher handfest, zupackend, temperamentvoll. Keine Frage bleibt offen: „Dieses Buch hat mir geholfen zu verstehen, daß ich mich nicht entscheiden muß: Ich kann mit einem Fuß hier und mit dem anderen dort stehen, schließlich gibt es Flugzeuge. Fürs erste ist Kalifornien mein Zuhause und Chile das Land meiner Sehnsucht.” So schreibt Isabel Allende: für ihre Leser. Dass dabei eine kurzweilige Mischung aus Homestory, Werkstattbericht und Selbstvergewisserung herauskommt, aber nicht unbedingt große Literatur, ist deshalb ein Vorwurf, der nicht trifft. Zur Welt-Literatur, Literatur dieser Welt, wird das Buch, werden ihre Bücher durch ihr Leben.
Als Autorin von einigem Format hat sie trotz aller Nabelschau eine fiktionale Hintertür offen gelassen: „Glauben Sie nicht alles, was ich sage, ich neige zum Übertreiben.” Das Wesentliche ihrer Reise durch diese Welt sei nicht in ihrer Biographie oder ihren Büchern nachzulesen, „es vollzog sich fast unmerklich in den verborgenen Kammern des Herzens.” Ein Gemeinplatz? Sicher. Ein einfacher Trick? Gewiss. Und doch nichts anderes als die Signatur der leibhaftigen Erzählerin.
JENS-CHRISTIAN RABE
„Das Schreiben half ihr, die Depressionen zu überwinden.”
Isabel Allende
Mein erfundenes Land
Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006. 202 Seiten, 16,80 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.09.2006

Chile, du hattest es besser
Halb wahr, halb erfunden: Isabel Allende besichtigt ihre Heimat

Nach vielen in zahlreichen Ländern gut verkauften Romanen, von denen allerdings nur der erste, "Das Geisterhaus", ein literarisches Meisterwerk ist, veröffentlicht Isabel Allende jetzt ein Buch über ihr Land Chile. Ob Chile nun ihre Heimat ist, fragt sich die als Tochter eines Diplomaten im peruanischen Lima geborene und jetzt in Kalifornien lebende Autorin gleich zu Beginn mehrmals. Gefragt, woher sie komme, sagt sie heute meistens, sie sei Amerikanerin, weil dieses Wort ja eigentlich den Süden wie den Norden des Kontinents umfaßt, ihr Geburtsland Chile ebenso wie das Land ihres derzeitigen Ehemannes und ihrer Kinder, die Vereinigten Staaten, einschließt.

Als Schriftstellerin wurde Isabel Allende bekannt, als sie sich auf Arbeitssuche im spanischen Exil befand und 1983 als eine verschüchtert wirkende junge Frau im Internationalen Presseklub in Madrid ihren ersten Roman "Das Geisterhaus" vorstellte. Der Roman wurde schnell zu einem Welterfolg, doch Arbeit als Journalistin fand Isabel Allende in Spanien damals nicht. In Chile war sie bis zu dem Putsch des Generals Pinochet, der ihren Onkel, den Präsidenten Salvador Allende, in den Tod schickte und dem Land eine lange Diktatur bescherte, eine erfolgreiche Journalistin, vor allem als Autorin von Fernsehdokumentationen und politisch-sozialen Reportagen für Zeitschriften.

Von Madrid aus ging Isabel Allende nach Venezuela und recherchierte von dort aus für ihren zweiten Roman, "Von Liebe und Schatten", der in seinen besten Teilen eine zeitgeschichtliche Reportage ist; er handelt von der Aufdeckung der Massengräber der von Pinochets Putschisten ermordeten Demokraten, den damals wieder verfolgten Emigranten aus dem Spanischen Bürgerkrieg, von sehr bösen und überaus guten Menschen. Die Schwarzweißmalerei in den Charakteren und eine oft übersteigerte Sentimentalität hat die Kritik den späteren, ebenfalls sehr erfolgreichen Romanen immer vorgehalten.

"Mein erfundenes Land" nennt Isabel Allende ihr Buch über Chile - erfunden, weil sie lange Zeit hindurch die Ereignisse ihres Lebens in Chile verdrängt hatte und sich jetzt in ihrem Gedächtnis das Land neu erfinden muß. Das terroristische Attentat auf die Zwillingstürme am 11. September 2001 ließ sie sich dem Land ihres Mannes, den Vereinigten Staaten, näher fühlen. Doch erinnert sie wie auch andere chilenische Schriftsteller, so Ariel Dorfman, dieser Tag an einen anderen Dienstag, den 11. September: den im Jahre 1973, als in Chile die Militärs mit Unterstützung des nordamerikanischen Geheimdienstes CIA putschten und "in einem ebenfalls terroristischen Akt" der chilenischen Demokratie ein Ende setzten. Eine "grausige Koinzidenz" sieht sie in diesen beiden Dienstagen und 11.-September-Tagen, die beide in ihrem Leben zu Wendepunkten wurden. Isabel Allende schreibt in dem Buch über ihre Familie; einige der teilweise recht extravaganten Mitglieder dieser ihrer mütterlichen Familie sind zu Figuren ihrer Romane geworden. Sie schreibt aber auch über ihr langgestrecktes Land, in dem sich auf viertausend Kilometer Länge und nur hundertvierzig Kilometer Breite fast alle Klimazonen der Erde finden. Sie versucht, viele der in ihrem Land verbreiteten Verhaltensweisen aus der Herkunft der Bewohner zu erklären: Das sind vorwiegend Spanier, die "kastilisch-baskische Oberschicht" etwa, die wenigen Indianer im Süden, aber auch Deutsche, die einst nach der gescheiterten Revolution von 1848 aus Süddeutschland nach Chile kamen und sich dort um Valdivia und Osorno herum niederließen, dabei viele ihrer Lebensgewohnheiten und Bräuche bewahrten. Die Nachkommen der ehemaligen schwäbischen und badischen Revolutionäre sind heute extrem konservativ. Die von ihnen bewohnte Region war die einzige, welche bei dem Referendum 1988 mehrheitlich für Pinochet stimmte. Die frühere Colonia Dignidad, von der Isabel Allende auf Seite 51 sagt, sie bestehe noch, gibt es inzwischen nicht mehr. Das hätte man bei der im übrigen sehr korrekten, drei Jahre nach dem spanischen Original erschienenen deutschen Übersetzung berücksichtigen können. Die ehemaligen Verantwortlichen des deutschen Mustergutes, das von Pinochets politischer Polizei als Folterzentrum genutzt wurde, sind inzwischen gefangen oder geflohen.

Der zweite Teil handelt auch von der jüngsten Geschichte Chiles. Da ist nichts mehr erfunden. Isabel Allende gibt eine um Objektivität bemühte Darstellung der Regierungszeit ihres Onkels, des Putsches und der Diktatur Pinochets. Neben den idealistischen Zielsetzungen der Volksfrontregierung (1969 bis 1973) werden deren Irrtümer, vor allem in der Organisation des Landes, erwähnt, aber auch die von Washington unterstützten Sabotageakte und Boykottversuche der reichen Oberschicht. Über Chiles fast undurchlässiges Klassensystem schreibt Allende das, was viele Kenner des Landes wissen, was sich aber viele Chilenen - auch fast alle der aus der Oberschicht kommenden Politiker - nicht eingestehen wollen. In Chile sind die Klassenunterschiede größer als in fast allen anderen Ländern Lateinamerikas; nicht, weil es in Chile mehr Arme gäbe, vielmehr, weil die Reichen dort reicher als anderswo sind.

Im letzten Kapitel erzählt Isabel Allende wieder vorwiegend von sich selbst: von ihrer schwierigen Eingewöhnung in das Leben im venezolanischen Exil, dem Zerbrechen ihrer ersten Ehe, dem Tod der Tochter Paula, der sie in eine schwere Depression stürzt, und ihrer Heilung durch das Schreiben neuer Bücher und das Auffinden ihres zweiten Ehemannes, den ihr einst ihre Großmutter als "Mann ihres Lebens" prophezeit hatte.

Man kann das locker geschriebene Buch als eine Einführung in die Kenntnis des Landes Chile und seiner Menschen lesen; die vielen Freunde der Romane Isabel Allendes werden sich freuen, in "Mein erfundenes Land" viel über die Autorin selber zu erfahren.

Isabel Allende, die sich zur Zeit in Deutschland aufhält, hat sich danach weiterhin mit Chile beschäftigt. Ihr gerade erschienenes Buch "Inés del alma mía" handelt von einer historischen Frauengestalt, der aus der spanischen Extremadura kommenden Näherin Inés Suárez, die dann die Geliebte des Entdeckers Chiles, Pedro de Valdivia, wurde und Santiago de la Nueva Extremadura, das heutige Santiago de Chile, gründete.

WALTER HAUBRICH

Isabel Allende: "Mein erfundenes Land". Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006. 205 S., geb., 16,80 .

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Erfolgsautorin, Journalistin und Exilantin Isabel Allende geht in diesem persönlich gehaltenen Buch der Frage nach, inwiefern Chile, nach Jahren freiwilliger und erzwungener Abwesenheit, eigentlich ihre Heimat ist, so Rezensent Walter Haubrich, der dem Anliegen grundsätzlich wohlgesonnen gegenübersteht. Aus der Erinnerung rekonstruiert Allende ihr Land sowie verdrängte Ereignisse aus ihrer Vergangenheit, die von der Pinochet-Diktatur nicht zu trennen ist. Den 11.September 1973, als das Militär in Chile die Macht an sich riss, beschreibt sie als einen "ebenfalls terroristischen Akt", der eine "grausige Koinzidenz" zum 11. September 2001 aufweist. Auf Umwegen, über die Geschichte, die Herkunft der Einwohner und die eigentümliche Geografie Chiles nähert sich Allende der Gegenwart und ihrer persönlichen Biografie. Ein locker geschriebenes, kenntnisreiches und unterhaltsames Buch, und das nicht nur für Allende-Fans, schließt Haubrich.

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