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Das Werk des Malers Carl Spitzweg kennen viele, sein Leben jedoch lernt man erstmals in Asta Scheibs großer Romanbiographie kennen.
Seit seiner Kindheit träumt Carl Spitzweg von der Malerei. Erst als er seiner großen Liebe Clara begegnet, setzt er seinen Traum in die Tat um. Er ist studierter Apotheker und als Maler Autodidakt. Er gilt als witzig, liebenswürdig und großzügig. Seiner Maxime "Lieben ja, heiraten nie" folgt der in späteren Jahren berühmte Maler sein Leben lang. Und ja, es gab sie für ihn, die große Liebe. Mit Clara erlebt Spitzweg unverhofft eine Zeit tiefer Leidenschaft. Doch…mehr

Produktbeschreibung
Das Werk des Malers Carl Spitzweg kennen viele, sein Leben jedoch lernt man erstmals in Asta Scheibs großer Romanbiographie kennen.

Seit seiner Kindheit träumt Carl Spitzweg von der Malerei. Erst als er seiner großen Liebe Clara begegnet, setzt er seinen Traum in die Tat um.
Er ist studierter Apotheker und als Maler Autodidakt. Er gilt als witzig, liebenswürdig und großzügig. Seiner Maxime "Lieben ja, heiraten nie" folgt der in späteren Jahren berühmte Maler sein Leben lang. Und ja, es gab sie für ihn, die große Liebe. Mit Clara erlebt Spitzweg unverhofft eine Zeit tiefer Leidenschaft. Doch Clara stirbt. Carl Spitzweg zieht sich zurück in seine Malerei, reist, um Bilder zu sehen, malt um sein Leben - und wird zum malenden Chronisten des 19. Jahrhunderts. Einfühlsam zeichnet Asta Scheib das Porträt eines außergewöhnlichen Menschen und Künstlers.
Autorenporträt
Scheib, AstaAsta Scheib arbeitete als Redakteurin bei verschiedenen Zeitschriften, bevor sie in den achtziger Jahren ihren ersten Roman veröffentlichte. Sie gehört heute zu den bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen. Ihr Roman Eine Zierde in ihrem Hause. Die Geschichte der Ottilie von Faber-Castell wurde zum gefeierten Bestseller. Bei Hoffmann und Campe erschienen zahlreiche Romane, u.a. In den Gärten des Herzens, Die Leidenschaft der Lena Christ, Sonntag in meinem Herzen. Das Leben des Malers Carl Spitzweg und ihr großer Erfolg Das Schönste, was ich sah, eine Romanbiographie über den Maler Giovanni Segantini. Asta Scheibs Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Autorin lebt in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.2013

Lippen wie Pomeranzenburgunder

War das Biedermeier etwa nur eine Erfindung? Asta Scheib wagt sich mit einer kühnen Romanbiographie an Leben und Werk des Malers Carl Spitzweg.

Romanbiographien sind ein zwiespältiges Genre, da realitätstreu und fiktional zugleich. Und so kann der wissbegierige Leser oft kaum unterscheiden, ob er gerade recherchierte und wahrheitsgetreu geschilderte Stationen einer Lebensreise vor sich hat - oder irgendein biographisches Ereignis, das sich freilich nur im Kopf eines erfindungsreichen Autors abgespielt haben kann. Im Idealfall mag es zwar gelingen, der Wahrheit eines Lebens mit viel erzählerischer Phantasie näherzukommen, und genau das hat Asta Scheib in ihrem jüngsten Werk, "Sonntag in meinem Herzen - Das Leben des Malers Carl Spitzweg", auch versucht. Aber ihre Neigung zu literarischer Fiktion bekommt diesem Buch leider nicht immer gut. Gern hätte man etwa auf den Bericht der kläglich misslungenen Hochzeitsnacht seiner Eltern im Jahre 1804 mit den peinlichen Details verzichtet, der ja sexualhistorisch interessant sein mag, zur Vita von Carl Spitzweg (1808 bis 1885), dem zweiten Sohn des Paares, aber keinen Erkenntniswert bietet.

Eher betulich wird hingegen Carls Kindheit und Jugend in der großbürgerlichen Münchner Familie und das biedermeierliche Lokalkolorit der Stadt beschrieben. Die Mutter stirbt früh. Der strenge Vater hält von den künstlerischen Neigungen des Sohnes nichts und schickt ihn schon früh zur Lehre in die Königlich-Bayerische Hofapotheke. Drei Jahre später beginnt Carl neben der praktischen Ausbildung mit dem Studium der Pharmazie, Botanik und Chemie an der Münchner Universität, das er, inzwischen Provisor in der Straubinger Apotheke, 1932 mit Auszeichnung abschließt.

Ziemlich poetisch gerät die Lektüre seiner Begegnung mit einer wunderschönen jungen Dame: "Das frühe Abendlicht, das durch die Fenster in die Kutsche schien, warf einen puderigen Schimmer auf Clara, so dass sie aussah wie eine Fee." Und schon ein paar Seiten später küsste er "Claras volle Lippen, die nach Himmel schmeckten und nach Pomeranzenburgunder". Als seine große Liebe nach schwerer Krankheit stirbt, ist Carl Spitzweg ein gebrochener Mann. Bei einer Kur in Bad Sulz lernt er den Künstler Christian Heinrich Hanson kennen, der ihn in seiner Entscheidung bestärkt, sich künftig nur noch der Malerei zu widmen. Und von seinem neuen Leben als überaus produktiver und erfolgreicher Künstler handelt die zweite, lohnendere Hälfte des Buches.

Spitzweg wird von Hanson in die Münchner Künstlerkreise eingeführt, lernt zahlreiche Maler, etwa Eduard Schleich und Moritz von Schwind, kennen, die seine Freunde werden. Sein berühmtestes Gemälde, "Der arme Poet", bietet er 1839 dem Münchner Kunstverein an, es wird aber abgelehnt. Eine bittere Pointe am Anfang der steilen Karriere eines Malers, dessen Gemälde bald nicht nur in Deutschland heißbegehrt sind. Die Autorin beschreibt aber auch, wie Spitzweg in einem Gespräch mit Moritz von Schwind die Befürchtung geäußert habe, seine Bilder würden oft gründlich missverstanden, so dass künftige Generationen an eine gute alte Zeit glauben würden, und konstatiert, seine gemalte Welt sei genauso erfunden wie der Begriff des Biedermeier. Als Alternative zu Asta Scheibs Buch über das laut Klappentext "bislang kaum bekannte Leben Carl Spitzwegs" sind im Übrigen die auf solche O-Töne verzichtenden Biographien des Malers in vielen reichbebilderten Monographien und Katalogen zu empfehlen.

KONSTANZE CRÜWELL

Asta Scheib: "Sonntag in meinem Herzen". Das Leben des Malers Carl Spitzweg. Roman.

Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2013. 493 S., geb., 21,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Um Leben und Werk Carl Spitzwegs kennenzulernen, greift Konstanze Crüwell anstatt zu Asta Scheibs Romanbiografie lieber zu den einschlägigen Monografien und Katalogen. Scheib nämlich schreibt Crüwell allzu fantasiereich, sodass die Rezensentin mitunter nicht weiß, was nun Wahrheit, was Scheibsche Erfindung ist. Zudem kommen Details vor, auf die Crüwell gerne verzichtet hätte, da sie für Spitzwegs Vita irrelevant sind. Interessanter wird das Buch für die Rezensentin erst im zweiten Teil, wo die Autorin den erfolgreichen Künstler Spitzweg behandelt. Doch da schwirrt der Rezensentin schon der Kopf von zu viel Poeterei.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Einfühlsam zeichnet Asta Scheibdas Porträt eines außergewöhnlichen Menschen und Künstlers.« Oberbergische Volkszeitung, 28.09.2013