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München. Eine Stadt in Biographien - Eine Stadt wird nicht nur von Gebäuden und Straßenzügen geprägt, die Identität von München entsteht erst mit den Geschichten seiner Bewohner. Denn was wäre die Stadt ohne Ludwig I., Franz von Lenbach oder Karl Valentin? 20 ausgewählte Biographien zeichnen ein lebendiges, historisches wie auch aktuelles Bild der Stadt. Die Porträts werden durch Adressen ergänzt, die eine Stadterkundung auf den Spuren der porträtierten Personen ermöglichen. Zudem lädt die farbige Bebilderung mit aktuellem wie historischem Bildmaterial zum Selbstlesen und weiterverschenken…mehr

Produktbeschreibung
München. Eine Stadt in Biographien - Eine Stadt wird nicht nur von Gebäuden und Straßenzügen geprägt, die Identität von München entsteht erst mit den Geschichten seiner Bewohner. Denn was wäre die Stadt ohne Ludwig I., Franz von Lenbach oder Karl Valentin? 20 ausgewählte Biographien zeichnen ein lebendiges, historisches wie auch aktuelles Bild der Stadt.
Die Porträts werden durch Adressen ergänzt, die eine Stadterkundung auf den Spuren der porträtierten Personen ermöglichen. Zudem lädt die farbige Bebilderung mit aktuellem wie historischem Bildmaterial zum Selbstlesen und weiterverschenken ein. Zur hochwertigen Ausstattung gehören der Leineneinband und das Lesebändchen.
Dieser Band umfasst Porträts von: Max II. Emanuel von Bayern, Benjamin Thompson, Graf von Rumford, Ludwig I. von Bayern, Franz von Lenbach, Ludwig II. von Bayern, Franziska zu Reventlow, Richard Strauss, Thomas Mann, Franz Marc, Kurt Eisner, Frank Wedekind, Oskar Maria Graf, Karl Valentin, Sophie Scholl, Sigi Sommer, Franz Josef Strauß, Gerhard Polt, August Everding, Rainer Werner Fassbinder, Franz Beckenbauer.
Autorenporträt
Franziska Sperr studierte Politikwissenschaft und arbeitet heute als freie Journalistin, Übersetzerin und Autorin. Sie ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland und lebt mit ihrer Familie am Starnberger See.

Norbert Lewandowski, Träger des Theodor-Wolff-Preises, lebt in München. Er ist Buchautor, Journalist für namhafte deutschsprachige Magazine und Herausgeber des belletristischen Reise-Reihe MERIAN Porträts.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.06.2013

Salopp geplaudert

Die gute Nachricht: Ein Fernsehkoch ist nicht unter den zwanzig Münchnern dieses Buchs. Ansonsten begegnet man jenem kanonischen Personal, das immer für eine Hagiografie der Landeshauptstadt herhalten muss: Ludwig eins und zwei, dem Gesellschaftsmaler Lenbach, der Skandalnudel Reventlow, dem blödelnden Hypochonder Valentin, einem Lübecker, der bei Pringsheims einheiratete, Sophie Scholl als Ikone des Widerstands in der beschämenden "Hauptstadt der Bewegung", dem Berufsoberbayer Oskar Maria Graf, Amigo Strauß, schließlich einem Fußballer aus Giesing. Fraglos sind sie alle mit München verbunden. Aber es gibt eben viele Persönlichkeiten, die für die Stadt nicht minder bedeutend sind, deren Geschichte nur niemand mehr erzählt. Dabei muss man nicht einmal den österreichischen Hobbymaler bemühen, der in München mit Hilfe einflussreicher Gönner zur Marke Adolf Hitler aufgebaut wurde. Sein Mäzen Ernst Hanfstaengl, genannt "Putzi", lohnte zum Beispiel angesichts der schrillen Biografie näherer Betrachtung. Ebenso Familie Heinemann, die bis zur Zwangsenteignung im Jahr 1939 eine der bedeutenden deutschen Kunsthandlungen führte. Wiederzuentdecken gäbe es den Architekten Hans Döllgast, der die Alte Pinakothek vor dem behördlich genehmigten Abriss gegen alle Widerstände verteidigte, mit seinem "Journal retour" literarisch eindrucksvolle Memoiren hinterließ und als Lehrer an der Technischen Universität eine ganze Architektengeneration prägte. Oder den Schriftsteller Walter Kolbenhoff: Seine Wohnung in der Schellingstraße wurde nach 1945 zum Treffpunkt junger Intellektueller und ein Gründungsort der Gruppe 47. Wenn die Autorin wenigstens die Fakten richtig wiedergeben würde. Aber in der Melange aus etwas Geschichte und vielen Geschichtchen auf Boulevardebene geht beim saloppen Plaudern schon mal was daneben: Der 1919 ermordete Kurt Eisner etwa konnte schwerlich für die Beendigung des Zweiten Weltkriegs eintreten. Verklärende Klischees, aus denen sich das Selbstbewusstsein dieser Stadt zum Gutteil speist, durchziehen alle Geschichten. Bekanntes wird nur ironisch umerzählt. Das macht die Lektüre nicht weniger fad. Die Texte haben gerade soviel Niveau, dass sie nicht völlig banal wirken und trotzdem sofort konsumierbar sind. Vielleicht treffen sie damit den Ton des globalisierten Lifestyles in Deutschlands Kapitale solventer Singles.

rmb

"München. Eine Stadt in Biographien" von Franziska Sperr. Merian porträts. Travel House Media, München 2013. 174 Seiten. Gebunden, 16,99 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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" Das Buch richtet sich an alle, die nicht nur München, sondern auch schöne Bücher lieben. " Mittelbayerische Zeitung