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Eine Liebeserklärung an Deutschland der jüdischen Autorin Lena Gorelik in ihrem semi-autobiografischen Text »Lieber Mischa« wirft die Frage auf, ob der Holocaust noch immer Ausgangspunkt und zentrales Merkmal des Selbstverständnisses der gegenwärtigen bzw. dritten jüdischen Schriftsteller_innengeneration in Deutschland ist. Neben Goreliks Werk werden auch »Vielleicht Esther« von Katja Petrowskaja und »Der Russe ist einer, der Birken liebt« von Olga Grjasnowa auf diese Frage hin untersucht. Die drei jüdischen Schriftstellerinnen sind aus Osteuropa zugewandert, leben in Deutschland und schreiben…mehr

Produktbeschreibung
Eine Liebeserklärung an Deutschland der jüdischen Autorin Lena Gorelik in ihrem semi-autobiografischen Text »Lieber Mischa« wirft die Frage auf, ob der Holocaust noch immer Ausgangspunkt und zentrales Merkmal des Selbstverständnisses der gegenwärtigen bzw. dritten jüdischen Schriftsteller_innengeneration in Deutschland ist. Neben Goreliks Werk werden auch »Vielleicht Esther« von Katja Petrowskaja und »Der Russe ist einer, der Birken liebt« von Olga Grjasnowa auf diese Frage hin untersucht. Die drei jüdischen Schriftstellerinnen sind aus Osteuropa zugewandert, leben in Deutschland und schreiben auf Deutsch. Ihre Texte wurden nach 2010 veröffentlicht und gehören dem Genre der Autofiktion an. Die Analyse der literarischen Identitätskonstruktionen zeigt, dass die in Deutschland den Jüd_innen zugewiesene Sonderrolle als 'Opfer des Holocausts' oder als 'Exot_innen' tendenziell abgelehnt wird und der Wunsch nach einem 'normalen' Leben an deren Stelle tritt. A declaration of love for Germany by the Jewish author Lena Gorelik in her semi-autobiographical text "Dear Mischa" (2011) poses the question whether the Holocaust is still the point of reference and central characteristic of self-conception of the contemporary or third generation of Jewish writers in Germany after 1945. In addition to Gorelik's text, the study analyzes Katja Petrowskaja's "Maybe Esther" (2014) and Olga Grjasnowa's "All Russians Love Birch Trees" (2012). This third generation of authors, publishing after 2010, is part of the 'new' German Jewry, composed mainly of immigrants from the former Soviet Union and their children - a fact which significantly influences contemporary Jewish identity in Germany: The analysis of the literary identities, which the authors constructed for their protagonists, sheds light on current trends in contemporary Jewish life in Germany and demonstrates that these 'new' Jews from the East reject the special status assigned to them as 'victims of the Holocaust' or 'exotic' outsiders. Instead the authors voice the desire for 'normalization' in the German-Jewish relationship in their autofictional texts.
Autorenporträt
Dr. Lydia Heiss unterrichtet als Dozentin für Medienpädagogik an der Universität der Bundeswehr München und arbeitet im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Entwicklung einer App zur Teildigitalisierung der politischen Simulation POL&IS für den Schulunterricht mit. Nach Absolvierung des I. und II. Staatsexamens für das gymnasiale Lehramt in den Fächern Englisch und Geschichte und des M.A. in German Studies und Pädagogik wurde sie an der University of Arizona, USA, und der Universität Leipzig im Fach Transcultural German Studies und Management promoviert.