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Untersucht wird erstens das politische Handeln des Rates gegenüber den Zünften und der Geschlechtergesellschaft, die Perspektive des Rates auf die innenpolitischen Probleme und seine Bewertung des Verhaltens der (Handwerker-)Zünfte, von der er wiederum sein politisches Handeln ableitete. Zweitens werden das Politikverständnis bzw. die politischen Vorstellungen derjenigen Bürger, die nicht anhand der Chronistik zu erfassen sind, in das Blickfeld gerückt: die der Handwerker in den Zünften.
The study looks first at the political measures of the Council vis-à-vis the guilds and the local
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Produktbeschreibung
Untersucht wird erstens das politische Handeln des Rates gegenüber den Zünften und der Geschlechtergesellschaft, die Perspektive des Rates auf die innenpolitischen Probleme und seine Bewertung des Verhaltens der (Handwerker-)Zünfte, von der er wiederum sein politisches Handeln ableitete. Zweitens werden das Politikverständnis bzw. die politischen Vorstellungen derjenigen Bürger, die nicht anhand der Chronistik zu erfassen sind, in das Blickfeld gerückt: die der Handwerker in den Zünften.

The study looks first at the political measures of the Council vis-à-vis the guilds and the local 'mercantile aristocracy', the stance taken by the Council on problems of domestic policy and its evaluation of the behaviour of the (craft) guilds, which in its turn determined the political action it took. The perspective then changes to the political attitudes and notions of those citizens not represented in the chronicles of the time - the craftsmen making up the membership of the guilds.
Vergesellschaftung bzw. das Zusammenleben von Bürgern und Nichtbürgern in den Städten des Mittelalters funktionierte über Werte und Normen, in die alle Einwohner - unabhängig davon, ob sie reiche Patrizier oder Tagelöhner waren - eingebunden waren. Dazu zählten: den Frieden wahren, den Gemeinen Nutzen der Stadt fördern, die bürgerlichen Lasten (Steuerpflicht, Wach-, Kriegs- und Feuerwehrdienst) tragen, der Obrigkeit, den Räten, gehorsame Bürger und Untertanen zu sein. Diese Verpflichtungen gingen die Bürger und Einwohner durch das jährliche feierliche Schwören ihrer Eide ein. Die politischen Einstellungen bzw. das Politikverständnis von einzelnen oder Gruppen entwickelten sich aus der Interpretation dieser Grundwerte im Zusammenhang mit konkreten, die Stadt als ganzes, eine Gruppe oder einen einzelnen unmittelbar betreffenden Ereignissen: Wirtschaftskrisen oder Kriege und daraus resultierende Versorgungsstörungen der Bevölkerung, Seuchenzüge, demographische Veränderungen, aber auch politische Ereignisse, wie beispielsweise der Versuch der Errichtung einer Alleinherrschaft durch eine kleine Gruppe oder einen einzelnen. Auf solche Ereignisse mußte der Rat reagieren, und dazu nahmen die Bürger in vielfältiger Form Stellung. Anhand der folgenden Bereiche des politischen Handelns wird diese Interdependenz für Augsburg untersucht: die Ratspolitik gegenüber den Zünften und der Herrenstube sowie die der Herrschaftsintensivierung des Rates dienenden institutionellen und legitimatorischen Maßnahmen.
Autorenporträt
Jörg Rogge (Prof. Dr. phil.) lehrt Geschichte des Mittelalters an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theorie und Methode der historischen Kulturwissenschaften sowie Politik und Kultur des spätmittelalterlichen Europas.