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Reinhold Messner sichtete ein erstes Exemplar des Yeti - in unseren westlichen Kulturen als der Schneemensch bekannt - auf einer Himalaja-Expedition im Jahr 1986. Seitdem hat er verschiedene Forschungsreisen unternommen, immer auf der Suche nach einer Antwort auf das Rätsel Yeti. In diesem Buch begleiten wir Messner zu den Hütten abgeschiedener Bergstämme, bei denen der Yeti als Vorbote des Unglücks gefürchtet ist, folgen Messner auf den verbotenen Pfaden im östlichen Himalaja, wo er ständig auf der Flucht vor den chinesischen Behörden ist, die Fremden den Zutritt zu den »wilden« Regionen…mehr

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Produktbeschreibung
Reinhold Messner sichtete ein erstes Exemplar des Yeti - in unseren westlichen Kulturen als der Schneemensch bekannt - auf einer Himalaja-Expedition im Jahr 1986. Seitdem hat er verschiedene Forschungsreisen unternommen, immer auf der Suche nach einer Antwort auf das Rätsel Yeti. In diesem Buch begleiten wir Messner zu den Hütten abgeschiedener Bergstämme, bei denen der Yeti als Vorbote des Unglücks gefürchtet ist, folgen Messner auf den verbotenen Pfaden im östlichen Himalaja, wo er ständig auf der Flucht vor den chinesischen Behörden ist, die Fremden den Zutritt zu den »wilden« Regionen Tibets untersagt haben. Doch genau dorthin haben sich die letzten Yeti-Exemplare zurückgezogen. Es ist eine einzigartige Spurensuche, und Messners Ergebnis ist eindeutig: Der Schneemensch lebt - in der Vorstellung der Himalaja-Bewohner und als bedrohte Tiergattung im Osten von Tibet. Die Summe dessen ist der Yeti.

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Autorenporträt
Reinhold Messner, geboren 1944, ist der berühmteste Bergsteiger und Abenteurer unserer Zeit. Als Kletterer, Höhenbergsteiger, Grenzgänger und >Philosoph in Aktion< hat er immer wieder neue Maßstäbe gesetzt. Messner bestieg als erster Mensch alle vierzehn Achttausender, darunter erstmals den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff und allein (>Everest Solo<). 1989/90 gelang ihm zusammen mit Arved Fuchs die Durchquerung der Antarktis zu Fuß. Heute kämpft Reinhold Messner als Autor und Filmemacher für einen ökologisch nachhaltigen Umgang mit der Natur, bewirtschaftet Bergbauernhöfe und gestaltet sein Bergmuseum, das Messner Mountain Museum, mit seinen sechs Standorten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.1998

Anrufung des großen Bären
Reinhold Messner entdeckt den Yeti in den Höhlen der Phantasie / Von Freddy Langer

Der Yeti ein Braunbär, ein "Ursus arctos"? Das klang nach einem schlechten Scherz. Und wer die üble Nachricht überbringt, gilt als Übeltäter. Da konnte Reinhold Messner sich wehren, wie er wollte, und ein ums andere Mal mal erklären, nicht er, sondern die Medien hätten den Menschen mit ihrem Yeti-Bild den Bären aufgebunden - es hatte alles keinen Sinn. Seine Lösung wurde bestenfalls mit einem Stirnrunzeln quittiert.

Er hätte es wissen müssen. "Mehr als eine Milliarde Menschen in den Industrieländern dürften heute eine Vorstellung vom Yeti haben", schreibt er schon auf Seite 15 seines jüngsten Buchs, seiner Auseinandersetzung mit der Legende und Wirklichkeit des mythischen, mystischen und mysteriösen Wesens. Und so leicht, wie Messner sich das gedacht haben mag, lassen sich eine Milliarde Menschen ihre Vorstellung offensichtlich nicht nehmen; im Gegenteil. So gering ist ihr Verlangen nach Aufklärung, daß die Zeitschrift "Bunte", der Messner sein Geheimnis eine Woche vor Erscheinen des Buchs "weltexklusiv" anvertraut hatte, auf fünf von sechs Farbdoppelseiten zottelige Monster, schlacksige Affen und gebückte Hominiden zeigte, die in den eisigen Höhen einer unwirtlichen Natur jeweils nur darauf zu warten schienen, erschöpfte Bergsteiger zu erschrecken - und fast wehmütig, so gewann man den Eindruck, schrieb sie darunter: "Alles falsch".

Richtig nämlich soll künftig nur noch sein, was auf drei Farbfotografien wie ein putziger Teddy aussieht, aufgenommen in der weiten Einsamkeit des Himalaja auf einer grünen Wiese, so frisch und leuchtend wie auf einer Alm in der Werbung für Dosenmilch - der Yeddybär. Aufgerichtet, mit offenem Maul und ausgestreckten Pranken, wird freilich er zur Bestie.

Die Argumentation, die Reinhold Messner nun über knapp 180 Textseiten verstreut entwickelt, ist schlüssig und aller Einwände anderer Yeti-Forscher zum Trotz, die auf Übersetzungsfehler hinweisen oder allerhand selbst zusammengetragene, fragwürdige Indizien vorlegen, so überzeugend, daß man sie nur anfangs staunend, am Ende aber fast schon achselzuckend zur Kenntnis nimmt. Der Yeti, sagt Messner, sei eine Erfindung der westlichen Welt. Eine falsch wiedergegebene Legende aus den Höhen des Himalaja, die im Laufe der Zeit von Pilgern und Soldaten, Bergsteigern und Romanautoren so oft ausgeschmückt worden ist, bis sie mit der ursprünglichen Version nichts mehr zu tun hatte. Von Ausländern nach Tibet und Nepal zurückgetragen, wurde das neue Bild dort zu Werbezwecken benutzt und weiter verändert. Wer den Yeti suchte, suchte also nach einem Phantom, einem Wunschbild.

Messner wählte einen anderen Weg als seine Vorgänger. Trotz einer aufrüttelnden Begegnung in einer Sommernacht des Jahres 1986 "irgendwo in Tibet", als ihm "lautlos wie ein Gespenst" im Dickicht eines Rhododendronwaldes "eine Figur, riesengroß, auf zwei Beinen" gegenübertrat, verfolgte er erst in zweiter Linie Fußtritte in Lehm und Schnee. Statt dessen konzentrierte er sich auf die letzten verbliebenen Spuren der ursprünglichen Erzählungen vom Schneemenschen: dem Chemo, Chemong, Dremo, Meti, Schukpa, Migo, Kang-Mi, Almas, Mygio, Isch und Risch und wie das Wesen sonst noch in den versteckten Siedlungen am Dachfirst der Welt genannt wird. Mehr als zehn Jahre lang reiste er dazu immer wieder in jene entlegenen Regionen des Himalaja, wohin noch keine aufgeregten Reporter gelangt sind und auch keine aufregenden Sendungen über Satellit. Dort sprach er mit Nomaden und Mönchen, um Steinchen für Steinchen ein Mosaik zusammenzusetzen, das sehr früh schon die Gestalt eines Bären annahm. Präsentieren jedoch wollte Messner es erst, wenn er das Tier auch auf Fotografien vorlegen könne.

Dabei beweisen seine Aufnahmen nichts als dies: daß Braunbären im Himalaya leben. Und das war, obwohl die Tiere selten sind, scheu und meist nur nachts aktiv, durchaus bekannt. Es wurde sogar schon früher vermutet, daß es sich bei den Funden vorgeblicher Yeti-Spuren um Fußabdrücke, Haare und Kot von Bären handele. Was Messner für sich in Anspruch nimmt, ist deshalb nicht die Entdeckung des Yeti, sondern, "zwei völlig verschiedene Sichtweisen des Phänomens" einander zugeordnet zu haben. Den Yeti abbilden zu wollen, den er als "die Summe aus Wunschdenken, Phantasie, Legende und einem real existierenden Tier" beschreibt, ist schlechterdings unmöglich. Ohne die mythologische Seite sei der Yeti eben immer nur ein Bär.

Doch wenn der Schlüssel zum Geheimnis dieses Tieres ausschließlich im Verhältnis der Bergbewohner zu ihren Bären liegt, dann ist dieses Verhältnis zugleich ein Schlüssel zu ihrem Selbstverständnis. Für sie, sagt Messner, sei er immer schon beides gewesen: Bär, wenn sie ihn tagsüber sahen; die märchenhafte Figur des Berg-, Schnee- oder Bärenmenschen hingegen nachts, im Wald, auf den Weiden und in einer Phantasie, die nicht zuletzt erotische Visionen bis in die Bärenhöhle trägt, den Yeti gleichsam zum eigenen animalischen Spiegelbild macht. Gleichermaßen Ängste wie Sehnsüchte werden auf dieses Wesen projiziert. Unartigen Kindern droht man in Tibet damit, der Yeti würde sie holen. Die Existenz des finsteren Waldmenschen der afrikanischen Legenden bestritten Europäer so lange, bis sie den ersten Gorilla sahen.

Tatsächlich war die entscheidende Frage zum Yeti, so stellt sich nun heraus, nie, ob es ihn gibt, sondern weshalb Menschen an seine Existenz glauben. In der westlichen Welt scheint sich mit der Vorstellung vom Yeti immer die Hoffnung verbunden zu haben, der Vergangenheit gegenüberzutreten: der eigenen Herkunft ins Gesicht schauen zu können. So soll, schreibt Messner, sogar Heinrich Himmler im Rahmen des "Ahnenerbe-Programms" am Yeti interessiert gewesen sein, als könne es sich bei ihm, diesem offensichtlich kälteresistenten Urmenschen, um den vom Himmel herabgestiegenen Ur-Germanen handeln. Himmlers Tibet-Forscher, der SS-Hauptsturmführer Professor Ernst Schäfer, deutete jedoch den Yeti schon damals als Bären.

In den fünfziger und sechziger Jahren vermuteten Kryptozoologen, der Yeti sei ein Abkömmling des ausgestorbenen Riesenaffen Gigantopithecus. Und noch im vorigen Jahr stilisierte ihn der österreichische Schriftsteller Werner Kopacka in seinem Berg- und Abenteuerroman "Im Tal des Yeti" zu einem "Zwischenwesen", nicht mehr Tier, noch nicht Mensch, dem er im Grenzgebiet von Nepal und Tibet am Fuße des Kangchendzönga eine Art Shangri La für Neandertaler entwirft - ein Paradies für Gestalten frei von der Urschuld, aus einer Zeit vor dem Sündenfall. Das macht den Yeti gleichsam zum Gegenstück jener allwissenden, der Menschheit weit überlegenen Außerirdischen der Populärkultur.

Auch Reinhold Messner verzichtet nicht darauf, den Yeti für eigene Absichten zu nutzen. Zunächst ist er ihm Anlaß für ausufernde Beschreibungen mehr und minder kühner Wanderungen in rauhem Gebiet, bei denen er sich selbst mitunter zum Raubtier stilisiert, das dem Geruchsnerv mehr vertraut als dem Augenschein. Dann nutzt er ihn zur Kritik an der chinesischen Politik in Tibet. Und am Ende wird er, als "das wilde Gegenüber des Menschen im Spannungfeld zwischen Zivilisation und Wildnis", schon fast zum Symbol für Messners Plädoyer für die Rettung der letzten Gefahrenräume unserer Welt.

Das alles würde man gern als Vielfalt loben, artete es bei der Lektüre nicht immer wieder zur Plauderstunde aus, voller Anekdoten, vorweggenommener Interviews, kleiner Erinnerungen, ungelöster religiöser Fragen und seltsamer Geschehnisse, die offenbar nie ausbleiben, wenn man sich seltsamen Phänomen widmet: bei einer nächtlichen Begegnung mit dem Raubtier streikt im entscheidenden Moment das Blitzlicht der Kamera; ein anderes Mal ruiniert das Labor die Filme mit Messners ersten Yeti-Aufnahmen. Da kann man sich bisweilen des Eindrucks nicht erwehren, hier werde eine Legende als Gelegenheit zur Arbeit am eigenen Mythos genutzt.

Reinhold Messner: "Yeti". Legende und Wirklichkeit. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1998. 254 S., Abb., geb., 39,80 DM.

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