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Traditionell beschäftigen sich Ethnologen mit Verwandtschaftsnetzwerken, Bräuchen und Mythen bestimmter Gruppen von Menschen. Doch was passiert, wenn wir einen immer größer werdenden Anteil unseres Lebens nicht mehr mit physischer Interaktion, sondern im virtuellen Raum des Internets verbringen? Wenn ein soziales Netzwerk wie Facebook fast 650 Millionen Mitglieder hat? Daniel Miller guckt in seinen Fallstudien, die er - ein Anknüpfungspunkt an die klassische Anthropologie - in Trinidad durchgeführt hat, Facebook-Nutzern über die Schulter. Er trifft einen Mann, dessen Ehe online vor seinen…mehr

Produktbeschreibung
Traditionell beschäftigen sich Ethnologen mit Verwandtschaftsnetzwerken, Bräuchen und Mythen bestimmter Gruppen von Menschen. Doch was passiert, wenn wir einen immer größer werdenden Anteil unseres Lebens nicht mehr mit physischer Interaktion, sondern im virtuellen Raum des Internets verbringen? Wenn ein soziales Netzwerk wie Facebook fast 650 Millionen Mitglieder hat? Daniel Miller guckt in seinen Fallstudien, die er - ein Anknüpfungspunkt an die klassische Anthropologie - in Trinidad durchgeführt hat, Facebook-Nutzern über die Schulter. Er trifft einen Mann, dessen Ehe online vor seinen Augen zerbricht, auf Manager, die ihre gesamte Unternehmensstrategie auf diese Plattform ausgerichtet haben, und auf ältere Menschen, denen Facebook es erlaubt, auch weiterhin am wirklichen sozialen Leben teilzuhaben.
Autorenporträt
Miller, DanielDaniel Miller (geboren 1954) hat in den letzten Jahren eine Reihe vielbeachteter Studien zum globalen Konsumverhalten vorgelegt. Er lehrt Ethnologie am University College in London.

Jakubzik, FrankFrank Jakubzik, 1965 in Kassel geboren, lebt mit seiner Familie in Mainz. Neben Prosa veröffentlichte er zahlreiche Übersetzungen. In der edition suhrkamp erschien zuletzt sein hoch gelobter Erzählungsband In der mittleren Ebene (es 2707).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.03.2012

Facebooks Versprechen

Für Marvin ist Facebook ein großes Flirt-Portal. Den ganzen Tag sitzt er im Büro der Kakaoplantage, die er verwaltet, und checkt die Nachrichten der Frauen, mit denen er in Kontakt steht. Manche schreiben charmante Sätze, die alles bedeuten können, manche schicken ihm auch einen virtuellen Blumenstrauß. Doch keine der Frauen, mit denen Marvin flirtet, und nicht einmal er selbst ist so viel online wie eine: seine Ehefrau. Sie ist von der Vorstellung besessen, dass ihr Mann in dem sozialen Netzwerk einen Seitensprung anbahnt. Ist er nun facebooksüchtig, gar frauensüchtig, ist sie paranoid, oder sind beide schlicht bescheuert? Dieser Frage geht der britische Ethnologe Daniel Miller in einem von sieben Kapiteln über Menschen auf Trinidad nach, die Facebook nutzen. Sieben Beispiele für den Umgang mit dem Netzwerk: An die unterhaltsam erzählten Beispielgeschichten schließt sich ein wissenschaftlicher Teil an, in dem Miller fünfzehn Thesen über Folgen der Facebook-Nutzung aufstellt, von denen einige banal sind ("Facebook hilft den Einsamen"), andere originell ("Facebook verändert unsere Beziehung zum Raum"). Lesenswerter ist das Abschlusskapitel, in dem der Autor über virtuelle Formen von Macht schreibt, die durch Beziehungen in dem Netzwerk ausgeübt werden. Dabei stellt er fest, dass Facebook vor allem die anzieht, die an den Niedergang der Geselligkeit glauben und darauf hoffen, online der Isolation entgegenwirken zu können. Und das sind inzwischen schon 850 Millionen Menschen. (Daniel Miller: "Das wilde Netzwerk". Ein ethnologischer Blick auf Facebook. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012. 219 S., br., 15,- [Euro]). fhau

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