I. Die Aufmerksamkeit, die den Massenmedien von der wissenschaftlichen und politischen Offentlichkeitzuteil wird, ist gro~. Sie entspricht der Bedeutung, die den Medien in "au~engeleiteten" Gesellschaften zu kommt. In den letzten J ahren sind mehr als 10 000 Arbeiten zum Problem der Massenkommunikation erschienen. Organisations- und Er scheinungsform der Medien bilden einen zentralen Gegenstand politischer Auseinandersetzungen. Au~ergewohnliche Publizitat und der Ertrag wissenschaftlicher Bemiihungen stehen jedoch in einem umgekehrten Verhliltnis zueinander. Nur sehr langsam setzt sich in den…mehr
I. Die Aufmerksamkeit, die den Massenmedien von der wissenschaftlichen und politischen Offentlichkeitzuteil wird, ist gro~. Sie entspricht der Bedeutung, die den Medien in "au~engeleiteten" Gesellschaften zu kommt. In den letzten J ahren sind mehr als 10 000 Arbeiten zum Problem der Massenkommunikation erschienen. Organisations- und Er scheinungsform der Medien bilden einen zentralen Gegenstand politischer Auseinandersetzungen. Au~ergewohnliche Publizitat und der Ertrag wissenschaftlicher Bemiihungen stehen jedoch in einem umgekehrten Verhliltnis zueinander. Nur sehr langsam setzt sich in den Sozialwissen schaften die Ansicht durch, da~ das eigene Tun nicht unwesentlich von den jeweiligen gesellschaftlichen Strukturen abhangt und sich daraus auch eine Verantwortung gegeniiber der GeseHschaft ergibt. Eng damit verbunden ist das Problem des Wissenschaftsverstandnisses, das den jeweiligen Untersuchungen zugrunde liegt. Die Forschungspraxis wird von einem Pragmatismus dominiert, der vor allem im Bereich der Massenkommunikation strukturelle Erkenntnisse zugunsten von Einzel fragen vor aHem wirtschaftlicher Interessen verstellt. Die Abhlingigkeiten vom eigenen Gesellschaftsbild, das meist unbewuBt in den Forschungs proze~ mit einflie~t, bleiben wie die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Funktionen der untersuchten Phlinomene in der Regel unreflektiert. Das bislang vorliegende Material der Demokratieforschung allgemein (I) wie das der Massenkommunikationsforschung speziell ist weitgehend durch einen formalen Demokratiebegriff und einen individualist,schen Ansatz gepragt. Dabei stehen die Gesellschaft oder das politische System gar nicht mehr kritisch zur Debatte, sondern der einzelne wird dahingehend untersucht, inwiefern sein Verhalten fUr die Gesellschaft wie fUr ihn selbst "gesund" ist.
Prof. Dr. Ralf Zoll ist Professor für angewandte Soziologie an der Universität Marburg. Schwerpunkte seiner Forschung sind die politische Soziologie und die Soziologie der Räume.
Inhaltsangabe
Die Abhängigkeit der Massenmedien von den Werbeeinnahmen und dem Anzeigenteil.- Zur Ausgangsfragestellung.- Die Bedeutung der Werbung im Spätkapitalismus.- Werbung und Massenmedien.- Anzeigenabhängigkeit und Konjunkturanfälligkeit.- Die Verteilung der Werbeaufwendungen auf die Werbeträger.- Die "Wettbewerbsverzerrung" zwischen Presse und Werbefernsehen.- Die Verteilung des Werbeaufwandes auf die einzelnen Werbeträger.- Die Verteilung der Markenartikelwerbung innerhalb der Werbeträger Zeitung und Zeitschrift.- Markenartikelwerbung und Werbeträgerkombinationen.- Kostendeckungsprinzip und Werbeabhängigkeit.- Kostendeckungsprinzip und Werbeeinnahmen.- Politik in Massenmedien Zum Antagonismus von Presse- und Gewerbefreiheit.- Massenmedien und die Herrschaft des Kapitals.- Die Klassenlage des Publikums und die Herrschaft der Massenmedien.- Information über Politik-Zur journalistischen Deformation der Zeitgeschichte.- Publikumsreaktionen-Resultate der politischen Sozialisation durch die Massenmedien.- Nachbemerkung.- "Tagesschau" und "heute"-Politisierung des Unpolitischen ?.- Zur Problemstellung.- Sechs empirische Thesen zu den Fernsehnachrichtensendungen der ARD und des ZDF.- Zusammenfassung.- Probleme der Parteien- und Verbandskontrolle von Rundfunk- und Fernsehanstalten.- Scheinautonomie der Medien.- System der privilegierten Einflußchancen.- Formen der Einflußnahme und Mechanismen der Anpassung.- Strukturveränderungen.- Kommunikationspolitik ohne Konzept.- Papier-Seelsorge.- "Lebenshilfe" als journalistisches Konzept.- "Institutionalisierung" und wirtschaftliche Zwänge.- Illusionen statt Information.- Sozialtherapeutische Anstalten.- Zur individuellen Bedeutung und gesellschaftlichen Funktion von Werbeinhalten.- Diegesellschaftliche Rolle des Konsumenten.- Die Wirkung von Werbung.- Zur Bedeutung der Werbung für die Individuen.- Die gesellschaftliche Funktion von Reklame.- Zum politischen Potential der Lokalpresse.- Ergebnisse einer Inhaltsanalyse von Lokalteilen.- Dimensionen und Kategorien der quantitativen Inhaltsanalyse.- Die Charakteristika der Lokalteile.- Der absolutistische Charakter der Lokalteile.- Die Arbeitsbedingungen der Lokalredakteure als Vermittlung zwischen Sozialstruktur und Text.- Nachrichten für die geistige Provinz-Zum Strukturdilemma konfessioneller (katholischer) Publizistik.- Quantitative Daten.- Reichweite und binnenkonfessionelle Indoktrinierung.- Scheindifferenzierung und Scheinpluralität.- Kommunikatioristheoretische Vorüberlegungen.- Vermeidungsstrategien in hierarchisierten Sozialsystemen: Organisationslogik als Strukturprinzip.- Marktlogik, Öffentlichkeit und ökonomische Rationalität.- Über zivilisatorische Leitbilder der konfessionellen Subkultur.- Gruppenzentrismus und Sozialpersönlichkeit.- Zur Kommunikationsstruktur der konfessionellen Zeitschriftenpresse: Konsonanzpublizistik.- Traktatliteratur als interessenspezifische Form von Gegenaufklärung.- Die Leserstruktur der konfessionellen Zeitschriftenpresse.- Personenregister.- Verzeichnis der Autoren.
Die Abhängigkeit der Massenmedien von den Werbeeinnahmen und dem Anzeigenteil.- Zur Ausgangsfragestellung.- Die Bedeutung der Werbung im Spätkapitalismus.- Werbung und Massenmedien.- Anzeigenabhängigkeit und Konjunkturanfälligkeit.- Die Verteilung der Werbeaufwendungen auf die Werbeträger.- Die "Wettbewerbsverzerrung" zwischen Presse und Werbefernsehen.- Die Verteilung des Werbeaufwandes auf die einzelnen Werbeträger.- Die Verteilung der Markenartikelwerbung innerhalb der Werbeträger Zeitung und Zeitschrift.- Markenartikelwerbung und Werbeträgerkombinationen.- Kostendeckungsprinzip und Werbeabhängigkeit.- Kostendeckungsprinzip und Werbeeinnahmen.- Politik in Massenmedien Zum Antagonismus von Presse- und Gewerbefreiheit.- Massenmedien und die Herrschaft des Kapitals.- Die Klassenlage des Publikums und die Herrschaft der Massenmedien.- Information über Politik-Zur journalistischen Deformation der Zeitgeschichte.- Publikumsreaktionen-Resultate der politischen Sozialisation durch die Massenmedien.- Nachbemerkung.- "Tagesschau" und "heute"-Politisierung des Unpolitischen ?.- Zur Problemstellung.- Sechs empirische Thesen zu den Fernsehnachrichtensendungen der ARD und des ZDF.- Zusammenfassung.- Probleme der Parteien- und Verbandskontrolle von Rundfunk- und Fernsehanstalten.- Scheinautonomie der Medien.- System der privilegierten Einflußchancen.- Formen der Einflußnahme und Mechanismen der Anpassung.- Strukturveränderungen.- Kommunikationspolitik ohne Konzept.- Papier-Seelsorge.- "Lebenshilfe" als journalistisches Konzept.- "Institutionalisierung" und wirtschaftliche Zwänge.- Illusionen statt Information.- Sozialtherapeutische Anstalten.- Zur individuellen Bedeutung und gesellschaftlichen Funktion von Werbeinhalten.- Diegesellschaftliche Rolle des Konsumenten.- Die Wirkung von Werbung.- Zur Bedeutung der Werbung für die Individuen.- Die gesellschaftliche Funktion von Reklame.- Zum politischen Potential der Lokalpresse.- Ergebnisse einer Inhaltsanalyse von Lokalteilen.- Dimensionen und Kategorien der quantitativen Inhaltsanalyse.- Die Charakteristika der Lokalteile.- Der absolutistische Charakter der Lokalteile.- Die Arbeitsbedingungen der Lokalredakteure als Vermittlung zwischen Sozialstruktur und Text.- Nachrichten für die geistige Provinz-Zum Strukturdilemma konfessioneller (katholischer) Publizistik.- Quantitative Daten.- Reichweite und binnenkonfessionelle Indoktrinierung.- Scheindifferenzierung und Scheinpluralität.- Kommunikatioristheoretische Vorüberlegungen.- Vermeidungsstrategien in hierarchisierten Sozialsystemen: Organisationslogik als Strukturprinzip.- Marktlogik, Öffentlichkeit und ökonomische Rationalität.- Über zivilisatorische Leitbilder der konfessionellen Subkultur.- Gruppenzentrismus und Sozialpersönlichkeit.- Zur Kommunikationsstruktur der konfessionellen Zeitschriftenpresse: Konsonanzpublizistik.- Traktatliteratur als interessenspezifische Form von Gegenaufklärung.- Die Leserstruktur der konfessionellen Zeitschriftenpresse.- Personenregister.- Verzeichnis der Autoren.
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