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"Yemma - Meine Mutter, mein Kind"ist Ben Jellouns bewegende Erzählung von der Alzheimererkrankung seiner Mutter. "Ich habe meiner Mutter zu essen gegeben. Meiner Mutter, meinem Kind. Einen Löffel Milch mit Käse. Wie einem Kind, das mit geschlossenen Augen isst, und meine Hand zittert vor Rührung." Der hier seine an Alzheimer erkrankte Mutter füttert, ist Tahar Ben Jelloun. Und das Kind ist Lalla Fatma, seine alte Mutter, die mit einer Pflegerin zurückgezogen in ihrem Haus in Tanger lebt. Mal verwechselt sie ihn mit ihrem vor dreißig Jahren gestorbenen jüngeren Bruder. Dann mit ihrem ältesten…mehr

Produktbeschreibung
"Yemma - Meine Mutter, mein Kind"ist Ben Jellouns bewegende Erzählung von der Alzheimererkrankung seiner Mutter. "Ich habe meiner Mutter zu essen gegeben. Meiner Mutter, meinem Kind. Einen Löffel Milch mit Käse. Wie einem Kind, das mit geschlossenen Augen isst, und meine Hand zittert vor Rührung." Der hier seine an Alzheimer erkrankte Mutter füttert, ist Tahar Ben Jelloun. Und das Kind ist Lalla Fatma, seine alte Mutter, die mit einer Pflegerin zurückgezogen in ihrem Haus in Tanger lebt. Mal verwechselt sie ihn mit ihrem vor dreißig Jahren gestorbenen jüngeren Bruder. Dann mit ihrem ältesten Sohn Mustafa aus ihrer ersten Ehe mit fünfzehn. Oder sie sieht in ihm nur den kleinen kranken Tahar, den sie in Fes hätschelte. Oder beklagt sich, dass er sie seit seiner (!) Beerdigung nicht besucht hat. Dazwischen Momente von großer Klarsichtigkeit: Von ihrem Bett aus erinnert sie sich an ihre Jugend, ihre Ehen, die Hochzeitsfeste, die Vorbereitungen im Hamman. Eines Morgens bestellt sie Handwerker, die ihr Haus für die Beerdigung schmücken sollen. Dann wieder lacht sie und schminkt sich für ihre drei (verstorbenen) Ehemänner, die sie zum Essen erwartet. Lalla Fatma bevölkert ihr Haus mit Fantomen, Erinnerungen und Halluzinationen. Doch eines Tages bleiben auch die aus. Sie redet nur noch mit sich, singt leise vor sich hin, sagt nichts mehr. Ihr Blick ist leer. Und der Sohn hält ihre Hand, erzählt ihr von seiner Kindheit mit ihr, ihrer Schönheit als junger Mutter - bis auch diese Hautberührung zuviel ist, ihr unerträgliche Schmerzen bereitet.
Autorenporträt
Tahar Ben Jelloun, geboren 1944 in Fès (Marokko), lebt in Paris. Er gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb. 1987 wurde er mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, 2004 mit dem renommierten International IMPAC Dublin Literary Award. Im Jahr 2011 wurde ihm der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis verliehen.
Rezensionen
"Tahar Ben Jelloun gelingt in Rückblenden und Erinnerungssequenzen das Charakterbild einer lebensweisen und in ihrem Glauben verankerten Frau." -- Süddeutsche Zeitung

"Ein bewegendes Buch über eine Krankheit und das Sterben, aber mehr noch über die Hoffnung und das Leben, die Liebe und den Respekt." -- Neues Deutschland

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Einigen Eindruck hat Tahar Ben Jellouns Buch über seine Alzheimer-kranke Mutter auf Rezensentin Eugenie Bott gemacht. Denn der Autor verkehrt darin ihrem Eindruck zufolge auf höchst "wunderliche" Weise das Kranke und das Gesunde - filtere aus den seltsamen Geschichten der alten und kranken Mutter ein Stück der Geschichte und Kultur Marokkos heraus. Aber auch die Art, wie Ben Jelloun hier eine "Eloge an eine Kultur" der Würde präsentiert, gibt der Rezensentin sehr zu denken - gerade weil hier der Autor so subjektiv und lyrisch westliche und nordafrikanische Kultur gegeneinander abwägt und sich dann stark zur nordafrikanischen bekennt. Aber auch jenseits aller Kulturkritik gefällt der Rezensentin der "unaufhörliche Fluss der arabischen Erzählungen".

© Perlentaucher Medien GmbH