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In den letzten drei Jahrzehnten ist eine "neue Physiognomie des Kontinents" entstanden (Schlögel 2005). Der durch politische und vor allem ökonomische Entwicklungen hervorgerufene Zerfall von Strukturen hat der polnischen Malerin Ewa Trafna bei einem Aufenthalt in Detroit Anstoß gegeben, sich künstlerisch mit ihren Erfahrungen des Leerstands, der Industriebrachen, des Stillstands der städtischen Kommunikation in einst blühenden Stadtlandschaften auseinanderzusetzen. In Übersee hat die Künstlerin etwas erlebt, das ihr biographisch aus dem Schicksal polnischer und deutscher Städte wie etwa Lódz,…mehr

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Produktbeschreibung
In den letzten drei Jahrzehnten ist eine "neue Physiognomie des Kontinents" entstanden (Schlögel 2005). Der durch politische und vor allem ökonomische Entwicklungen hervorgerufene Zerfall von Strukturen hat der polnischen Malerin Ewa Trafna bei einem Aufenthalt in Detroit Anstoß gegeben, sich künstlerisch mit ihren Erfahrungen des Leerstands, der Industriebrachen, des Stillstands der städtischen Kommunikation in einst blühenden Stadtlandschaften auseinanderzusetzen. In Übersee hat die Künstlerin etwas erlebt, das ihr biographisch aus dem Schicksal polnischer und deutscher Städte wie etwa Lódz, Bytom und Walbrzych oder Berlin (Oberschöneweide), Oberhausen, Bitterfeld und Eisenhüttenstadt bekannt ist. Trafnas aus der Erinnerung an Detroit weiterhin entstehender Werkzyklus, obgleich derzeit durchaus auch weltpolitisch ein hochaktuelles Thema, drückt in universeller Weise aus, wie Architektur zum Zeugen einer Epoche wird, sowohl der Erfolgssträhnen als auch der Blessuren. Doch mit fortschreitendem Wandel werden diese übertüncht, überbaut, umgenutzt. Es entstehen neue Stadtbilder, deren Verwandlung vor Ort oft kaum noch wahrnehmbar ist. Künstler wie Trafna dokumentieren diese jedoch nicht allein, sondern verleihen ihnen ein künstlerisches Antlitz. Kunst greift als Akteur in den Prozess aus urbanem Vergessen und Erinnern ein. Trafnas Werke bieten Anlass zum Innehalten und Raum, diesen Zwischenzustand aus Vergangenheit und Zukunft in seiner Melancholie, aber auch seinem Potential neu zu denken. Mit Textbeiträgen von Uta Schorlemmer, Alfrun Kliems, Aleksandra Hirszfeld und Will Wittig.
Autorenporträt
Uta Schorlemmer Theaterwissenschaftlerin und Pädagogin, 1990-1996 Studium in Berlin, Paris und Krakau, 1999-2003 Promotion über den polnischen Regisseur Krystian Lupa, 2003-2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am GWZO/Universität Leipzig und Dozentin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, Kuratorin mehrerer Ausstellungen in Leipzig und Krakau, 2008-2010 Adjunct Professor am German Department des OccidentalCollege in Los Angeles/USA, seit 2011 Lehrerin in Berlin, 2015 Auszeichnung mit dem Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen. Zahlreiche Publikationen, u.a. "Die Magie der Annäherung und das Geheimnis der Distanz. Krystian Lupas Recherche "neuer Mythen" im Theater" (2003); "Tadeusz Kantor. Er war sein Theater" (2005/2010); "Kunst ist ein Verbrechen. Tadeusz Kantor, Deutschland und die Schweiz" (2007).