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»Schreiben ist das Malen von Wörtern«, sagte einst Ben Vautier. Handschrift ist seit langem und gerade wieder ganz aktuell ein zentrales Stilmittel in Kunst und Design. Mal bildschön, mal empörend - lesbar wie rätselhaft.Das durchgängig farbige, hochwertige verarbeitete Buch »bilderschreiben« von Peter Krüll versammelt mehr als 150 Arbeiten von Künstler- und DesignerInnen sowie von Studierenden rund um das »geschriebene« Bild. Der Professor für Typografie und Grafikdesign hat mit großem Geschick und umfassender Kenntnis eine repräsentative Auswahl von Werken zusammengestellt und dabei u.a.…mehr

Produktbeschreibung
»Schreiben ist das Malen von Wörtern«, sagte einst Ben Vautier. Handschrift ist seit langem und gerade wieder ganz aktuell ein zentrales Stilmittel in Kunst und Design. Mal bildschön, mal empörend - lesbar wie rätselhaft.Das durchgängig farbige, hochwertige verarbeitete Buch »bilderschreiben« von Peter Krüll versammelt mehr als 150 Arbeiten von Künstler- und DesignerInnen sowie von Studierenden rund um das »geschriebene« Bild. Der Professor für Typografie und Grafikdesign hat mit großem Geschick und umfassender Kenntnis eine repräsentative Auswahl von Werken zusammengestellt und dabei u.a. Schätze von bekannten KünstlerInnen gehoben, die nicht unbedingt als berühmte Arbeiten derselben verbreitet sind. Paul Klee, Joseph Beuys, Jean Tinguely oder Antoni Tàpies setzten Handschrift als künstlerisches Element in Arbeiten ein. Robert Rauschenberg »schrieb« das Logo für das »Moderna Museet« in Stockholm; das Designer-Duo Vier5 aus Paris überraschte bei der Documenta 12 mit einem handgeschriebenen Leitsystem. Viele Plakate u. a. von den Designern Grapus, Niklaus Troxler, Stefan Sagmeister oder Fons Hickmann sind berühmt geworden durch ihre Handschrift. Außergewöhnlich und bemerkenswert sind auch die Projekte von Wortzeichnungen oder Wortmalereien des »Asemic Writing«. Kalligrafie ist nicht nur eine Kunst mit weltweit unterschiedlicher und langer Tradition, sondern wird auch in der visuellen Poesie oder visuellen Musik eingesetzt, wie die Arbeiten von Gerhard Rühm oder John Cage zeigen. Und natürlich gibt es jede Menge Magazin-, Buch-, CD- oder Plattencover, die mittels handgeschriebener Worte einzigartig gestaltet wurden.Die Abbildungen in diesem Buch werden begleitet von Texten, die die »geschriebenen Bilder« erläutern und kommentieren. Ergänzt wird die Sammlung von dem Essay »Kann man ja gar nich' lesen - Handschrift als Schrift-Bild in Kultur, Kunst und Design« von Prof. Dr. Max Ackermann. Der Text stellt Schrift in Zusammenhänge, vor Hintergründe und vor Deutungsmuster. (Hand-)Schrift verweist auf die Kulturgeschichte, aber auch auf eine digitale Zukunft - und Gegenwart: Kurator Hans Ulrich Obrist postet seit 2014 auf Instagram handschriftliche Sätze von Künstlern. Sein Motto: »Handschrift muss einen Ort in unserem Leben haben.«Die in »bilderschreiben« präsentierte Sammlung begeistert beim Betrachten und zeigt, wie vielschichtig das Thema rund um die »Handschrift« bzw. das »geschriebene« Bild ist.Mit Arbeiten von: Herbert Achternbusch, Akatre, Atelier Formes Vives, Alice Attie, Honoré de Balzac, François-Marie Banier, Peter Bankov, Fiona Banner, Martine Bertrand, Joseph Beuys, Mila Blau, Anthony Braxton, August von Briesen, Nancy Burr, John Cage, Rebecca Chew, Allesandro De Francesco, Mirtha Dermisache, Christian Dotremont, Eva Dranaz, Michael Dumontier, Heinz Edelmann, Gia Edzgveradze, Neil Farber, Ed Fella, Martin Galton, Yvonne Gargano, Pierre Garnier, Marco Giovenale, Anselm Glück, Grapus, Jon Gray, Christoph Grünberger, Florian und Romano Hänni, Patrick Hartl, Romuald Hengstler, Fons Hickmann, Christian Hundertmark C100, Paul Klee, Peter Krüll, L2M3 Ina Bauer & Sascha Lobe, Gabriel Lalonde, Miriam Londoño, Martino&Jaña, Stefan Marx, Marcello Mercado, Saed Meshki, Joan Miró, Maryam Motallebzadeh, Rudolf Mumprecht, John Bunion Murray, Hiroko Nakajima, Emilio Nanni, Nous Travaillons Ensemble, Hans Ulrich Obrist, JonOne, Yoko Ono, Roman Opalka, Dennis Orel, Peng Peng Klaus Fromherz & Martin Geel mit Gelinda Paganini, Pablo Picasso, Olaf Probst, Guillaume Adjutor Provost, Robert Rauschenberg, Nicholas Rougeux, Gerhard Rühm, SagmeisterWalsh, Yuichi Saito, Stefan Sandner, Shoshu, Manita Songserm, Susann Stefanizen, Strichpunkt Design, Antoni Tàpies, Meliha Teparic, Jean Tinguely, Henryk Tomaszewski, Jouri Toreev, Damien Tran, Niklaus Troxler, Cy Twombly, Ben Vautier, James Victore, Vier5, Robert Walser, Andy Warhol, Jan Willem Welzenis, Daniel Wiesmann, Adolf Wölfli, Barbara Wojirsch, Guoqin Zhu, Zwölf Stefan Guzy & Björn Wied
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.01.2019

Schönheit des Worts
Peter Krülls Buch „Bilderschreiben“
Handschrift, Typografie und Kalligrafie von den Anfängen der Schriftsprache bis in die digitale Gegenwart: Diesem Thema widmet sich Peter Krüll, Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg, mit dem Band „Bilderschreiben“, der kürzlich im Augsburger Maro Verlag erschienen ist. Das Buch, das den Untertitel „Challenging Calligraphy“ trägt, beginnt mit einigen grundsätzlichen Überlegungen: „Handschrift verweist als Schönheit und Skandal, in Materialität und Interpretation, auf die Kulturgeschichte, aber auch auf eine digitale Zukunft. Denn: Ist das zu lesen, unleserlich oder lesbar? … Ist das hier vorrangig Buchstabe, individueller Duktus oder Expression? Ist das Sprache oder Geheimnis, Wort oder Rätsel, ist das Schrift oder Bild?“
Der Hauptteil des Buches besteht aus Bildern von Designern und Künstlern, die sich im Laufe ihres Schaffens mit Schrift im weitesten Sinne auseinandersetzten. Neben Abbildungen von Paul Klee finden sich solche von Joan Miró, Yoko Ono und Pablo Picasso. Letzterer hat sich handschriftlich äußerst rege betätigt, da er viele Ausstellungsplakate in der für ihn unverkennbaren Art selbst gestaltete. Genauso wie Joseph Beuys, der auf eine Postkarte schrieb „Auch wenn ich meinen Namen schreibe, zeichne ich.“ Auch von Robert Walser, der in seinen letzten zehn Schaffensjahren Prosastücke und Gedichte mit Bleistiften in Ameisenschrift verfasste, sind Beispiele zu sehen.
Neben solchen großen Namen gibt es aber auch zahlreiche Abbildungen von Studierenden und zwar ohne diese hierarchisch unterzuordnen. Das muss an dieser Stelle hervorgehoben werden. Und man kommt ins Staunen, was man da von ihnen zu sehen bekommt: Mal elegant, mal sehr expressiv, mal abstrakt, mal so fantasievoll, dass Buchstaben sich nur erahnen lassen, haben sie unzählige Alphabete zu diesem Band beigetragen. Überhaupt verzichtet Krüll im Hauptteil auf eine Strukturierung in Form von Kapiteln, die Bilder erscheinen eher als lose Abfolge, weshalb es großen Spaß macht, wahllos durch das Buch zu blättern und sich an den vielfältigen Formen von Schrift zu erfreuen. Viele Bilder versieht der Autor mit Kommentaren, entwickelt seine erhellenden Gedanken eng am Bildmaterial entlang. Diese Kommentare vertiefen das Abgebildete und das Verständnis von diesem, sind aber immer so locker und kurz gehalten, dass man sie ohne große Mühen nachvollziehen kann.
Abgeschlossen wird das Buch mit einem Essay von Max Ackermann, ebenfalls Dozent an der Technischen Hochschule Nürnberg, der unter anderem auf den Gebieten verbale Kommunikation und multimediale Sprachgestaltung unterrichtet. In diesem Essay wird die ganze Thematik noch einmal historisch vertieft.
Es handelt sich hier um ein ausgesprochen lesenswertes Buch, das einen eleganten Spagat zwischen theoretisch-systematischer Vertiefung und lockerem Assoziieren hinlegt. Trotz des eher geringen Textanteils vermittelt es ein umfassendes Wissen über die Schrift und deren Geschichte.
JOSHUA SCHÖSSLER
Die Arbeiten von Studierenden
stehen gleichrangig neben
denen von bekannten Künstlern
Schrift oder schon Bild? Grenzgänger wie dieser der Studentin Marie Englhard lassen Fragen offen.
Foto: Maroverlag
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