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Seit der sogenannten Movida der 1980er Jahre, jener Bewegung junger Künstler und Bohémiens nach dem Tod Francos, ist aus Madrid eine der exzentrischsten und zugleich abwechslungsreichsten europäischen Großstädte geworden: Pedro Almodóvar wird auf dem Madrider Busbahnhof von einer alten Filmdiva abgeschleppt; Manuel Vázquez Montalbán ist auf der Suche nach einer Kommunistin; Antonio Muñoz Molina wird von heimtückischen Flamencomusikern aufs Kreuz gelegt; Rosa Montero erzählt von einem Messerwerferpärchen; Manuel Mujica Lainez zieht nachts durch den Prado; Javier Marías sinniert über die…mehr

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Produktbeschreibung
Seit der sogenannten Movida der 1980er Jahre, jener Bewegung junger Künstler und Bohémiens nach dem Tod Francos, ist aus Madrid eine der exzentrischsten und zugleich abwechslungsreichsten europäischen Großstädte geworden: Pedro Almodóvar wird auf dem Madrider Busbahnhof von einer alten Filmdiva abgeschleppt; Manuel Vázquez Montalbán ist auf der Suche nach einer Kommunistin; Antonio Muñoz Molina wird von heimtückischen Flamencomusikern aufs Kreuz gelegt; Rosa Montero erzählt von einem Messerwerferpärchen; Manuel Mujica Lainez zieht nachts durch den Prado; Javier Marías sinniert über die Unwirklichkeit seiner Heimatstadt und Manuel Rivas lässt den Löwen von der Plaza Cuatro Vientos ordentlich brüllen...Außerdem: urbane Impressionen von Carmen Martín Gaite, Juan Manuel de Prada, Santiago Roncagliolo, Antonio Pereira, Max Aub, Camilo José Cela, Juan José Millás, Eduardo Mendicutti, Juan García Hortelano, Francisco Umbral, Rafael Chirbes, Lucía Etxebarría, Juan Madrid, Rosa Chacel undRamón Gómez de la Serna.
Autorenporträt
Marco Thomas Bosshard, geboren 1976 in Zürich, unterrichtet spanische Literatur an der Universität Freiburg im Breisgau und ist Lektor im Verlag Klaus Wagenbach. Juan-Manuel García Serrano, in Asturien geboren, studierte in Oviedo und Frankfurt a. M., wo er auch promoviert hat. Er ist Dozent am Institut für Romanistik der Universität Kassel.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2008

Heimat der Heimatlosen

Madrid ist eine Stadt ohne Eigenschaften, auf königlichen Befehl in die kastilische Hochebene gepflanzt, auch nach Jahrhunderten noch ein wurzelloses Kunstgeschöpf, eine Spiegelung im Dunst der monochromen Meseta, die charakterlose Heimat von drei Millionen heimatlosen Menschen, spröde und fiktiv, wie der Madrilene Javier Marías schreibt, sich selbst und alle anderen ständig täuschend, eine Stadt, die ihre Geschichte selbst zerstört, wie Carmen Martín Gaite meint, eine Stadt von flüchtigem, bastardhaftem Geist. Möchte man an einem solchen Ort leben? Wenn man dieses schöne, schmale Buch gelesen hat, in dem knapp zwei Dutzend spanische Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts wie Juan José Millás, Rosa Montero, Rafael Chirbes, Manuel Rivas, Francisco Umbral, Antonio Muñoz Molina oder Manuel Vázquez Montalbán um Madrid kreisen wie um ein rätselhaftes, verlockendes Wesen, ins Kaffeehaus und zu den Strichjungen gehen, heimtückischen Flamenco-Musikern und freundlichen Kommunisten begegnen, die Belagerung der Stadt im Bürgerkrieg erleben und den Moment von Francos Tod, wenn man all die Nischen sieht, die Madrids Eigenschaftslosigkeit erst schafft - dann will man unbedingt in dieser Stadt leben. Warum das so ist, hat Ramón Gómez de la Serna schlichter und klüger beschrieben als alle anderen: "Madrid bedeutet, nichts anderes sein zu wollen als das, was man ist."

str.

"Madrid - eine literarische Einladung", herausgegeben von Marco Thomas Bosshard und Juan-Manuel García Serrano. Wagenbach Verlag, Berlin 2008. 144 Seiten. Gebunden, 15,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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