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1 Kundenbewertung

Eine mitreißende Liebesgeschichte - und ihr schlimmster Albtraum zugleich. In einer Novelle von bedrückender Dichte erzählt Matthias Politycki vom Glück und Unglück der Liebe und wie der Tod all ihre Gewissheiten zunichtemachen kann. Eine atemlose Reise in die Abgründe von Treue und Betrug, das Drama einer Liebe in unserer Zeit. Hinrich Schepp ist unter die Sehenden geraten. Nach Jahrzehnten starker Kurzsichtigkeit möchte er den Frauen und ihrer grandioser Unbegreiflichkeit endlich auf den Grund kommen. Umso mehr, als er in seiner Stammkneipe eine verführerische Schönheit an der Bar…mehr

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Produktbeschreibung
Eine mitreißende Liebesgeschichte - und ihr schlimmster Albtraum zugleich. In einer Novelle von bedrückender Dichte erzählt Matthias Politycki vom Glück und Unglück der Liebe und wie der Tod all ihre Gewissheiten zunichtemachen kann. Eine atemlose Reise in die Abgründe von Treue und Betrug, das Drama einer Liebe in unserer Zeit. Hinrich Schepp ist unter die Sehenden geraten. Nach Jahrzehnten starker Kurzsichtigkeit möchte er den Frauen und ihrer grandioser Unbegreiflichkeit endlich auf den Grund kommen. Umso mehr, als er in seiner Stammkneipe eine verführerische Schönheit an der Bar beobachtet, die - für einen Schepp entsetzlich verwerflich und glückverheißend zugleich - von ihrer Begleiterin erst geküsst, dann sogar in den Hals gebissen wird. Sein Leben gerät endgültig in Schieflage, als ebenjene Frau wenig später wieder in seiner Kneipe auftaucht - als Bedienung. Aber was hat das alles mit den Notizen seiner Frau Doro zu tun, die er eines Morgens auf dem Schreibtisch findet? Und was mit dem dunklen kalten See, in den die Frischverstorbenen laut Doro alle hineinmüssen, um darin ein zweites Mal zu sterben?

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Autorenporträt
Matthias Politycki schreibt, seitdem er 16 ist und wurde schon mit seinem opulenten Romandebüt als "Formfex im Sprachfels" (Die Welt) gefeiert. Sein Werk besteht heute aus über 30 Büchern, darunter mehrere Romane, Erzähl- und Gedichtbände sowie vielbeachtete Sachbücher und Reisereportagen. Er gilt als großer Stilist und ist einer der vielseitigsten Schriftsteller der deutschen Gegenwartsliteratur. Sein Weiberroman, eine Hommage an die siebziger und achtziger Jahre, ist eines der zentralen Werke der literarischen Postmoderne; als "einer der schönsten Schelmenromane unserer Zeit" (Radio Bremen) wurde seine Kreuzfahrtsatire In 180 Tagen um die Welt zum Bestseller. Sieben Jahre nach seinem als "wahrer Monolith" (Stern) gerühmten Roman Samarkand Samarkand erscheint 2020 ein neuer großer Roman, für den er um ein Haar in Afrika gestorben wäre. Gerettet hat ihn die Liebe einer Frau.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.10.2009

Die Enden der Würste
Totenwachtraum: Matthias Polityckis "Jenseitsnovelle"

Wann könnte sich die Liebe stärker beweisen als im Angesicht des Todes? Als Fräulein Dorothee, die große Nachwuchshoffnung des Sinologischen Seminars, ihren Kollegen Schepp einst in der Teepause auf seine Jenseitsvorstellungen ansprach - "man rechne ihn hier am Lehrstuhl ja eher der Kungtse-Fraktion zu, sie hingegen neige zum Dao" -, da war es um die beiden schon geschehen: Ein paar weitere Diskussionen über die Südlichen Kommentare zum "I Ging" und das endlose Meer, das jeder auf der Schwelle des Todes zu durchschwimmen habe, und eine Gelehrtenehe war geboren, die einerseits auf der Idee beruhte, dereinst nur gemeinsam das Totenreich zu betreten, und andererseits auf der Praxis, dass Doro ihre Karriere an den Nagel hängt und dem lebensunfähigen, schwer kurzsichtigen Schepp fortan die Hemden bügelt und Aufsätze korrigiert.

Matthias Polityckis neues Buch ist eine schulmäßig gebaute Novelle, die mit dem "unerhörten Ereignis" einsetzt: Als Hinrich Schepp, inzwischen Mitte sechzig und Privatdozent, eines Morgens aufwacht, findet er Doro tot am Schreibtisch. Neben ihr ein Manuskript, mit dessen Korrektur und Kommentierung sie im Augenblick des Todes befasst war. Es ist irritierenderweise ein altes, längst vergessenes Romanfragment Schepps, das sich um die verzweifelte Liebe zu einer ebenso resoluten wie unnahbaren Kellnerin dreht. Neben der gerade erst erkalteten Leiche seiner Gattin sitzend, beginnt Schepp mit der Lektüre und entdeckt, dass Doro das spätpubertäre Stück Literatur autobiographisch und symptomatisch las und gerade im Begriff war, ihren untreuen Ehemann nach fast dreißig Jahren zu verlassen. Ihr philologischer Kommentar zu Schepps unausgegorenen Männerphantasien war als Abschiedsbrief gedacht. Der konsternierte Schepp muss feststellen, dass Doro nicht nur von seinen Kneipeneskapaden wusste, sondern auch von seiner Liebe zu der verruchten Polin Dana - und zwar aus erster Hand, denn Doro unterhielt selbst jahrelang eine innige Beziehung zu der vermeintlich bisexuellen Kellnerin.

So weit, so unerhört. Politycki verschachtelt raffiniert die Ebenen des Textes im Text, Doros Kommentierung und Schepps Korrektur der Korrektur, und zeichnet so das Szenario einer Gelehrtenehe im Medium der Textkritik. Die Entzifferung von Zeichen, aber auch das Scheitern von Lektüren und Kommunikation sind das eigentliche Thema des Buches, in dem auch der Tod von Anfang an verschiedene Lesarten zulässt. Dana, die Kellnerin, trägt als Tattoo das 29. Zeichen des I Ging, das in dieser Novelle das klassische Dingsymbol verkörpert: "Kan, das Abgründige, stand gleichermaßen für eine Schlucht wie für das Wasser im Grunde der Schlucht, stand für Herz, Seele, Vernunft, war irgendwie mit Gefahr verbunden oder wies darauf hin ... - ach, was hätte eine Dana davon verstanden, wenn schon Schepp es nicht verstand."

Solche deutliche und überdeutliche Symbolik wird trickreich und mit postmoderner Ironie dargeboten. Das Problem des Buchs liegt aber nicht in der arg schlaumeierischen Konstruktion, sondern in der mangelnden Glaubwürdigkeit der Figuren. Wenig überzeugend ist schon Schepps späte Erweckung zum entflammten Nachtmenschen, die allein einer Augenoperation zuzuschreiben sein soll: "Dann kam ein drückend heißer Juliabend, aus dem weltfernen Gelehrten war binnen kurzer Zeit ein rechter Charmeur geworden." Noch unplausibler aber ist das feministische Damaskus seines trauten Weibes, das nach Jahren der Selbstverleugnung plötzlich und vom Ehemann völlig unbemerkt mit der patenten Dana eine Sex-and-the-City-Busenfreundschaft pflegt. Ist schon die Rahmenhandlung mit einer mémoire involontaire neben dem noch fast warmen Leichnam der eigenen Frau grotesk, so wird es geschmacklos, wenn sich die Totenwache schaudernd-lüstern retrospektiven Männerträumen vom flotten Dreier hingibt.

Ein Grundproblem des in den achtziger Jahren literarisch sozialisierten Erzählers Matthias Politycki war immer schon sein Modus der Dauerironie, der verhindert, dass er dem möglicherweise schmerzhaften Wahrheitskern seiner Geschichten wirklich nahekommt. Es geht in dieser "Jenseitsnovelle" gar nicht um Tod und Trauer. Die schöne Leiche ist nur der Anlass für ein stets überlegenes Schmunzeln über tapsige Männer mit kruden Schuljungenphantasien. Mit Chargen wie Hinrich Schepp lassen sich an der Theke hübsch Herrenwitze im Konjunktiv erzählen.

Nun will Politycki die eigenen Schwächen mit einer besonders klugen Konstruktion aushebeln. Der Epilog wiederholt den Anfang und entlarvt die ganze Story - Doros Tod, die Affären und das Doppelleben der beiden - als Traum des Ich-Erzählers, als Phantasie des braven Gelehrten von einem aufregenderen Leben, einer auch sexuell aktiveren Frau et cetera. Damit wird eine weitere, endgültige Korrektur der ganzen Geschichte geboten, die unvermittelt gut abgegraste Martin-Walser-Weidegründe betritt. Auch nach schwersten Stürmen landet man im ruhigen Hafen der Ehe, im kleinen, symbiotischen Glück mit chinesischen Gewürzen und Lebensweisheiten.

Alles habe ein Ende, die Wurst sogar deren zwei, antwortete Schepp der empörten Doro einst flapsig auf die ernste Frage nach seinen Jenseitsvorstellungen. Auch dieses Buch hat also zwei Enden, wobei im Grunde offenbleibt, welches das lediglich erträumte ist. Denn die Sehnsucht nach einem anderen Leben ist ebenso mächtig wie der Wunsch nach der Auferstehung beziehungsweise dem Weiterleben der Toten: "Fast fürchtete er sich davor, so sehr erhoffte er es."

Doch dieser erzählerische Taschenspielertrick rettet das Buch nicht. Literatur ist keine Mathematik, wo minus mal minus plus ergibt. Die Geschichte eines totalverklemmten Typen, der sich eine semiverklemmte Version des eigenen Durchschnittslebens erträumt, bleibt am Ende doch circa dreiviertelverklemmt.

RICHARD KÄMMERLINGS

Matthias Politycki: "Jenseitsnovelle". Hoffmann und Campe, Hamburg 2009. 128 S., geb., 15,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2009

Gattin, Glatze und I Ging
Fieses Funkeln: Matthias Polityckis „Jenseitsnovelle”
Was könnte schlimmer sein als der Tod eines geliebten Menschen? Ein Mann könnte zum Beispiel entdecken, dass seine verstorbene Frau ihn zur Hölle wünschte. Dass sie ihn für seine selbstherrliche Rücksichtslosigkeit verachtete. Er könnte das in einem Text lesen, den sie ihm hinterlässt – zu spät für Entschuldigungen. Über den Tod hinaus könnte sie ihn von sich stoßen, was besonders dann als Höchststrafe gelten muss, wenn man sich versprochen hatte, an der Jenseitspforte aufeinander zu warten. Matthias Politycki schlägt ein fies funkelndes Pfauenrad des immer Schlimmeren, um seine beiden Hauptfiguren auseinander zu treiben.
Als Hinrich Schepp seine Frau tot in im Arbeitszimmer findet, ist das der Auftakt eines Tages, der alle Gewissheiten einer 29jährigen Ehe platzen lässt. Die „Jenseitsnovelle” beginnt vorschriftsmäßig mit einem unerhörten Ereignis: Die Tote, die einen süßsauren Geruch ausdünstet und erste Leichenflecken unterm Kimono erkennen lässt, ist das Grellste, was dieser reizarmen, oder besser: gepflegt untoten Ehe zustoßen konnte. Schepp ist Fachmann für altchinesische Schriftsprache, und zwar die „Nummer eins in Deutschland, weil es auf diesem Gebiet gar keine Nummer zwei gab”.
Doro war Ehefrau und Mutter, aber auch Spezialistin für das I Ging, das chinesische Buch der Wandlungen. Wenn sie Schepp nicht geheiratet hätte, wäre sie zur I-Ging-Eins geworden, stattdessen verbrachte sie ihr Leben mit der Pflege eines Gelehrtenkokons, den Politycki mit passenden Milieu-Modulen ausstaffiert: Fischgrätparkett, Stuckleisten, Bücherwände, seidenbezogene Sitzmöbel.
Vor ihrem Tod hatte Doro noch ein uraltes Manuskript Schepps korrigiert, und diese Korrekturen erweisen sich als gnadenlose Abrechnung. Nach einer Augenoperation und der damit gewonnenen Scharfsicht war der blässliche Sinologe aufgeblüht: Eine Kellnerin – sexy Polin mit chinesischer Tätowierung am Hals – raubt ihm den Verstand. Zuvor war er „ein Glatzeüberkämmer alten Schlages, zwischen Melancholie und Größenwahn still schwankend”, aber „nun rasierte er sich den Schädel kahl, wählte buntere Einstecktücher”.
Der alternde Mann, die gekränkte Frau, das energische Luder mit dem Nuttenparfüm – man könnte an eine weitere „Angstblüte”-Geschichte denken und an etliche ältere Herren, die so penetrant von älteren Herren erzählen. Von Philip Roth bis zu Martin Walser klammern sich männliche Romanfiguren an junges Fleisch, um die Angst vor dem Tod zu exorzieren. In der „Jenseitsnovelle” aber geht es nur vordergründig um einen solchen Verrat, oder vielmehr, es geht um Verrat auf höherer Ebene, um erträumte, verschwiegene Identitäten, die durch Texte plötzlich eine unheimliche Macht entfalten.
Wenn die Orakelmaschine steppt
Das peinliche Romanmanuskript aus den siebziger Jahren ist nämlich auch eine Kellnerinnengeschichte, die jetzt auf mysteriöse Weise mit der Gegenwart zusammenfließt – ein böses Omen? Oder doch schon Doros Umschrift? Oder alles nur der Traum eines vernünftigen Quellenkundlers, der den metaphysischen Zauber seiner Gattin verscheuchen will? Ein Abgrund klafft zwischen kleinlicher Quellen-Ratio (Schepp) und fernöstlicher Weisheit (Doro), zwischen Mann und Frau, Hell und Dunkel, Zeichen und Bedeutung. Die „Jenseitsnovelle” verbandelt nicht nur Texte und Zeitebenen, sondern auch Gegensatzpaare, als ob eine präzis steppende Orakelmaschine die komplette Umwelt mit Yins und Yangs markieren wollte.
Anders als in früheren Büchern – vom „Weiberroman”, mit dem Politycki, Jahrgang 1955, bekannt wurde, bis zu „Herr der Hörner”, dem Kuba-Roman, der einen Bankier ins exotische Delirium schickt – sind die launigen Wortspiele und die elastischen Attacken auf den Zeitgeist aber nicht so dicht gesät. Ein Schepp merkt eben nichts, er „wird gewahr”, und er „hatte zu lesen, was sie ihm als letzte Botschaft zugedacht”. Das passt genau in den Professor-Unrat-Kosmos, aber das Gelehrtenschaustück riskiert, an seinem betulichen Milieu kleben zu bleiben. Die letzte, ernste Botschaft der „Jenseitsnovelle” bleibt davon unberührt: Alles rotiert um den vergeblichen Wunsch, aufrichtiger gelebt und wahrer geliebt zu haben. Und Schepp, der Glatzeüberkämmer von der traurigen Gestalt, setzt diese Folter besser in Szene, als jede „authentische” Leidensfigur das könnte. JUTTA PERSON
MATTHIAS POLITYCKI: Jenseitsnovelle. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2009. 126 Seiten, 15,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein gewaltiges Spiel der Gegensätze hat sich Rezensentin Jutta Person mit Matthias Polityckis "Jenseitsnovelle" gefallen lassen. Denn die Geschichte um den Gelehrten des Altchinesischen und seine Ehe beziehungsweise seine Affäre knöpft sich spielerisch allerlei fragwürdige Binaritäten vor: Mann/Frau, Fiktionales/Faktisches, Zeichen/Bedeutungen. Auf den ersten Blick mag diese Lektüre von einer typischen Altherrenfantasie überdeckt sein, wendet Person ein, womit sie auf das beschriebene Verhältnis des Akademikers zu einer jungen, polnischen Kellnerin anspielt, die sie auch an Texte anderer älterer Literaten wie Philip Roth und Martin Walser erinnert. Für "vorschriftsmäßig" befindet sie den Einstieg ins Buch: Die Ehefrau ist tot, das unerhörte Ereignis da. Und da die Wortspiele nicht mehr so penetrant sind wie in Polityckis früheren Büchern, scheint Person doch offensichtlich ihre Freude gehabt zu haben.

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