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Sein neues Leben als Ehemann der naiven Jessica in einem Vorort von London passt so gar nicht zum unangepassten und einfallsreichen Lockhart Flawse. Als er auch noch seinen Job verliert, beginnt er einen äußerst ungewöhnlichen Rachefeldzug gegen die Gesellschaft. Mit seinem unvergleichlichen schwarzen Humor zeichnet Tom Sharpe, Autor des Kultromans "Puppenmord", ein absurd komisches Bild der modernen Welt und ihrer Zwänge.

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Produktbeschreibung
Sein neues Leben als Ehemann der naiven Jessica in einem Vorort von London passt so gar nicht zum unangepassten und einfallsreichen Lockhart Flawse. Als er auch noch seinen Job verliert, beginnt er einen äußerst ungewöhnlichen Rachefeldzug gegen die Gesellschaft. Mit seinem unvergleichlichen schwarzen Humor zeichnet Tom Sharpe, Autor des Kultromans "Puppenmord", ein absurd komisches Bild der modernen Welt und ihrer Zwänge.
Autorenporträt
Tom Sharpe wurde 1928 in England geboren, studierte in Cambridge, lernte als Buchhalter, Sozialarbeiter und Fotograf Südafrika kennen, bis er ausgewiesen wurde. Anschließend unterrichtete er als Hilfslehrer an einer Berufsschule in Cambridge, bis ihm der Erfolg seiner Bücher die Freiheit schenkte, mit Frau und drei Töchtern als Schriftsteller zu leben. Tom Sharpe verstarb 2013.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.01.2012

Süddeutsche Zeitung Bibliothek
Bibliothek des Humors 16

Jäger der
Verdammten
Tom Sharpe:
„Familienbande“
Es scheint gleich zu Beginn des Romans eine, sagen wir, Win-Win-Situation erster Güte zu sein, die sich auf dem Kreuzfahrtschiff ergibt: Nur zu gern erteilt der 90-jährige Mr. Flawse der Hochzeit seines Enkelsohnes Lockhart mit der schönen Jessica Sandicott seinen Segen, wird er auf diese Weise doch den ungeliebten Bastard los, an dessen Zeugung, so sein quälender Verdacht, er möglicherweise nicht ganz unbeteiligt war. Im Gegenzug, das ist die Bedingung, ehelicht der Großvater ohne größere Bedenken Jessicas heiratswütige Mutter, und selbst die unerwartet ausgeprägten Triebe des alten Flawse können Mrs. Sandicotts Vorfreude auf eine vermeintlich baldige Erbschaft nicht trüben. Lockhart und Jessica jedoch sind unsterblich verliebt – und grenzenlos naiv. Besonders den tugendhaften Lockhart trifft das neue Leben in einem Londoner Vorort unvorbereitet. Zwar hat er sich auf dem abgelegenen Anwesen Flawse Hall zu einem exzellenten Jäger entwickelt und sich beachtliche Mathematikkenntnisse angeeignet, doch die Regeln der lasterhaften englischen Gesellschaft sind ihm fremd.
Was die Satire darf? Alles. Tom (Thomas Ridley) Sharpe, geboren 1928, verkörpert diese Haltung seit mehr als 40 Jahren. Mit seinen schonungslosen Gesellschaftsporträts zählt er zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Autoren Englands. Im deutschen Sprachraum ist er spätestens seit „Puppenmord“ (1976) bekannt. Der Roman wurde 1989 verfilmt.
Wie der desillusionierte Jäger Lockhart schließlich gegen die Gesellschaft in den Krieg zieht, wie er die sexuellen Perversionen, die heuchlerische Prüderie und Betrügereien seines maroden Umfelds minutiös für einen Schlachtplan nutzt, spottet der Beschreibung. Jedenfalls bringt er mit wenig zimperlichen Mitteln Chaos über das beschauliche East Pursley. So ahnungslos und rein der junge Lockhart diese neue Welt zunächst betritt, so konsequent lernt er es, die Eitelkeiten und Schwächen seiner Mitmenschen gegen sie zu verwenden. Ob Steuerhinterziehung, Ehebruch oder Inzest, Tom Sharpe lässt in „Familienbande“, erschienen 1978, keinen menschlichen Makel aus. Bei dieser Groteske bleibt kein Auge trocken, das ist zwar nicht subtil, dafür aber gnadenlos. Ebenso wie die Jagd selbst.
FELIX SCHEUERECKER
Tom Sharpe. Foto: Corbis
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