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23 Kundenbewertungen

Der übermächtige Schatten eines großen Künstlers - eine ergreifende Vater-Sohn-Beziehung Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear Bavinsky (gefeierter Maler, zahlreiche Ex-Frauen, siebzehn Kinder) jede Hoffnung seines Lieblingssohnes Pinch beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch raus in die Welt, in Kanada versucht er sich an einer Biografie über Bear, als Italienischlehrer in London hat er es fast geschafft zu vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Seine wahre Begabung findet er schließlich doch noch, und er schmiedet einen…mehr

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Produktbeschreibung
Der übermächtige Schatten eines großen Künstlers - eine ergreifende Vater-Sohn-Beziehung Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear Bavinsky (gefeierter Maler, zahlreiche Ex-Frauen, siebzehn Kinder) jede Hoffnung seines Lieblingssohnes Pinch beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch raus in die Welt, in Kanada versucht er sich an einer Biografie über Bear, als Italienischlehrer in London hat er es fast geschafft zu vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Seine wahre Begabung findet er schließlich doch noch, und er schmiedet einen schier unmöglichen Plan, nicht nur sein eigenes Leuchten zu entfalten, sondern auch das Andenken seines Vaters zu retten.

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Autorenporträt
Tom Rachman, geboren 1974 in London, wuchs in Vancouver auf. Er war Auslandskorrespondent der Associated Press in Rom, die ihn u. a. nach Japan, Südkorea, Ägypten und in die Türkei entsandte. Später arbeitete er als Redakteur des International Herald Tribune in Paris. Rachmans erster Roman >Die Unperfekten< wurde gleich nach Erscheinen zu einem internationalen Bestseller. Er lebt mit seiner Familie in London.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Es beginnt und endet mit dem Künstler Bear Bavinsky. Im Mittelpunkt jedoch steht Pinch, sein Sohn, dem Vater ergeben und nicht fähig, seinen eigenen Weg zu gehen. Bear ist ganz der Typ frivoler Künstler mit diversen Ehen, Affären und Kindern, die ihn niemals von seinem Werk ablenken dürfen. Nach der Trennung von Pinchs Mutter ist Bear längst nicht mehr Teil von Pinchs Alltag. Dennoch ist das Handeln des Sohnes durch den Vater bestimmt, der es bei einer späteren Begegnung vermag, in nur einem Satz jegliche Hoffnung des Sohnes auf eine Künstlerlaufbahn fortzuwischen. Vater und Sohn stehen sich nah, leben jedoch in völlig verschiedenen Welten. Rachman erzählt mal bissig, mal anekdotisch, mal feinfühlig von Machtgefällen. Die Fragen, die der Autor mit seiner luziden Erzählung hervorruft, nehmen die Metaebene in den Blick: Gelten für Menschen, die etwas Großes leisten, andere Maßstäbe im Kleinen? Was bedeutet es eigentlich, etwas für die Gesellschaft und Nachwelt zu vollbringen? Und wer hat die Deutungshoheit darüber? Die Antworten darauf, das verspricht bereits das explosiv-bunte Cover des Buches, können nicht schwarz-weiß ausfallen und sie konfligieren, als es um Bear Bavinskys Spätwerk geht. Hinterfragt wird dabei nichts Geringeres als das Konzept von Wahrhaftigkeit.

© BÜCHERmagazin, Melanie Schippling

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.11.2018

Mit dem Betrüger bangen
Der kanadische Journalist Tom Rachman ist in seinem Roman „Die Gesichter“ dem Hunger
des Kunstmarktes nach Fälschungen auf der Spur und läuft dabei langsam zu großer Form auf
VON BURKHARD MÜLLER
Mit „Die Gesichter“ legt der 1974 in London geborene Kanadier und gelernte Journalist Tom Rachman, der einen der höchsten je bezahlten Vorschüsse für ein Erstlingswerk erhalten hat, seinen dritten Roman vor. Man wird nur langsam warm mit diesem Buch und diesem Protagonisten. Charles, genannt Pinch, verbringt seine Kindheit im Rom der Fünfzigerjahre, als Sohn des großen Malers Bear Bavinsky und seiner Frau, der deutlich jüngeren Töpferin Natalie, beides angelsächsische Expats, die der Charme des Dolce Vita in die Ewige Stadt gelockt hat. Sie und ihr Autor lassen keins der wunderbaren Bohème-Klischees aus, denn alle sind wahr: Sie hausen in einem chaotischen Atelier nahe der Piazza Navona, haben kein Geld, schmausen aber dennoch Austern und Vitello mit Steinpilzsauce, bezaubern die potenziellen Mäzene mit ihren ungehobelten Manieren – und natürlich ist der raumgreifende Bear ein alter Macho, für den Modell und Geliebte immer nur einen Pinselstrich weit auseinanderliegen, während die sich härmende Natalie allmählich ihre künstlerischen Ambitionen begräbt und sich still darein schickt, als Heimchen am Herd zu verblühen.
Es kommt, wie es kommen muss. Bear, das egozentrische Riesenbaby, verlässt Weib und Sohn für eine noch Jüngere, mit der er noch einmal einen Schwarm Kinder zeugt, und noch einmal, und noch einmal; im Ganzen werden es zuletzt siebzehn Sprösslinge sein (siebzehn, dieser niederste stellvertretende Zahlenwert für „unendlich“), verstreut an verschiedenen Orten der Erdkugel, die einander teils nicht einmal namentlich kennen und alle um die Gunst des inzwischen berühmten und immer abwesenden Erzeugers buhlen, der jovial und mit offenen Armen seine Rücksichtslosigkeit auslebt. Das ganze Ambiente ergäbe bestimmt einen schönen Film (am besten mit Gérard Depardieu in der Rolle des Bear), aus dem jeder heiter und unverstört nach Hause ginge.
Aber obwohl Bear die zentrale Figur des Buchs darstellt, geht es eigentlich um Pinch. Wie er leidet! Einmal, als er fünfzehn ist, darf er den Übervater in New York besuchen (das Buch springt zwischen Rom, London, Toronto, New York und Südfrankreich ziemlich wild herum). Er hofft so sehr, dass Bear seine eigenen künstlerischen Versuche anschauen und würdigen möge. Aber der hat immer gerade was anderes zu tun, und als er die Bilder endlich doch zur Kenntnis nimmt, sagt er dem Sohn schlicht und grausam: Aus dir wird nie ein Künstler werden. Für Pinch bricht eine Welt zusammen.
Hier ist der Leser so weit, dass er das Buch in die Ecke pfeffern möchte. Es reicht ihm mit diesem rührseligen Waisenknaben wie aus der Feder von Charles Dickens, der ein totaler Loser ist bei allem, was er anfängt, vorzüglich bei den Frauen. Aber das wäre ein Fehler. Denn der Erzähler ist hartnäckig. Er setzt auf das Vergehen der Zeit, er gibt seinem Pinch ein ganzes Leben, um sein Unglück auszukosten, er macht klar, wie dieser (und wie jeder) Mensch es vor allem gnadenlos mit sich selbst aushalten muss. Die Halbherzigkeiten, die Demütigungen, das alles wirkt umso intensiver, je länger es dauert. Schließlich landet Pinch als Italienischlehrer an der Volkshochschule. (Im Original heißt das Buch „The Italian Teacher“.)
Pinch ist wesenhaft Sohn. Das macht es für ihn so schwer, wenn die sogenannten besten Jahre nahen, für ihn die schlechtesten, in denen das Haar sich lichtet und der Bauch sich über den Gürtel in die Tiefe beugt wie ein zaghafter Springer auf dem Zehnmeterbrett. Die schöne, ehrgeizige, widerborstige Barrows kann er nicht halten. Dafür wächst er, der hoffnungslos schmachtende Hetero, ausgerechnet dem dandyhaften Schwulen Marsden ans Herz – eine unwahrscheinliche Freundschaft, die aber trägt bis zum Schluss.
Doch die Story schaltet noch von einem zweiten auf einen dritten Gang hoch. Pinch trudelt, halb zufällig, halb willentlich, in die Karriere des Kunstfälschers hinein. Gerade seine heuchlerische Servilität macht ihn zum Lieblingskind des zusehends vergreisenden Bear, der sein Werk dem Betrieb vorenthält und immer geheimnistuerischer wird; Pinch bekommt die Schlüssel zum Atelier und zum Œuvre. Eigentlich wird ihm alles auf einem silbernen Teller kredenzt, er braucht nur zuzugreifen, und tut es. Die Welt will betrogen sein; und Pinch entwickelt sich zum Lieferanten einer so schamhaft verschwiegenen wie dringend benötigten Dienstleistung.
Nach dem Fall Beltracchi darf man, was die Empfänglichkeit des Kunstmarktes für Nachschöpfungen betrifft, wohl so ziemlich alles für möglich halten. Der Leser beginnt jetzt mit dem an sich unsympathischen Pinch zu bangen, wie beim talentierten Mr. Ripley von Patricia Highsmith: Hoffentlich schafft es der Drecksack! So weit muss ein Autor seinen Leser erst mal bringen. Und das Ganze wird, je mehr es sich dem Ende nähert, immer spannender – was man dem Buch am Anfang gar nicht zugetraut hätte. Der Schluss ist so verblüffend wie logisch. Nachdem man durch ist, muss man die Ökonomie der Gesamtanlage bewundern, wenngleich das Gefühl bleibt: Der Reisberg, durch den man sich in dieses Schlaraffenland durchbeißen musste, war schon arg groß.
Leider wird dieses Lese-Erlebnis einigermaßen von der Übersetzung gestört. Bernhard Robben ist ein erfahrener Übersetzer, der sich viele Verdienste erworben hat. Aber diesem Buch hat er seine Kunst nicht in vollem Umfang zugewendet. „Cecil beharrt auf seinem französischen Exil, egal wie hoch die Kosten, jenen Cambridge-Spionen vergleichbar, die das trostlose Nachkriegsengland gegen das sowjetische Paradies eintauschten, nur um sich dazu verdammt zu finden, nun unwiderruflich Engländer im Ausland zu sein.“ Solche deutschen Sätze folgen erkennbar allzu sklavisch ihrer Vorlage, ohne Rücksicht darauf, ob sie in der Zielsprache funktionieren oder auch nur verständlich sind. „Seine übertriebene Behutsamkeit lässt Natalie, die vor der Galerie wartet, die Kisten hinten ins Taxi feuern.“
Die Behutsamkeit lässt feuern? Da handelt es sich vermutlich um ein englisches „make“; aber dieses entspricht, trotz der ähnlichen Konstruktion, eben nicht dem deutschen „lassen“, welches eine weit engere Bedeutung hat, nämlich die der Anordnung unter Aussparung des Mittlers. („Er ließ den Arzt kommen.“) Besonders schlecht vertragen solchen Zugriff die Dialoge. Wenn der neunjährige Pinch und seine 15-jährige Halbschwester, die sich mögen, aber ihre Differenzen und Spannungen nicht verleugnen können, sich abends im Bett unterhalten, klingt das so:
„ ,Wir sind zwei Hunde, die es irgendwie ausfechten müssen‘, sagt sie.
,Klingt wie ein Songtitel.‘
,Manchmal frage ich mich, Charlie, ob du überhaupt ganz da bist. Aber wir tun es nicht.‘
,Was nicht?‘ ,Es ausfechten‘, sagt sie mit brüchiger Stimme.
,Oder, Charlie?‘ Sie knufft ihn. ,Werden wir auch nicht.‘“
Diese fechtenden Hunde und diese Gleichgültigkeit dagegen, wie unterschiedlich im Englischen und im Deutschen Teile der Rede des anderen abkürzend aufgenommen werden: sie ruinieren die geschwisterliche Szene. In der zweiten Hälfte beginnt die Übersetzung sich in ihren Gegenstand hineinzuhören und wird allmählich besser – aber da ist der Schaden schon eingetreten. Denn dieses Buch und sein Leser bräuchten einen Begleiter, der ihnen über die Widerstände des Anfangs hinweghilft. Das ist der Übersetzer nicht.
Der Erzähler ist hartnäckig.
Er gibt Pinch ein ganzes Leben,
um sein Unglück auszukosten
Am Schluss herrscht eine
Spannung, die man dem Buch am
Anfang nicht zugetraut hätte
Tom Rachman:
Die Gesichter. Roman.
Aus dem Englischen von Bernhard Robben. dtv, München 2018. 412 Seiten, 22 Euro.
Wenn die Fälscher entlarvt sind, gehen sie in die Kunstgeschichte ein. Hier steht eine Besucherin im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam vor dem angeblichen Vermeer-Gemälde „Christus und die Ehebrecherin“ von Han van Meegeren (1889-1947), dem Klassiker unter den modernen Kunstfälschern.
Foto: AFP
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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'Die Gesichter' ist Tom Rachmans dritter gelungener Roman. Peter Pisa Kurier 20181013