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Glänzend
vermessen
Der Journalist, Marxist und Science-Fiction-Historiker Dietmar Dath stemmt das scheinbar Unmögliche, versucht, Georg Wilhelm Friedrich Hegel auf 100 Reclam-Seiten einzudampfen. Und kokettiert frech mit dem Selbstzweifel: „Ließe das, was Hegel gedacht hat, sich auf 100 Seiten mitteilen, wäre Hegel ein Schwätzer gewesen, er hat ja Tau-sende von Seiten damit vollgeschrieben. Hegel war aber kein Schwätzer …“ Auf geht’s in die Tiefen des Geistes, zur eisernen Dialektik‚ These, Antithese, Synthese, in den – subjektiven, objektiven – Idealismus, die Gewissheit also, die ganze Welt sei nur Denken – oder doch nicht? Dath hat seine Hegel-Regalmeter verdaut, nur, wenn dadurch „Hegel klarer“ wird, „muss diese Klarheit nicht zwingend richtiger sein als die Unklarheit“. Fast irre Komplexität der Denkmechanik führt in die Höhen schierer Gedankenlust und mancher Leute falsche Beobachtung, dass Hegel nur „Begriffe in die Begriffe schraubt, ohne in der Wirklichkeit nachzugucken“. Dietmar Dath hat sich 100-seitig getummelt in Hegels Prinzipien vom Widerspruch. Am Ende Tipps: „Meine liebsten Hegelwegweiser“.
WOLFGANG SCHREIBER
Dietmar Dath: Hegel.
100 Seiten.
Verlag Philipp Reclam, Ditzingen 2020.
102 Seiten, 10 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
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