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Wie hat die Literatur im Land der Täter die ungeheuerlichen NS-Verbrechen thematisiert?Die Welle der von den angloamerikanischen Besatzungsmächten vornehmlich lizenzierten autobiografischen Berichten aus Konzentrations- und Vernichtungslagern bricht mit der Gründung der beiden deutschen Staaten weitgehend ab. Im Zeichen des Kalten Krieges delegieret die DDR als der vermeintlich 'neue' und bessere Staat die Schuld an den Westen. Das Wirtschaftswunderland BRD instrumentalisierte die wenigen ernsthaften Auseinandersetzungen zur symbolischen Entschuldung und feierte die zahlreichen Aufführungen…mehr

Produktbeschreibung
Wie hat die Literatur im Land der Täter die ungeheuerlichen NS-Verbrechen thematisiert?Die Welle der von den angloamerikanischen Besatzungsmächten vornehmlich lizenzierten autobiografischen Berichten aus Konzentrations- und Vernichtungslagern bricht mit der Gründung der beiden deutschen Staaten weitgehend ab. Im Zeichen des Kalten Krieges delegieret die DDR als der vermeintlich 'neue' und bessere Staat die Schuld an den Westen. Das Wirtschaftswunderland BRD instrumentalisierte die wenigen ernsthaften Auseinandersetzungen zur symbolischen Entschuldung und feierte die zahlreichen Aufführungen des Nathan.Wie dauerhaft die braune Ideologie nachwirkte, zeigen die Spruchkammerakte Erwin Guido Kolbenheyers, die Trivialisierung des Nürnberger Ärzteprozesses, die mythologisierenden Reiseberichte aus dem von Deutschen massakrierten Griechenland, die Darstellung der Zigeuner in erzählenden Texten. Für die 'Schuld' der Überlebenden stehen die Texte von Peter Weiss, George Tabori und JohannesBobrowski ein. Der Band enthält ferner eine erstmals gedruckte Erzählung von Alexander Kluge.
Rezensionen
"Besonders verdienstvoll sind die Beiträge zu den Erinnerungs- und Verarbeitungsstrategien der 'großen Schuld'. Sie zeigen, dass es neben dem großen Schweigen auch schon immer ein kleines Reden gegeben hat, an das spätere Generationen anknüpfen konnten."Jens Priwitzer, literaturkritik.de, Juni 2016