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Der Sonderband gibt einen Überblick über die Vielfalt der gegenwärtigen österreichischen Literatur, die im gesamten deutschsprachigen Raum nicht nur unterschiedliche Lesergruppen hat, sondern auch im aktuellen Theater- und Medienbetrieb wichtige ästhetische Trends setzt. Der Themenbogen des Sonderbandes reicht von der vielstimmigen Romankultur (Glavinic, Gstrein, Ransmayr u. a.) über die Kultfiguren des österreichischen Krimis bis zur Dramatik Kathrin Rögglas und Ewald Palmetshofers. Zugleich soll das Spektrum der Generationen deutlich werden - mit Beiträgen, die das literarische Feld von den…mehr

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Produktbeschreibung
Der Sonderband gibt einen Überblick über die Vielfalt der gegenwärtigen österreichischen Literatur, die im gesamten deutschsprachigen Raum nicht nur unterschiedliche Lesergruppen hat, sondern auch im aktuellen Theater- und Medienbetrieb wichtige ästhetische Trends setzt. Der Themenbogen des Sonderbandes reicht von der vielstimmigen Romankultur (Glavinic, Gstrein, Ransmayr u. a.) über die Kultfiguren des österreichischen Krimis bis zur Dramatik Kathrin Rögglas und Ewald Palmetshofers. Zugleich soll das Spektrum der Generationen deutlich werden - mit Beiträgen, die das literarische Feld von den jüngsten Autorinnen und Autoren bis hin zu den großen Portalfiguren wie Elfriede Jelinek und Peter Handke durchmessen. Der umfangreiche Band gewinnt mit seinem Querschnitt eine für den aktuellen Literatur- und Kulturbetrieb gültige Erkenntnis: Die österreichische Gegenwartsliteratur
ist kein 'Sonderfall' der deutschsprachigen Literatur, sondern deren impulsgebendes Zentrum.

Die Beiträgerinnen und Beiträger:
Hannah Arnold, David-Chistopher Assmann, Kurt Bartsch, Friedrich W. Block, Lena Ekelung, Thomas Eder, Szilvia Gellai, Peter Gendolla, Helmut Gollner, Marie Gunreben, Wolfgang Hackl, Martin A. Hainz, Günther Höfler, Joanna Jabkowska, Juliana Kaminskaja, Heinrich Kaulen, Kalina Kupczynska, Alexandra Millner, Joseph W. Moser, Jürgen Nelles, Christoph Parry, Robert Renk, Nadine J. Schmidt, Björn Vedder, Spela Virant.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.02.2016

Keine Fragen zu den Tätern

In vierundzwanzig Beiträgen widmet sich ein Sonderband der "edition text + kritik" der österreichischen Gegenwartsliteratur. Dabei wird der Bezugspunkt "Gegenwart" großzügig ausgelegt, tritt man doch mit dem Anspruch an, die österreichische Literatur seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht als "Sonderfall" der deutschsprachigen Literatur, sondern oft als "deren impulsgebendes Zentrum" zu präsentieren. Neben Einzelporträts, etwa zu Daniel Glattauer und seinem E-Mail-Roman "Gut gegen Nordwind" oder Kathrin Rögglas Dramentexten und einer Laudatio, gehalten zum 85. Geburtstag Gerhard Rühms, kommen auch Überblicksessays zum Abdruck.

So untersucht Johanna Jabkowska in "Gedächtnis und Gemütlichkeit" den Umgang österreichischer Schriftsteller mit der "großdeutschen" Vergangenheit und der lange Zeit offiziell nicht nur nicht beantworteten, sondern nicht einmal gestellten Frage nach Tätern und Opfern. Vertreten ist darin ein kleiner Querschnitt von Autorinnen (Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann und die etwa eine Generation jüngere Elfriede Jelinek) und Autoren (von Paul Celan über Thomas Bernhard, Ernst Jandl bis hin zu Josef Haslinger und Robert Schindel), die sich implizit oder explizit in ihren Werken mit dieser Frage beschäftigen. David-Christopher Assmann wirft einen Blick hinter die Kulissen des österreichischen Kulturbetriebes - Förderungen und Interventionen von Bund, Ländern, Gemeinden und nicht zuletzt Interessensverbänden, aber auch die Rolle von Medien und den hiesigen Verlagen - mit teilweise interessanter Eigentümerstruktur, wie Assmann mehr andeutet als ausführt.

Die in St. Petersburg geborene Germanistin Juliana Kaminskaja schließlich fasst eine Vielzahl von Gesprächen mit Vertretern der experimentellen Poesie zusammen, die zwischen 1924 und 1984 geboren worden sind. Unter dem Titel "Fälle in der Mischkulanz" kommt sie auf immerhin unterhaltsame Weise zu keinem konkreten Ergebnis, selbst nicht bei so bedeutsamen Fragen, ob sich die Urheber Konkreter Poesie selbst zutrauten, österreichische von anderen deutschsprachigen Vertretern dieser Gattung zu unterscheiden. Diese Grauzone sähe man gern noch etwas weiter ausgeleuchtet.

MARTIN LHOTZKY.

Hermann Korte (Hg.): "Text + Kritik". Zeitschrift für Literatur. IX / 15. Sonderband. Österreichische Gegenwartsliteratur.

Richard Boorberg Verlag, München 2015. 326 S., br., 39,- [Euro].

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