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2 Kundenbewertungen

Elfrida Phipps ist Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin - schön, eigenwillig und in den Augen ihrer bürgerlichen Familie immer ein bisschen wild. Nach zwei gescheiterten Ehen findet sie ihre große Liebe und verlebt glückliche Jahre an der Seite eines berühmten Kollegen. Als er schwer erkrankt und schließlich stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Ob ihr der Umzug aufs Land und die Freundschaft zu Oscar Blundell über den schmerzlichen Verlust hinweghelfen können?

Produktbeschreibung
Elfrida Phipps ist Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin - schön, eigenwillig und in den Augen ihrer bürgerlichen Familie immer ein bisschen wild. Nach zwei gescheiterten Ehen findet sie ihre große Liebe und verlebt glückliche Jahre an der Seite eines berühmten Kollegen. Als er schwer erkrankt und schließlich stirbt, bricht für sie eine Welt zusammen. Ob ihr der Umzug aufs Land und die Freundschaft zu Oscar Blundell über den schmerzlichen Verlust hinweghelfen können?
Autorenporträt
Rosamunde Pilcher, geb. 1924 in Lelant/Cornwall, arbeitete zunächst beim Foreign Office und trat während des Zweiten Weltkrieges dem Women's Royal Naval Service bei. 1946 heiratete sie Graham Pilcher und zog nach Dundee/Schottland, wo sie seither wohnt. Rosamunde Pilcher schreibt seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr. Ihre Romane haben sie zu einer der erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart gemacht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.10.2000

Aufforderung zum Teetassentanz
Mit viel Milch: Rosamunde Pilchers Roman "Wintersonne"

Ein Bestsellerautor ist ein guter Seismograph sozialer Verhältnisse. Um den Markterfolg seiner Bücher zu wahren, muß er auf kleinste Veränderungen in der Struktur seiner Leserschaft reagieren. Rosamunde Pilcher hat vor allem das weibliche Publikum im Auge. Nun hat sie einen dicken Roman vorgelegt, dessen Hauptfigur Elfrieda eine zweiundsechzigjährige, an so manchen Männern gescheiterte Frau ist, deren einziges glückliches Verhältnis mit einem Mann gerade der Tod beendet hat. Aber noch einmal zeigt sich Fortuna wohlgesonnen und beschert ihr einen Freudenhimmel an der Seite eines etwa gleichaltrigen Mannes. Offenbar spekuliert die Autorin mit diesem Figurenentwurf auf die wachsende Zahl der Seniorinnen unter ihren Lesern. In der Epoche der Zweit- und Drittfrau aber, die, eingeleitet von Künstlern und geisteswissenschaftlichen Professoren, nun von Politikern und Unternehmern sanktioniert ist, rechnet Rosamunde Pilcher auch mit den vielen vereinsamten und enttäuschten Frauenherzen, die sich bei der Lektüre dieses Romans in den Sonnenschein des ehelichen Nachsommers, um den sie betrogen wurden, zurückträumen dürfen.

Von quälenden Feten, die der männliche Held bei der ersten Ehefrau zu überstehen hat, zum schönen Fest, das das frischgebackene Paar für sich veranstaltet, von falschem Prunk zu wahrem Segen rankt sich die Geschichte dieser beiden Junggebliebenen. Oscar, der zum späten Glück berufene Held, beginnt seine Romanexistenz in den Fängen einer temperamentvollen, steinreichen Schönheit, die durch einen Autounfall rechtzeitig zu Tode kommt. So ist, ohne Qual und Skandal, der Weg frei zur verständnisvollen Zweiundsechzigerin, die Nachsicht mit dem Sonderling übt und wie durch ein Wunder zu gerade so viel Geld kommt, daß es für ein Häuschen reicht, in dem sie sich mit ihm einquartiert. Lichterglänzend und duftdurchströmt gestaltet sie ihm ein Weihnachtsfest, gerade so, wie er es braucht. Zum Fest des "Heiligen Kindes" gelingt es ihr noch dazu, ihm - zum Ersatz für seine mit der Mutter umgekommene Tochter - eine neue Ziehtochter zuzuführen. Der Beglückte ist zwar ein etwas eigenbrötlerischer Träumer, um so mehr beweist die Gelassenheit, mit der die neue Lebensgefährtin ihn zu handhaben weiß, was eine reife Frau für einen Mann wert sein kann. Den sitzengebliebenen zweiundsechzigjährigen Leserinnen mag das ein Trost sein.

Verwunderlich ist an Rosamunde Pilcher nicht der Spürsinn, der ihr sagt, was so viele Frauen heute brauchen, sondern der Leichtsinn, mit dem sie ihre Chance an die Langeweile verschenkt. Die Schreiberhand, mit der sie die Salbe auf die Seele aufträgt, ist müde. Das Buch scheint mit einem Leser zu rechnen, der Zeit hat und durch keine Besonderheiten festgehalten werden muß. Freilich trifft das für verlassene Ehefrauen zu.

Der angelsächsische Roman bevorzugt das Gespräch vor der Erzählung. Er versucht, die mündliche Rede so wiederzugeben, als finde sie gerade statt, mit all den Beiläufigkeiten, wie sie im Leben vorkommen. Wer aber möchte solch ein Gespräch lesen müssen: "Ich soll dir meinen alten Fernseher leihen. Willst du den haben? / Hast du einen? / Klar. / Das wäre natürlich toll, aber ich komm auch ganz gut ohne aus. / Ich check ihn mal durch." Rosamunde Pilcher übt diese Taktik bis zum Exzeß. Tunlichst vermeidet sie Beschreibungen. Wenn ein Ambiente vorgestellt werden muß, kommt eine Freundin daher, die durchs Haus schreitet und jedem Einrichtungsgegenstand nachfragt, wo der Kühlschrank, wo Bett und Vorhang seien, nur damit die Gastgeberin durch direkte Rede Standplatz und Aussehen beschreiben kann. Auch haben die beiden unbeschäftigten Freundinnen genug Zeit, um sich klar darüber zu werden, wo ein Auto zu parken, der Hund zu schlafen habe, ob eine Tasse Tee getrunken und diese lieber mit oder ohne Milch genommen werde. Jedes "Hmm" kommt der Autorin gelegen.

Trotz der Herzenswärme, die solch monosyllabische Äußerungen enthalten, machen sie deutlich, daß sich ein Menschenleben, im Roman wie in der Wirklichkeit, nach dem zweiundsechzigsten Lebensjahr in die Länge ziehen kann.

HANNELORE SCHLAFFER

Rosamunde Pilcher: "Wintersonne". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Ursula Grawe. Wunderlich Verlag, Tübingen 2000. 767 S., geb., 49,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Susanne Katzorke hat offensichtlich ein gemütliches Wochenende unter einer "Kuscheldecke" mit diesem Buch verbracht - und gerade dafür findet sie die Pilcher-Romane geeignet wie kaum ein anderes Buch. Zwar räumt sie ein, dass man eigentlich schon vorher weiß, dass auch dieses Buch wieder gut ausgehen wird und "Konflikte sich durch ein Fingerschnippen lösen lassen". Auch der Stoff selbst ist - wie sie zugibt - nicht gerade originell. Und doch: Katzorke staunt, wie es der Autorin es trotz allem immer wieder gelingt, "den Leser doch in ihren Bann zu ziehen". Und so gibt sie schließlich zu, dass sie das nächste regnerische Wochenende und den nächsten Pilcher-Band eigentlich kaum erwarten kann.

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Der Roman enthält alle Zutaten, die ein Bestseller braucht. Von allen Suchtmitteln entpuppen sich Pilcher-Romane als eines der wohltuendsten. Die Welt