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In diesem Sommer stimmt nichts für Louise. Die Eltern sind ihr noch fremder als sowieso schon und die Klassenkameraden auch, vor allem seit der Sache mit Paul. Und ihr eigentlich so guter Plan, den Job beim Ampelbäcker und das Zeitungsaustragen so einzurichten, dass sie die Fahrstunden schnell abhaken kann, scheitert in der Praxis kläglich. Vielleicht hätte sie zumindest ihrer Oma nicht noch versprechen sollen, auf ihren kurzatmigen Hund Bonnie aufzupassen. Und dann ist da Jana, die mitten im Hochsommer auf einem Stromkasten sitzt und einen dieser kleinen, eingeschweißten Schokokuchen isst.…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Sommer stimmt nichts für Louise. Die Eltern sind ihr noch fremder als sowieso schon und die Klassenkameraden auch, vor allem seit der Sache mit Paul. Und ihr eigentlich so guter Plan, den Job beim Ampelbäcker und das Zeitungsaustragen so einzurichten, dass sie die Fahrstunden schnell abhaken kann, scheitert in der Praxis kläglich. Vielleicht hätte sie zumindest ihrer Oma nicht noch versprechen sollen, auf ihren kurzatmigen Hund Bonnie aufzupassen. Und dann ist da Jana, die mitten im Hochsommer auf einem Stromkasten sitzt und einen dieser kleinen, eingeschweißten Schokokuchen isst. Und die Louise auf einmal wie ein Schatten folgt, fast so, als erwarte sie von Louise, dass sie ihr zeigt, wie man lebt.
Autorenporträt
Tamara Bach, 1976 in Limburg an der Lahn geboren, studierte in Berlin Englisch und Deutsch für das Lehramt. Ihr erstes Buch, "Marsmädchen", wurde als noch unveröffentlichtes Manuskript mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet und erhielt außerdem den Deutschen Jugendliteraturpreis. Weitere Bücher und Auszeichnungen folgten, u.a. der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis 2013 für "Was vom Sommer übrig ist". 2014 stand "Marienbilder" auf der internationalen Auswahlliste White Ravens. Ihr Roman "Vierzehn" wurde gleich in zwei Kategorien für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Ihre Kinder- und Jugendbücher erscheinen im Carlsen-Verlag. Heute lebt und schreibt Tamara Bach in Berlin. 2021 wurde sie für ihr "beeindruckendes literarisches Werk" mit dem James Krüss Preis ausgezeichnet! 
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.09.2015

GUT UND GÜNSTIG
Taschenbücher
Vom Ende der Kindheit, von unerfüllten Sehnsüchten und vom Sich-Verlassen-Fühlen, aber auch vom Trösten und Träumen und von einer besonderen Freundschaft handelt diese Geschichte, die abwechselnd aus Sicht der 16-jährigen Louise und der 13-jährigen Jana erzählt wird.
  Beide fühlen sich aus unterschiedlichen Gründen von ihren Eltern vernachlässigt, und trotz ihres Altersunterschiedes entsteht über den Sommer eine fragile, für sie kostbare Freundschaft. Louise hat ein in jeder Beziehung katastrophales Schuljahr hinter sich und ihre Träume von Ferienjobs, die ihr genügend Geld für den Führerschein einbringen würden, scheitern kläglich. Und Jana kann es nicht fassen, dass ihre Eltern ihren 13.  Geburtstag vergessen haben, so sehr sind sie mit der Sorge um Janas Bruder Tom beschäftigt, der nach einem Selbstmordversuch im Koma liegt. Den Geburtstagskuchen holt Jana sich aus dem Automaten im Krankenhaus „und ich werde traurigwütendsaueralles, weil ich keine Kerze habe und mir nicht mal was wünschen kann. Ich hab keine Lust mehr auf traurig.“ In dieser Stimmung begegnet Jana Louise, die zunächst abweisend reagiert, doch schon bald erleben die beiden Mädchen Momente des Glücks, verstehen und trösten einander und nutzen ihre Freundschaft als Befreiung. „Und jetzt gehen wir, bis uns was anderes einfällt. Aber erst mal gehen wir.“
  Es ist vor allem ihre ganz eigene, rhythmische Sprache, durch die sich die vielfach preisgekrönte Autorin Tamara Bach von ihren Kolleginnen und Kollegen unterscheidet. Obwohl ganz nah am Lebensgefühl ihrer jugendlichen Protagonisten, die sie psychologisch genau analysiert, tappt sie dennoch nie in die Falle des Jugendslangs.
(ab 14 Jahre)
Tamara Bach: Was vom Sommer übrig ist. Carlsen Taschenbuch (1421) 2015. 140 Seiten, 6,99 Euro.
Zach, Poppy und Alice sind Freunde, seit sie denken können. Jetzt sind sie Jugendliche und aus dem Rollenspiel, das sie über Jahre miteinander in immer neuen Variationen und mit vielen Actionfiguren gespielt haben, eigentlich herausgewachsen. Als Zachs Vater ihm seine Figuren wegnimmt und in den Müll wirft, will er das vor den Mädchen nicht zugeben und behauptet, keine Lust mehr zu haben. Die Mädchen sind tief enttäuscht und verletzt, und um ihn zum Weiterspielen zu bewegen, behauptet Poppy, nachts sei ihr der Geist eines toten Mädchens erschienen, dessen Seele in der wertvollen Künstlerpuppe eingeschlossen sei, die Poppys Mutter in einer Vitrine aufbewahrt. Sie müssten die Puppe am Ort ihrer Ermordung begraben, damit das Mädchen Ruhe fände. Zach lässt sich überreden, an der Aktion teilzunehmen.
  Doch ihr nächtlicher Ausflug zum Friedhof wird zu einem gefährlichen und gruseligen Abenteuer und zugleich zum Abschied von ihrer Kindheit voller Geschichten und Magie. (ab 11 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
Holly Black: Die Puppen-Königin – Das Geheimnis eines Sommers. Aus dem Englischen von Anne Brauner. cbt 2015. 256 Seiten, 7,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Tamara Bachs neues Jugendbuch "Was vom Sommer übrig ist" möchte Rezensent Philipp Sandmann nicht nur jungen Lesern empfehlen. Denn während der Lektüre glaubt der Kritiker, noch einmal alle Geheimnisse, Fantasiewelten und Empfindungen einer längst vergangenen Kindheit zu erleben. Voller "Wärme" und Intensität schildere Bach aus zwei Perspektiven die Sommerabenteuer und vorsichtige Annäherung zwischen der siebzehnjährigen Louise, die den Sommer mit Ferienjobs und Führerscheinprüfungen verbringen möchte und der dreizehnjährigen Jana, die von ihren Eltern aus Sorge um den im Koma liegenden Bruder selbst an ihrem Geburtstag vergessen wird. Bach gelinge es derart sensibel und glaubwürdig zu erzählen, dass man sich den Heldinnen lange verbunden fühlt, lobt der eingenommene Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.07.2012

Die Augen auf und bloß nichts verpassen!

Tamara Bachs neuer Roman "Was vom Sommer übrig ist" handelt von zwei Mädchen, die lernen müssen, auf ihre Eltern zu pfeifen.

Louise ist siebzehn Jahre alt, sie sitzt im aufgeheizten Klassenzimmer, und der Lehrer sucht in drückender Hitze nach einem kühlen Einfall, vergeblich. Die Luft ist 28 Grad heiß, und 38 Minuten vom Schuljahr sind übrig. Dann fangen die Sommerferien an. Louise hat alles perfekt durchgeplant: zwei Ferienjobs, dazu noch auf Bonnie, den Hund ihrer Oma, aufpassen und den Führerschein machen. Ihre Eltern kommen in diesen Plänen nicht vor: Die Mutter, Krankenschwester, und der Vater, Elektriker, arbeiten im selben Krankenhaus und sind oft so müde, dass sie tagsüber auf dem Sofa einschlafen.

Jana ist dreizehn geworden, doch das hat niemand gemerkt. Morgens ist das Haus leer, und keiner ist da, um sie in den Arm zu nehmen, auf dem Küchentisch liegt lediglich ein Zettel: Spülmaschine ausräumen! Dazu eine Kanne von diesem "ekligen Oolongtee". Ihre Eltern sind getrennt, doch was sie noch alle miteinander verbindet, ist die Sorge um Janas Bruder Tom, der seit einiger Zeit im Koma liegt.

Das ist in Tamara Bachs Roman "Was vom Sommer übrig ist" die Ausgangssituation für eine Geschichte zweier Mädchen, denen die Erwachsenenwelt wenig Halt bietet. Jana mag Schokoladenkuchen und stößt mit verschmiertem Gesicht in Louises Leben. Sie hat Lust darauf, die Welt zu erkunden, möchte nach "Bangladesh, Bayreuth und Beirut", erfreut sich am kleinen Glück und liebt den Hund Bonnie. Es wird klar, dass die beiden aus gutem Grund vom Schicksal zusammengeführt wurden. Obwohl Louise und Jana nicht nur ihr Alter unterscheidet, erleben sie gemeinsam Abenteuer, liegen am See und können durchatmen. "Und Augen zu. Es summt, der See summt, der Baum summt, das Ufer summt. Hier können wir bleiben, bis es Herbst wird."

Keine Frage: Der Roman entwirft ein Bild vom Geheimnis und Zauber der frühen Jahre, von Leichtigkeit und Phantasiewelten, die für Erwachsene unzugänglich sind. Wer das als Leser mitverfolgt, landet bald auf einer Holperstraße Richtung Erwachsenwerden. Es macht die Klasse der Autorin aus, dass sie dabei auch bei älteren Rezipienten glaubwürdig längst verschüttete Empfindungen der Kindheit evoziert: die Gänsehaut, das Frösteln und den Schauer, der einem über den Rücken läuft in einem Moment, wenn man glaubt, jeden einzelnen Teil des Körpers zu spüren. Die Augen weit auf, so konzentriert wie nie zuvor in der Schule, etwas Angst, auch nur den kleinsten Moment verpassen zu können und es bitter zu bereuen. Äußerst intensiv und voller Wärme schildert Tamara Bach auf schmalem Raum den Sommer zweier Mädchen, die eine Sache verbindet: die Offenheit für ein Leben jenseits des bereits bekannten.

Auch die Traurigkeit findet hier ihren Platz. Erst später in der Handlung versteht man, dass Jana nicht nur unspezifisch auf der Suche ist nach irgendeinem Aufbruch, sondern dass es ihr darum geht, endlich einmal wahrgenommen zu werden. Die Menschen in ihrer Umgebung blicken über sie hinweg, doch ihr trockener Humor und der Wille, entdeckt zu werden, machen sie zu der besonderen kleinen Schwester, die man vielleicht selbst gern gehabt hätte.

Die 1976 geborene Tamara Bach, die für Bücher wie "Marsmädchen" und "Jetzt ist hier" vielfach ausgezeichnet worden ist, widmet sich in ihrem neuen Roman ihren beiden Protagonistinnen zu gleichen Teilen. Jede von ihnen muss unterschiedlich große Hürden überwinden, man fühlt genauso mit Louise, die durch ihre Führerschein-Theorieprüfung fällt, wie mit Jana, die ihren Bruder vermisst, aber ihre Verzweiflung verdrängt. Die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Jana und Louise zu erzählen verbindet den Leser auf sensible und empfindsame Art und Weise mit den beiden Heldinnen. Wegweisend wird der Moment, in dem Louise nicht nur ihre eigenen, vermeintlich harmlosen Hindernisse überwindet, sondern in dem sie auch Jana versteht, an sie herankommt und liebevoll auffängt. Beide müssen auf einmal erwachsen werden - "als hätte irgendwer plötzlich einen Schalter umgelegt".

PHILIPP SANDMANN.

Tamara Bach: "Was vom Sommer übrig ist".

Roman. Carlsen Verlag, Hamburg 2012. 144 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"ein starkes Buch, das jugendliche wie erwachsene Leser gleichermaßen in seinen Bann zieht.", DIE RHEINPFALZ, Gerhild Wissmann, 26.03.2013