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4 Kundenbewertungen

Eine Stadt im Ruhrgebiet, Anfang der 80er Jahre. Helmut ist 16 Jahre, besucht die Oberstufe eines Gymnasiums, hat Eltern, die nicht miteinander reden, und eine Mutter, die immer nur wissen möchte, was er eigentlich will. Vom Leben, zum Beispiel. Wenn er das nur selbst so genau wüsste. Seine lakonische Selbsteinschätzung: drogenabstinenter, heterosexueller Nichtdemonstrierer, so wenig Engagement wie nötig, so viel Leben (lassen) wie möglich. Helmut hört Platten von den Beatles und Dylan, tanzt zu Madness und Fischer Z, trägt wie alle anderen Bäckerhosen und verliebt sich in die Schulsprecherin…mehr

  • Format: mp3
  • Größe: 133MB
  • Spieldauer: 194 Min.
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Produktbeschreibung
Eine Stadt im Ruhrgebiet, Anfang der 80er Jahre. Helmut ist 16 Jahre, besucht die Oberstufe eines Gymnasiums, hat Eltern, die nicht miteinander reden, und eine Mutter, die immer nur wissen möchte, was er eigentlich will. Vom Leben, zum Beispiel. Wenn er das nur selbst so genau wüsste. Seine lakonische Selbsteinschätzung: drogenabstinenter, heterosexueller Nichtdemonstrierer, so wenig Engagement wie nötig, so viel Leben (lassen) wie möglich. Helmut hört Platten von den Beatles und Dylan, tanzt zu Madness und Fischer Z, trägt wie alle anderen Bäckerhosen und verliebt sich in die Schulsprecherin Britta. Ihr zuliebe engagiert er sich in der Nicaragua-Gruppe, sie führt den kleinbürgerlichen, immer etwas schüchternen Jungen in die Liebe ein. Zur ersten Liebe aber gehört auch die erste Enttäuschung. Und so erzählt Helmut rückblickend sein Leben als Suche nach der einzigen Frau, die ihm etwas bedeutet hat, während seine amourösen Abenteuer ihn in Wirklichkeit kalt ließen. Die Achtziger waren keine gute Zeit, um erwachsen zu werden, jedenfalls keine Zeit, auf die man voller Sentimentalität zurückblicken kann. Schlaghosen, Clogs, Abba, Ilja Richter - die siebziger Jahre hatten Charme, da kam noch etwas aus den Sechzigern rüber, vielleicht sogar eine Ahnung der Idee, die Welt könne besser werden. Die Achtziger hatten so etwas nicht. "... man muss nicht schicksalsergeben auf den nächsten Hornby warten. Goosen erzählt fesselnd, mitreißend, klar, beobachtet präzise und versteht eine Menge davon, wie man Lust erzeugt. Man kann sein Buch lesen, wie man will: als Zeitreise in die Kohl-Jahre, als Erfahrungsbericht einer Mannwerdung, als Generationenbuch, als Liebeserklärung an die Liebe." Thomas Brussig im SPIEGEL

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Autorenporträt
Frank Goosen, geboren 1966 in Bochum, hat sich Ruhm und Ehre als eine Hälfte des Kabarett-Duos "Tresenlesen" erworben. 2003 erhielt Frank Goosen den Literaturpreis" Ruhrgebiet". Mit seinen Kabarettprogrammen tourt er regelmäßig durch Deutschland. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern wohnt er in Bochum.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.05.2001

Bouletten aus Budokan
Karteikarten im Rückgrat: Frank Goosens Roman "Liegen lernen"

Früher hatte man noch eine Jugend. Man lebte Tür an Tür mit Terroristinnen, ging Bullen beißen und Steine schmeißen. Früher war man dagegen - und für eine bessere Welt. "Die Achtziger hatten so was nicht. Auf den Illustrierten waren entweder nackte Frauen oder Atompilze, manchmal beides, und man wußte oft nicht, was schlimmer war", resümiert der Ich-Erzähler Helmut in Frank Goosens Debütroman "Liegen lernen". Zweifellos ein, wenn nicht der Höhepunkt dieses Buches. Den Rest nämlich, den haben wir doch schon mal irgendwo gelesen: Papa und Mama stumm vor dem Schwarzweißfernseher, stumm beim Mittagessen, stumm beim Abendbrot; als kleine Revolte im Rauchereck einen Freund mit frecher Klappe, versauten Phantasien und der Standardbegrüßung "Heute schon gewichst?", als emotionales, sexuelles und politisches Erweckungserlebnis die schöne Britta aus der Parallelklasse, die trotz allem an Öko-AGs und Anti-Atom-Gruppen glaubt.

Nach dem Abi geht's, kreuzbrav und klassisch, an die heimatliche Uni, wo, ebenfalls klassisch, Geschichte, Germanistik und Politik studiert wird (Frank Goosen hat selbiges Studium in Bochum absolviert). Helmut hängt herum, hat, wieder, einen versierten Freund aufgegabelt - diesmal als Mentor für die Do's and Don'ts des angestrengt schickeren Intellektuellen an einer Ruhrpott-Universität - und läßt sich, wieder, vom anderen Geschlecht aufgabeln. Als da wären die gutmütige Gisela, Medizinstudentin, die ihm einen CD-Player samt Verstärker und CDs finanziert; die geile Gloria, Sportreporterin, die ihn im Sportwagen von Edelkneipe zu Edelkneipe kutschiert; die rührige Roberta, Privatdozentin, die ihren Studenten auf der Karriereleiter ein wenig nach oben schubst. Und schließlich die tüchtige Tina, Steuerberaterin, deren Vater dem jungen Paar eine Wohnung kauft. Helmut selbst braucht bloß "ja" und "aha" zu sagen, was er mit schöner Regelmäßigkeit tut. Wenn auch mit Kummerfalten auf der vergeistigten Stirn.

"Ständig mußte was gewollt werden", lamentierte schon der Dreikäsehoch: Hanuta oder Haribo-Bärchen, Schoko-Riegel oder Schoko-Ei, "es war zum Verzweifeln". Und weil das Wollen so schwierig ist, bekommt der große Helmut beim Kinderwunsch seiner Tina vollends den Rappel, klappert von München bis Berlin seiner diversen Ex-Freundinnen ab, um die in dieser Situation offenbar alles entscheidende Frage zu stellen: "Warum warst du mit mir zusammen?"

Wir hatten dieses Rätsel längst als unlösbar ad acta gelegt. Samt der vergeblichen Frage nach den Reizen dieses Romans, vor allem in seinem zweiten Teil. Im ersten, dem Rückblick auf eine Jugend in den "finsteren Achtzigern", rascheln zwar, wie später auch, vernehmlich die Karteikärtchen - von B wie Bäckerhosen und "Bob Dylan live at Budokan" über K wie Kohl ("Endlich SS-Gräber besuchen") bis zu T wie Teestündchen mit Räucherstäbchen und W wie Werner-Comics. Aber wenigstens klingt sie noch nach, die Musik, die damals spielte. Und das nicht nur, weil auf Helmuts Plattenteller ständig die damals angesagten Scheiben liegen. Unter Goosens säuberlichen Stapeln aus Details - der Autor notiert jede Troddel am Achtziger-Jahre-Aktenkoffer-Träger-Schuh - lugt, gelegentlich, ein zeitgenössischer, kleiner Bildungsroman hervor. Immerhin.

So darf die stereotype Mama stereotyp "Junge, ach Junge" jammern, so dürfen die stereotypen Onkels erwartungsgemäß Bier kippen, Buletten kauen und braunen Blödsinn daherreden. Und so darf das gleichfalls nicht gerade überraschende Berlin-Bild (vorher: Kalaschnikows, nachher: Partys) als Kulisse für erste und letzte Augenblicke einer großen Liebe herhalten. Auch daß sich die sogenannte junge Literatur nicht erst seit Benjamin von Stuckrad-Barres "Soloalbum" mit musikalischen Zitaten durch die Seiten poppt, tut Goosens Geschichte über das Keimen, Wachsen und Wuchern von Plattensammlungen in Zeiten der Finsternis keinen allzu großen Abbruch. Denn sie kitzelt jeden, der sich einst selbst von Simon and Garfunkels "The Concert in Central Park" bis zu Keith Jarretts "The Köln Concert" durchgehört hat. Immerhin.

Christian Kracht hat mit Markennamen jongliert, David Wagner Literarisch-Dekadentes auf Hosen und Haltungen der Hochbourgeoisie geschrieben. Frank Goosen, von Haus aus Kabarettist, kramt nun im Kleinbürger-Krähwinkel - nicht besonders tief und nicht besonders tiefgründig; nicht besonders abgefahren und nicht besonders abgründig. Nicht einmal besonders komisch. Aber munter. So munter wie einer, der Helmuts Traumziel vom lockeren Liegen noch nicht recht gelernt hat. Immerhin.

ALEXANDRA M. KEDVES.

Frank Goosen: "Liegen lernen". Roman. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2000. 300 S., geb., 39,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Etwas matt lobt Agnes Hüfner den Roman des Kabarettisten Frank Goosen. Aber das kann auch an den achtziger Jahren liegen, von denen der Roman handelt. Goosen erzählt darin die Geschichte einer Adoleszenz, die von Gymnasium über die Öko-AG, die Anti-Atomgruppe, die Uni bis zur eigenen Familiengründung führt. Der Autor habe seinen Helden mit der Lethargie des damaligen Zeitgeistes ausgestattet. "Einfallsreich, pointensicher und dialoggewandt" gestaltet er seine Figuren, schreibt Hüfner. Sie findet einige Witze dann aber doch nur "vergnüglich" oder sogar "altbacken". Besser gefallen der Rezensentin die Politsatiren über alte, löcherige aber mächtige Kommunistenführer und über Helmut Kohl. Aber das kann auch an den achtziger Jahren liegen.

© Perlentaucher Medien GmbH