Aus dem Urlaub nach Wien zurückgekehrt findet der Schriftsteller R. den Brief einer ihm unbekannten Frau vor, die sich schon früh in ihn verliebt und einst mit ihm drei Liebesnächte verbracht hatte. Dabei ist ein Kind entstanden. R. hat die junge Frau damals rasch für eine andere verlassen, von dem Kind weiß er nichts. Um es zu versorgen, arbeitet die Unbekannte als Prostituierte und hat für Geld später nochmals mit R. geschlafen. Doch der kann sich bei bestem Willen an nichts mehr erinnern.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Stefan Zweigs "Brief einer Unbekannten", eine kurze Erzählung aus dem Jahr 1922, ist die Geschichte einer Stalkerin avant la lettre. Eine Frau verliebt sich in einen Schriftsteller, der im selben Haus wohnt; zwar nimmt er sie wahr, zwar kommt es zu zwei Liebesnächten (mit Folgen), aber dann vergisst er sie wieder. Sie ihn jedoch nicht. Obsessiv bleibt sie auf ihn fixiert, was er aber nach ihrem Tod erst aus einem an ihn adressierten Brief erfährt. Diesen Brief, der den größten Teil der Erzählung ausmacht, liest Leslie Malton in diesem Hörbuch ein, und zwar, wie die faszinierte Rezensentin Sandra Kegel betont, "fesselnd" und mit "großer Meisterschaft", mit der sie die psychologische Subtilität dieser Erzählung ins andere Medium zu übertragen verstehe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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