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Atemberaubend spannend
Als Robert Smith, 17 Jahre alt, nach einer Magenspiegelung aus der Narkose erwacht, ist das Leben, das er kannte, auf einen Schlag vorbei. Fassungslos starren die Ärzte auf das Videobild seiner inneren Organe: ein Gewirr von Plastik und Metall. Neben dem medizinischen Personal steht ein Mann im schwarzen Anzug - der Geheimdienstler Ryan, der wild entschlossen ist, das Rätsel um Roberts offenbar außermenschliche Identität zu lösen. Es gelingt Robert jedoch, sich zu befreien und zu fliehen. Nachdenken über das Erlebte will er später. Bald wird ihm klar, dass ihn Ryan…mehr

Produktbeschreibung
Atemberaubend spannend

Als Robert Smith, 17 Jahre alt, nach einer Magenspiegelung aus der Narkose erwacht, ist das Leben, das er kannte, auf einen Schlag vorbei. Fassungslos starren die Ärzte auf das Videobild seiner inneren Organe: ein Gewirr von Plastik und Metall. Neben dem medizinischen Personal steht ein Mann im schwarzen Anzug - der Geheimdienstler Ryan, der wild entschlossen ist, das Rätsel um Roberts offenbar außermenschliche Identität zu lösen. Es gelingt Robert jedoch, sich zu befreien und zu fliehen. Nachdenken über das Erlebte will er später. Bald wird ihm klar, dass ihn Ryan und seine Leute mit allen Mitteln finden wollen und auch nicht davor zurückschrecken, ihm einen Mord anzuhängen. Eine wilde Jagd kreuz und quer durch England beginnt. Robert hat nur eine Chance, wenn er untertauchen kann. Und dabei hilft ihm Eddi, die Freundin eines früheren Freundes. Sie ahnt nichts von Roberts geheimnisvoller Identität...
Autorenporträt
Kevin Brooks, geboren 1959, wuchs in einem kleinen Ort namens Pinhoe in Südengland auf. Nach seinem Studium verdiente er sein Geld mit Gelegenheitsjobs. Seit dem überwältigenden Erfolg seines Debütromans 'Martyn Pig' widmet er sich ganz dem Schreiben. Für seine Arbeiten wurde er mit renommierten Preisen ausgezeichnet, u.a. mehrfach mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis sowie der Carnegie Medal für 'Bunker Diary'. Er schreibt auch Thriller für Erwachsene.

Uwe-Michael Gutzschhahn, geboren 1952, studierte Anglistik und Germanistik und schloss sein Studium mit der Promotion ab. Er war viele Jahre als programmverantwortlicher Lektor in diversen Verlagen tätig und lebt heute als Autor, Übersetzer, Herausgeber und freier Lektor in München. Seine Bücher wurden vielfach prämiert, für sein Gesamtwerk als Übersetzer erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.04.2009

Im Doppelpack
Mensch oder Maschine
Robert Smith wächst in schwierigen Verhältnissen auf. Er wechselt alle paar Monate vom Heim zu neuen Pflegeeltern. Doch mit Bridget und Peter versteht er sich gut. Als er eines Morgens zu einer Routine-Magenspiegelung geht, wacht er während der Untersuchung auf. Was er da mitbekommt, verändert sein Leben für immer. Seine Organe, sein Herz, seine Lunge – alles ist nicht, wie es sein sollte. Stattdessen herrscht in seinem Bauch ein Wirrwarr aus Metall, pulsierenden silbrigen Fäden und Kunststoff. Als die Ärzte die Bauchdecke öffnen, handelt Robert. Er zwingt den Chirugen, ihn wieder zuzunähen und flieht. Er weiß, er muss weg. Weg aus dem Ort, in dem er aufgewachsen ist, weg von dem Krankenhaus und vor allem weg von David Ryan, dem Arzt, der polizeilich nach ihm fahnden lässt. Seine Verfolger immer auf den Fersen sieht Robert keinen anderen Ausweg als Eddi, eine Bekannte und zugleich Spezialistin im Fälschen von Identitäten, um Hilfe zu bitten. Sie fliehen schließlich nach Spanien, in ein kleines Dorf, und scheinen in Sicherheit zu sein, vertrauen einander, verlieben sich, werden immer glücklicher. Bis das Fest kommt.
Kevin Brooks Roman Being ist von Anfang an so spannend, dass man kaum aufhören kann und bis tief in die Nacht liest, auch wenn Fußball im TV kommt und man eigentlich flammender Fan ist. Die Geschichte hat einen leichten Touch von Science-Fiction, geht aber nie ins komplett Übertriebene. Insgesamt ein empfehlenswerter Roman mit einem leicht enttäuschenden Ende.
FABIAN MÜLLER (16 Jahre)
Es ist nur eine Routineuntersuchung. Robert hat Magenprobleme. Doch als die Ärzte mit einem Endoskop in sein Inneres schauen, stoßen sie auf merkwürdige Dinge: Silberne Fäden, glitzernde Kristalle, ein Gewirr aus Kunststoff- und Metallverbindungen. Robert ist offenbar kein Mensch. Obwohl er sich selbst so fühlt, obwohl ihm nie aufgefallen ist, dass er anders sein könnte. Ein bisschen Einzelgänger war er schon, und selten hatte er anderen vertraut. Doch als die Ärzte – und mit ihnen er selbst – entdecken, dass irgendetwas nicht stimmt, sind plötzlich alle hinter ihm und seinem Geheimnis her. Er flieht, wird als Mörder des Chirurgen gesucht, versteckt sich, sucht Hilfe bei Eddi, einer jungen Frau, die Pässe, Kreditkarten und Ausweise fälscht. Eine verrückte Liebesgeschichte beginnt, rasant treibt der britische Autor Kevin Brooks seine Helden durch eine Mischung aus Science-Fiction-Drama, überdrehter Love-Story und High-Tech-Action-Thriller. Im Kern greift er immer wieder die Frage auf, was ein menschliches Wesen ausmacht, ein normal funktionierender Körper oder das Empfinden. „Wer bin ich?” will Robert wissen. Leider bleiben die Überlegungen, die Kevin Brooks für seinen Protagonisten einfallen, meist eher unausgegoren. Es ist vielleicht die einzige Schwäche des Buchs, dass er den Roman mit dieser Frage ein wenig zu sehr beschwert. Ansonsten ist Roberts Geschichte atemlos und packend erzählt. HUBERT FILSER
Kevin Brooks
Being
Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn und Tabea Dietrich. dtv extra 2009. 368 Seiten, 12,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.11.2009

Pubertät reicht wohl nicht?
Grübeln und Töten: Kevin Brooks lässt Robert allein

Es beginnt mit einem Horrorszenario. Der siebzehnjährige Robert wacht mit aufgeschnittenem Bauch und unsäglichen Schmerzen während einer Operation auf, unfähig, sich zu bewegen. Er war für eine Magenspiegelung ins Krankenhaus gekommen, auf das, was er sieht, war er nicht gefasst: Drähte, eine metallene Flüssigkeit, Schaltkreise, ein Panzer - all das ist in ihm drin.

In "Being" bedient sich der ungemein produktive, gerade für "The Road of the Dead" mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnete Autor Kevin Brooks beim Motivinventar der Science-Fiction-Szene. In diesem Fall: die Angst davor, ein unorganisches Ding zu sein, das von Agenten gejagt wird und in Zeiten totalitärer Überwachung jedem misstrauen muss. Gleichzeitig zeigt Brooks mit dem Kunstgeschöpf Robert einen ganz normalen, pubertär geplagten Teenager: ohne Ziel und Plan, ohne eine Vorstellung davon, wer und was er ist. Und seine Gefühle zu der Ausweisfälscherin Eddi hat er schon gar nicht unter Kontrolle.

Bahnbrechend neu ist das Thema dieses Jugendbuches nicht, spannend aber allemal. Dass Brooks bei Lesern und Kritikern so geschätzt wird, liegt zum einen an der glaubhaften Atmosphäre seiner Texte, zum anderen an seiner zugleich authentischen und experimentellen Sprache. Das ist in "Being" nicht anders. Der Bewusstseinsstrom der Figurenrede steigert das Tempo und zieht den Leser in das Gefühlschaos des Protagonisten. Auch die Aneinanderreihung der sich ähnelnden, immer wiederkehrenden Fragen gibt als Déjà-vu die Gefühlslage Roberts von Verfolgungsangst und schmerzhaften Erinnerungen eindrucksvoll wieder.

Dass der Roman vom Verlag als "surrealer Thriller mit Tiefgang" angepriesen wird, liegt nah. Die Wirklichkeit wird unaufhörlich in Frage gestellt, die existentiellen Notlagen des Protagonisten gehen unter die Haut. Auf den zweiten Blick hält der Text jedoch nicht, was er verspricht. Die oberflächliche Figurenzeichnung - das Waisenkind Robert bleibt nahezu charakterlos, Eddi ist lediglich eine Projektionsfigur zahlreicher Klischees - versperrt den Zugang zu einem tiefer gehenden Verständnis. Roberts Behauptung "Ich fühle, also bin ich" reicht da nicht aus. Dass Robert ein Sein zukommt, wissen wir - was er ist, verspricht der Roman zu klären, ohne dies auch einzulösen.

Auch die Gewaltzirkel, ein weiteres Markenzeichen des Autors, scheinen zunächst zu der authentischen Sprache seiner Figuren zu passen. An einer Auseinandersetzung mit real existierender Gewalt kommt kein Jugendlicher herum. Hier allerdings fehlt die Reflexion: Eddi verdrängt ihre Taten, Robert aber, der das Buch über von einem Gefühlschaos ins nächste stürzt, zeigt gerade beim Töten keine Emotionen, und auch danach ist ihm jede Reue fremd. Es irritiert, dass dieser interessante Punkt - Robert wird beim Töten tatsächlich zur Maschine - so nebensächlich bleibt. Das Fühlen wird betont, das Nichtfühlen ignoriert.

"Ich war leer", sagt Robert gegen Ende. So könnte sich auch ein Text beschreiben, der vielversprechend beginnt und kraftlos endet.

LINDA BENKNER

Kevin Brooks: "Being". Roman. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2009. 368 S., br., 12,95 [Euro]. Ab 14 J.

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