Obwohl ich aus der „Lotus House“-Reihe nur wenige Bücher bisher gut fand, ist es trotzdem irgendwie eine Sucht und ich greife immer wieder dazu, nur um aufs neue enttäuscht zu werden.
Gerade bei so einem heiklen Thema wie Selbstverletzung, Selbstaufgabe, posttraumatische Belastungsstörungen und
Suizid schafft die Autorin auch diesmal nicht, mich vollends zu überzeugen, obwohl ich sagen muss, dass…mehrObwohl ich aus der „Lotus House“-Reihe nur wenige Bücher bisher gut fand, ist es trotzdem irgendwie eine Sucht und ich greife immer wieder dazu, nur um aufs neue enttäuscht zu werden.
Gerade bei so einem heiklen Thema wie Selbstverletzung, Selbstaufgabe, posttraumatische Belastungsstörungen und Suizid schafft die Autorin auch diesmal nicht, mich vollends zu überzeugen, obwohl ich sagen muss, dass es trotz allem für mich der interessanteste und beste Band der Reihe ist, und das soll schon was heißen.
Der Erzählstil ist wie nicht anders zu erwarten, locker und modern, weshalb sich die Geschichte gut lesen lässt. Die Kapitel sind nicht allzu lang, jedes Kapitel erklärt eine Yogastellung oder erzählt etwas über die verschiedenen Chakren des Körpers. Gut gemacht, bringt mich dem Yoga auch etwas näher, aber das fand ich bereits in den Vorgängerbänden gut.
Die Charaktere wirken hier annähernd lebendig und realitätsnah ausgearbeitet, was mich positiv stimmt, auch wenn sie nicht immer nachvollziehbar handeln.
Honor verletzt sich selbst, nach dem Tod ihres Bruders, wenn der Leidensdruck so groß wird und um „sich selbst zu spüren“. Das ist ein ernstes Thema, und in einigen Ansätzen auch gut eingefangen. Zusätzlich muss sie sich der Familie unterordnen und gerade ihre Mutter misshandelt sie und nutzt sie für Prestige-Zwecke aus. Honor selbst ist reich, bekommt aber weder Anerkennung noch Liebe von ihrer Familie, weswegen sie sich an jede Freundlichkeit klammert und im Irrglauben ist, sie wäre nichts wert. Als Nicholas sie umgarnt und damit auch Grace, seine Schwester, beschließt in Honor ihre beste Freundin zu sehen, lockert das die Story und vor allem Honors Gemüt recht schnell auf.
Nicholas ist ein sympathischer, dominanter und sehr fordernder Mann der mit sexuellen Floskeln nur um sich wirft und neben einem Boxstudio auch noch Yogastunden im Lotus House gibt. Er liebt seine Familie, seine Großfamilie liebt ihn, er befolgt eiserne Regeln, zum Beispiel das er seine Kundinnen nicht datet. Soweit so gut, allerdings weiß er beim Anblick von Honor sofort, dass es „seine“ Frau ist und geht dementsprechend forsch an sie heran, obwohl er sensibel genug ist zu bemerken, dass sie scheu ist.
Zu Grace möchte ich nur sagen, dass ich diesen Wirbelwind mag und ich mir eine schöne Story mit ihr erhoffe.
Hört sich alles in allem erst mal nicht schlecht an, oder? Dachte ich auch, bis es dann zu den erotischen Entgleisungen kam, die immer heftiger wurden. Mir war schon von vorneherein klar, dass der sexuelle Lustschmerz die Ritzerei ersetzen wird.
Aber mal ehrlich, müssen ständig pornografische Bezeichnungen die Geschlechtsteile verunzieren und das Buch damit im Niveau sinken? Vom „Italo-Hengt“ über den dicken langen „Johnny“ und diverse „F“, „T“ und „M“ Worte kann ich mittlerweile hinweg sehen, aber dann folgendes Zitat: „... So wie ich das sehe, könnte sie sich an meine Verwöhndienste gewöhnt haben, also schlecke ich richtig in ihre P..., lecke beide Lippen und stecke zwei Fi... tief hinein. Sie ist f...süß. ...“ Oh bitte, soll das erotisch sein? Springt da überhaupt eine Frau drauf an? Bisschen dirty talk okay, von mir aus auch gerne mehr, etwas rau und dominant okay, jeder wie er mag, und ich bin sicher nicht prüde, aber das ist doch nicht euer ernst (!), und dass war zudem auch noch etwas, dass eher harmlos beschrieben ist.
Schon allein deswegen gibt es bei mir Punktabzüge, und weil dieses Buch doch sehr viele Klischees bedient, was mich bei den anderen Reihen von Audrey Carlan weniger gestört hat. Auch wenn ich es das am ehesten realistischsten Buch der Lotus House Reihe finde, konnte es mich auch diesmal wieder nicht komplett überzeugen.
Gut fand ich allerdings, die Familie von Nicholas, sie steht füreinander ein, gibt Halt und Kraft. Ich mag dieses Zusammenspiel und auch das die Familie im Lotus House mittlerweile so zusammen gewachsen ist. Ebenfalls pluspunkten kann die Autorin mit der Darstellung ihrer Handlungsorte.