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1 Kundenbewertung

Janus ist eigentlich ein ganz normaler junger Mann. Naja, wäre er nicht schizophren. Und hätte er nicht die letzten vier Jahre in einer psychiatrischen Klinik verbracht. Die Briefe seiner Schulfreundin Amina waren die einzige Verbindung zur Außenwelt, bis der Kontakt plötzlich abbrach. Nach seiner Entlassung macht sich Janus auf die Suche nach Amina. Sie zu finden - und am Ende gar zu retten - wird zu einer fixen Idee, der Janus alles andere, sogar sein eigenes Leben, unterordnet.

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Produktbeschreibung
Janus ist eigentlich ein ganz normaler junger Mann. Naja, wäre er nicht schizophren. Und hätte er nicht die letzten vier Jahre in einer psychiatrischen Klinik verbracht. Die Briefe seiner Schulfreundin Amina waren die einzige Verbindung zur Außenwelt, bis der Kontakt plötzlich abbrach. Nach seiner Entlassung macht sich Janus auf die Suche nach Amina. Sie zu finden - und am Ende gar zu retten - wird zu einer fixen Idee, der Janus alles andere, sogar sein eigenes Leben, unterordnet.
Autorenporträt
Jonas T. Bengtsson, geboren 1976, ist Preisträger des renommierten »Per-Olov-Enquist-Preis« und Autor dreier Romane. Für seinen Erstling »Aminas Briefe« (2005) wurde er mit dem Dänischen Debütantenpreis ausgezeichnet. Seinen zweiten Roman »Submarino« (2007) adaptierte Thomas Vinterberg und erhielt dafür mit den Filmpreis des Nordischen Rates. Zuletzt erschien bei Kein & Aber »Wie keiner sonst« (2013), die Filmrechte sind bereits verkauft. Jonas T. Bengtsson lebt in Kopenhagen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.12.2008

Dänischer Doppelkopf
Jonas T. Bengtsson hat eine moderne Odyssee verfasst

Dieser junge dänische Autor hat sich viel vorgenommen, so gleich beim ersten Mal. Elementare Themen, die wohl alle Großstädte der Welt beschäftigen, hat er in sein dabei ganz ungekünsteltes Debüt gesteckt. Ein schizophrener junger Mann sucht seine kurdische Brieffreundin, eine alte Klassenkameradin, er irrt durch ein Kopenhagen der Junkies, Verlierer und halbkriminellen Parallelgesellschaften. Jonas T. Bengtsson, Jahrgang 1976, hat das sehr gut gelöst: Er hat einen souveränen Roman in Gestalt einer modernen Odyssee geschrieben.

Am Anfang denkt der zweiundzwanzigjährige Janus vier Jahre zurück, als er eines Morgens im Bus einfach sitzen blieb. "Damals wusste ich nicht, dass ich krank war, ich dachte bloß, ich würde mich langweilen. Ich saß ganz hinten, es regnete, und ich blickte durch die beschlagenen Scheiben, beobachtete, ob es dem Busfahrer gelang, die Fußgänger nasszuspritzen, wenn er durch die Pfützen fuhr." Janus guckt sich Schaufenster an, füttert Enten und isst einen Hamburger. Und geht nicht mehr zur Schule. Dafür kommt er in die geschlossene Anstalt. Im Ton erinnert Bengtssons Debüt an Peter Stamm oder Annette Pehnt. So klar und ruhig klingt das Buch, obwohl es später mit Action und Szenen aus der Szene nicht spart.

Dass der schizophrene Janus den Namen des doppelköpfigen römischen Gottes trägt, ist fast ein wenig aufdringlich. Seine Brieffreundin hat auch so einen sprechenden Namen: Amina ist im Arabischen "die Frau, der man vertraut", und es ist ein Anagramm zum lateinischen "anima", "Leben", sie ist eine, die Janus am Leben erhält. Aminas Briefe in die Anstalt waren in den letzten Jahren seine Verbindung zur Welt gewesen, besonders aber zu einer Welt, die außerhalb seines Kopfes lag: Ihre Briefe haben ihn von sich selbst befreit, weil sie ihm Dinge erzählten, die scheinbar nicht sein Problem waren, aber uns alle angehen. Seit Monaten hatte er nichts mehr von ihr gehört. Janus will Amina finden. Er strengt sich sehr an, um entlassen zu werden. Er schafft es.

Damit beginnt seine Odyssee. Janus-Odysseus will zu seiner Amina-Penelope, er muss mit Zyklopen kämpfen und einer Kalypso widerstehen, die hier Anna heißt und ihn mit Liebe und gutem Essen zu verführen sucht. Er erfährt, dass Amina einen Landsmann heiraten musste, der "nicht ganz einfach" ist. Aber Janus gibt nicht auf. Irgendwann stößt er auf eine Türkenkneipe, in der der Vetter von Aminas Mann verkehrt. Jetzt wird es blutig und brutal, eben wie bei Homer. Weil aber alles faul ist im Staate Dänemark, gibt es am Schluss zwar auch eine gerechte Rache wie auf Ithaka, aber Janus kriegt seine Amina trotzdem nicht, denn Bengtsson erzählt keine Sage, sondern die Wirklichkeit, er schildert auch die Schizophrenie der Immigranten, die in die Gesellschaft aufgenommen werden wollen und ständig ihr Anderssein betonen und sich selbst isolieren. "Du bist keine Dänin, vergiss das nicht!", wird Amina, die Dänin werden möchte, von der Schwester eingetrichtert.

Der schroffe, durch trockenen Witz gewürzte Sozialrealismus Bengtssons erinnert an zwei andere dänische Bücher: Jan Sonnergaards "Radiator", auf Deutsch im Jahr 2000 erschienen, sowie "Nordkraft" (2004) des früh verstorbenen Jakob Ejersbo. "Aminas Briefe" sind nicht einzigartig, aber präzise und unprätentiös, die Handlung ist ergreifend, hier und da klischeehaft, aber nicht kitschig; 2005 erhielt Bengtsson dafür einen Preis für das beste dänische Debüt.

PETER URBAN-HALLE

Jonas T. Bengtsson: "Aminas Briefe". Roman. Aus dem Dänischen von Günther Frauenlob. Tropen Verlag, Stuttgart 2008. 240 S., geb., 22,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.12.2008

Früh aufstehen, um Mahmud zu foltern
„Aminas Briefe” von Jonas T. Bengtsson bewirtschaftet Randgruppen, unser schlechtes Gewissen und die Ansprüche des Genreromans
„Aminas Briefe”, der Debütroman des jungen Dänen Jonas T. Bengtsson, löst beim Leser Unbehagen aus. Weniger ein Unbehagen an der Hardcore-Handlung, in der von Wahn über Drogen bis zu roher Gewalt so ziemlich das ganze Arsenal eines zeitgenössischen – oder sich zeitgenössisch gebenden – Realismus versammelt ist. Sondern ein Unbehagen an der Haltung des Autors, der als Ich-Erzähler einen schizophrenen jungen Mann auftreten lässt, der einerseits die Symptome seiner Krankheit bezeugt, andererseits aber auch noch als Organisator der Romanhandlung fungieren muss. Man mag es verdienstvoll finden, dass auf solche Weise ein Kranker und sein Leiden zum Sprechen gebracht werden, aber es deutet wenig darauf hin, dass dieses Sprechen tatsächlich das eines Kranken ist. Bengtssons Idee, das Krankheitsbild eines Schizophrenen mit den erzähltechnischen Erfordernissen eines Genre-Romans zusammen zu zwingen, ist moralisch zweifelhaft.
Dies umso mehr, als der Roman ja mit seinem Sujet und seinem Helden moralisch auftrumpft. Will er uns nicht die Augen öffnen für Verhältnisse, die wir nicht sehen und nicht sehen wollen? Alle Sympathie gehört Janus, dem jungen Protagonisten, der, aus der Psychiatrie entlassen, in der Wohnung seines Bruders Unterschlupf findet und in dessen Abwesenheit das ganze Designer-Inventar fast schon lustvoll zerschlitzt. Der Bruder, man hat es geahnt und bekommt es später bestätigt, ist ein übler Yuppie-Spießer, dem an der Unversehrtheit seiner Sofas mehr liegt als an seinem Bruder. Janus, der eigentlich Probleme genug hat, legt sich auch noch mit einer Gruppe gewaltbereiter junger Türken an, die ihm den Zugang zu Amina, der Schulfreundin und Briefpartnerin von früher, verwehren wollen. Die Freundin ist inzwischen mit einem ebenfalls gewalttätigen Kurden verheiratet, aus dessen Klauen Janus sie gern befreien würde.
So wird auch noch das Sittengesetz türkischer Einwanderer ins Spiel gebracht, und schließlich mündet alles in einen Gewaltexzess, der einem deutlich macht, dass der sozialrealistische Aufwand wohl doch nur eine Tarnung ist für ein möglichst drastisches und angeberisches Erzählen: „Ich stehe früh auf, um Mahmud zu foltern. Spritze mir etwas Wasser ins Gesicht, kämme mir die Haare, rauche eine halbe Zigarette und wecke ihn mit einem Schlag auf den Nasenrücken.”Natürlich gibt es auch leise Momente in diesem Buch, so wie es auch auf einem Heavy-Metal-Album eine ruhigere Nummer gibt, konkret: die Liebesgeschichte zwischen Janus und einer zeitweiligen Mit-Insassin, der ebenfalls unter Schizophrenie leidenden Malerin Anna, die sich später das Leben nimmt. Aber auch die friedlicheren Augenblicke wirken hier wie bloße Funktionen, die von der B-Movie-Ökonomie des Romans hier und da gefordert sind.
Wahrscheinlich sieht der Autor das alles ganz anders. Er mag es sich als Verdienst anrechnen, dass er uns in die trostlose Welt psychiatrischer Anstalten blicken lässt. Der Autor also als unerschrockener Semi-Dokumentarist einer Randwelt aus Internierung, Sucht und Delinquenz, vor der wir – wenn es denn wahr wäre – gern die Augen verschließen? Das würde man eher glauben, wenn nicht der Roman gänzlich auf Effekt gearbeitet wäre.
Wenn irgendwo noch ein Polizist auftauchte, könnte der Plot auch in einen „Tatort” überführt werden. In seiner Bewirtschaftung von Randgruppen und – damit verbunden – unseres schlechten Gewissens erfüllt Bengtssons Roman ziemlich genau den Tatbestand eines zeitgemäßen, ein bisschen kritischen, vor allem aber opportunistischen Genre-Realismus. CHRISTOPH BARTMANN
JONAS T. BENGTSSON: Aminas Briefe. Aus dem Dänischen von Günther Frauenlob. Tropen Verlag, Stuttgart 2008. 239 Seiten, 22,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Aldo Keel hat sich von Jonas Bengtssons Romandebüt "Aminas Briefe" fesseln lassen, das neben aller Brutalität und Schonungslosigkeit aber auch Komik zu bieten hat, wie er erleichtert feststellt. Ein aus der Psychiatrie Entlassener macht sich auf die Suche nach seiner Schulfreundin Amina und wirft dabei nicht nur einen Blick in Kopenhagener Sozialämter, Frauenhäuser und schäbige Absteigen, sondern auch in die "islamische Parallelgesellschaft", erklärt der Rezensent. Das alles wird realistisch, mitunter recht gewalttätig, aber eben auch witzig erzählt, so Keel. Übrigens habe Bengtsson für diesen Roman, als er vor vier Jahren im dänischen Original erschien, einen Preis für das "beste Debüt" bekommen, sein zweiter Roman stehe kurz vor der Verfilmung, teilt der Rezensent abschließend mit.

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