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Die Umrundung Kailash: eine berührende Pilgerfahrt ins Herz der weißen Wolken
Der Kailash! Der heilige Berg Tibets, das kostbare Juwel im Schnee, der Mittelpunkt der Welt, an dem vier der größten Flüsse Asiens entspringen, das Haus Shivas und die Leiter Milarepas - davon hatten der Reisefotograf und Tibetkenner Olivier Föllmi und Jean-Marie Hullot jahrzehntelang geträumt. Im Herbst 2016 brachen sie schließlich auf zu einer Pilgerreise rund um den berühmtesten Berg des Himalaya, der eine Höhe von 6638 Metern erreicht. Wie Millionen hinduistischer und buddhistischer Pilger vor ihnen folgten…mehr

Produktbeschreibung
Die Umrundung Kailash: eine berührende Pilgerfahrt ins Herz der weißen Wolken

Der Kailash! Der heilige Berg Tibets, das kostbare Juwel im Schnee, der Mittelpunkt der Welt, an dem vier der größten Flüsse Asiens entspringen, das Haus Shivas und die Leiter Milarepas - davon hatten der Reisefotograf und Tibetkenner Olivier Föllmi und Jean-Marie Hullot jahrzehntelang geträumt. Im Herbst 2016 brachen sie schließlich auf zu einer Pilgerreise rund um den berühmtesten Berg des Himalaya, der eine Höhe von 6638 Metern erreicht. Wie Millionen hinduistischer und buddhistischer Pilger vor ihnen folgten sie dem Weg der weißen Wolken auf der "Kora", der Umrundung des heiligen Bergs, die die Seele all jener reinigt, die sie zu Fuß, auf dem Pferd oder durch aufeinander folgende Niederwerfungen einmal im Leben ausführen. Sie besuchten Lhasa, Gyantse, Shigatse sowie Sakya - mythische Orte eines heute verschwundenen Tibet. Sie folgten "den Steinen, die beten" und biwakierten am Manasarovar See, einem der höchst gelegenen Seen der Welt auf etwa 4500 Metern und einem der heiligsten für tibetische Buddhisten.
Von dieser überwältigenden Pilgerreise zum Kailash berichtet der Spitzenfotograf in herausragenden Bildern und berührenden Porträts, begleitet von zahlreichen Zitaten des Lama Anagarika Govinda.

Autorenporträt
Föllmi, OlivierOlivier Föllmi gilt als einer der herausragenden Fotografen des 21. Jahrhunderts und als Referenz für Reisefotografen. Der ausgewiesene Tibet-Kenner durchstreifte 20 Jahre lang zu Fuß den Himalaya und fotografierte später weltweit, immer auf der Suche nach der Weisheit der Menschheit. Föllmi wurde u.a. mit einem »World Press Photo Award« ausgezeichnet und hat bislang 36 Bücher veröffentlicht.

Hullot, Jean-MarieJean-Marie Hullot hat als Informatiker viele wegweisende Computertechnologien entwickelt. So stammt von ihm u.a. das Betriebssystem Mac OS X, und ihm wird die ursprüngliche Idee für das iPhone zugeschrieben. Heute leitet der leidenschaftliche Reisende und Fotograf die von ihm und seiner Frau gegründete Umweltstiftung Fondation Iris.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.05.2019

Meditieren
mit Kamera
Olivier Föllmi und Jean-Marie Hullot machen sich
ein Bild von Tibet, das Teile der Realität ausklammert
VON HANS GASSER
Man hätte die Smartphones der zwei jungen Frauen gern gesehen, in rosa Hüllen, die perfekt zu ihren Kopftüchern passen; und auch die Mobilfunkmasten, geschmückt mit Gebetsfahnen, die das 3G-Netz in den hintersten Winkel der tibetischen Hochebene bringen. Olivier Föllmi fotografiert zwar die traditionell gekleideten Frauen am Ufer des Manasarovar-Sees, aber er tut dies so, als lebten sie vor 100 oder 300 Jahren dort: die Jurte am Seeufer, die Ziegenherde, dahinter der schneeweiße Berg Kailash. Dass die beiden Smartphones in ihren Trachten stecken hatten, wissen wir von Föllmis Reisegefährten Jean-Marie Hullot, einem Informatiker, der Apples Betriebssystem mitentwickelt hat.
Die zwei beruflich erfolgreichen Männer gesetzten Alters haben sich aufgemacht zu einer Reise um den Berg Kailash in Tibet, der sowohl für Buddhisten als auch für Hindus eines der wichtigsten Pilgerziele ist. Föllmi und Hullot eint dabei dieselbe Haltung: Sie suchen jenes Bild von Tibet, das sie sich unabhängig voneinander auf der Jahrzehnte zurückliegenden ersten Reise dorthin gemacht haben. Mit dem Wissen und der Angst, dass sich das Land seitdem stark verändert haben könnte, reisen sie im modernen chinesischen Zug nach Lhasa und weiter zum Kailash. Auf „die Seele Tibets“ fokussiert Föllmi dabei sein ganzes fotografisches Interesse.
Und das macht die Spannung, gleichzeitig auch das Problem des opulenten Bildbandes aus: Einerseits erfährt man aus den Texten, dass sich das zuerst von den Chinesen zerstörte, dann wiederaufgebaute und modernisierte Land in weiten Teilen von dem Bild unterscheidet, das die beiden sehr spirituell und buddhistisch gesinnten Männer von ihm haben. Die meisten der sanierten Bauwerke und Kunstschätze seien zu Museen gemacht worden und hätten deshalb ihre Lebendigkeit und Spiritualität verloren, schreibt Hullot. Am Potala-Palast in Lhasa stünden die Touristen mit Selfiestangen Schlange, und aus den Geschäften blinke Neonreklame.
Doch nichts davon zeigen die Bilder Föllmis. Keinen der Widersprüche, die ein Land und das Reisen ja oft erst interessant machen. Stattdessen gibt es geballt schöne Bilder eines Fotografen, der Jahrzehnte an Himalaja-Erfahrung besitzt. Man blickt auf Yakherden im besten Licht, reich bestickte Gewänder und in faltige Gesichter, über weite Landschaften, auf Wolken und Pilger, die sich alle drei Meter in den Staub werfen. Ein Bilderbuch-Tibet eben, das man so ähnlich schon öfter gesehen hat.
Föllmi und Hullot pilgern ebenso, der eine mit seiner Kamera, die er als „Meditationshilfe“ bezeichnet, der andere mit seinem iPhone, das ihm heilige Wege weist und Zugverspätungen ankündigt. Sie meditieren viel, tauchen in die eiskalten Wasser des auf 4500 Meter gelegenen Manasarovar-Sees ein, was Buddhisten wie Hindus eine Wiedergeburt verspricht, und steigen zusammen auf den 5700 Meter hohen Dolma-La-Pass.
Beide Männer sind inspiriert von dem Buch „Der Weg der weißen Wolken“, einem Klassiker der buddhistischen Erweckungsliteratur. Es wurde 1966 geschrieben, von Lama Anagarika Govinda, einem aus Sachsen stammenden, in Europa und den USA äußerst einflussreichen Interpreten des Buddhismus. Viele seiner Weisheiten zieren die großformatigen Fotos im Buch. Es ist ein sehr subjektiver, persönlicher und spiritueller Zugang, den Föllmi und Hullot für ihr Buch über Tibet und den Kailash gewählt haben. Das hat natürlich auch seinen Reiz. Neue Erkenntnis über das heutige Tibet in all seinen Facetten bringt es aber nicht.
HANS GASSER
Olivier Föllmi, Jean-Marie Hullot: Kailash. Eine Pilgerreise in das Herz der weißen Wolken. Aus dem Französischen von Jörn Pinnow. Knesebeck Verlag, München 2019. 260 Seiten, 40 Euro.
REISEBUCH
Zeitlose Bilder? Olivier Föllmi, der den Pilgerweg rund um den Berg Kailash (links unten) gegangen ist, versucht das traditionelle und spirituelle Tibet festzuhalten. Das gibt es immer noch, wenngleich sich das Land unter dem chinesischen Einfluss in großer Geschwindigkeit verändert.
Fotos: © Olivier Föllmi
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.2019

Das Smartphone hilft beim Meditieren

Die Autoren sind ein ungewöhnliches Paar. Olivier Föllmi durchstreifte zu Fuß zwanzig Jahre lang den Himalaja und fotografierte überall auf der Welt. Jean-Marie Hullot hingegen war schon als Kind Mathefan, als Informatiker arbeitete er im Silicon Valley, ihm wird die Idee für das iPhone zugeschrieben. Beide träumen seit ihrer Jugend vom Kailash, dem heiligen Berg Tibets. Aber erst als sie sich kennenlernen, nimmt die Reise Gestalt an. Sie fahren gemeinsam los. Der fast siebentausend Meter hohe Berg, an dem vier große Flüsse Asiens entspringen, interessiert sie als mythisches Ziel. Darauf weist schon der Untertitel hin, immer wieder beziehen sie sich auf den Bestseller "Der Weg der weißen Wolken" von Lama Anagarika Govinda, der 1898 in Sachsen als Ernst Lothar Hoffmann geboren wurde. Eine Pilgerreise also, wie von Millionen anderer hinduistischer und buddhistischer Pilger unternommen. Doch die Autoren sind auch verwurzelt in der westlichen Welt, beschäftigen sich nicht nur mit Meditation, sondern auch mit Smartphones. Und vertreten einen interessanten Ansatz: Wer sich Informationen wie Fahrpläne jederzeit beschaffen kann, dem bleibt der Kopf für anderes frei. Auch fürs Meditieren. Immer wieder vergleicht Föllmi das heutige Tibet und die Stadt Lhasa mit seinen früheren Reisen. Er versucht, buddhistische Lehren anzunehmen - und loszulassen. Die Welt habe sich verändert, und er müsse sich ihr anpassen. So sind die Texte durchdrungen von Spiritualität, bleiben aber auch für Realisten lesbar. Mit seinen Fotos hingegen feiert Föllmi das alte Tibet. Er fotografiert traditionelle Pilgerinnen und Pilger, keine modernen Wanderer, zeigt Gebetsfahnen und keine Strommasten, Yaks und keine Autos. Vor allem aber die gewaltige, karge Landschaft mit dem strahlenden Schneejuwel, dem Kailash.

bär

"Kailash. Eine Pilgerreise in das Herz der weißen Wolken" von Olivier Föllmi und Jean-Marie Hullot. Knesebeck Verlag, München 2019. 260 Seiten, 200 Fotos. Gebunden, 40 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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