Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 34,08 €
  • Broschiertes Buch

Das Krankheitsbild des Verhextseins hat in Nepal eine dem Depressiven Syndrom vergleichbare Symptomatik. Meist handelt es sich dabei um die Verschiebung eines familiären Konflikts auf andere Personen der Verwandtschaft oder nahen Nachbarschaft, die als Hexen das Essen schädigen. Ein Verhexter gilt in Nepal aber nicht als psychisch krank. Im Gegenteil, der Krankheitsgewinn für alle Betroffenen besteht oft darin, daß das soziale Umfeld entspannt wird und der Verhexte die sozial akzeptierte Hilfe eines lokalen Heilers in Anspruch nehmen kann. Ein allopathischer Arzt erfährt in der Regel nichts…mehr

Produktbeschreibung
Das Krankheitsbild des Verhextseins hat in Nepal eine dem Depressiven Syndrom vergleichbare Symptomatik. Meist handelt es sich dabei um die Verschiebung eines familiären Konflikts auf andere Personen der Verwandtschaft oder nahen Nachbarschaft, die als Hexen das Essen schädigen. Ein Verhexter gilt in Nepal aber nicht als psychisch krank. Im Gegenteil, der Krankheitsgewinn für alle Betroffenen besteht oft darin, daß das soziale Umfeld entspannt wird und der Verhexte die sozial akzeptierte Hilfe eines lokalen Heilers in Anspruch nehmen kann. Ein allopathischer Arzt erfährt in der Regel nichts von der einheimischen Ätiologie, so daß er dazu neigt, die psychosozialen Implikationen therapeutisch zu vernachlässigen.
Autorenporträt
Die Autorin: Annette Wiemann-Michaels wurde 1950 in Pivitsheide V.L. geboren. Sie studierte Medizin in München, Hamburg und Benares. Von 1980 bis 1983 war sie Assistenzärztin am Hafenkrankenhaus in Hamburg und an verschiedenen Krankenhäusern in Nepal. Von 1986 bis 1987 ging sie als Stipendiatin des British Council nach Oxford und als Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes erneut für drei Monate nach Nepal. Von 1988 bis 1990 war sie in kardiologisch/endokrinologischen Praxisgemeinschaft in Hamburg tätig. Seit 1990 macht sie eine Weiterbildung in Psychoanalytischer Therapie.